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Von Judith Malter

Verschnaufpause oder Unterbrechung des Laufs? Weltmeister sieht Länderspielpause für Borussia kritisch

Lothar Matthäus bei einer TV-Übertragung des Senders "Sky".

Lothar Matthäus, hier bei einer TV-Übertragung des Senders "Sky" hat Zweifel daran, dass Borussia Mönchengladbach die kommede Länderspielpause begrüßt.

Mönchengladbach - Zwei Unentschieden und ein furioser Sieg in der Königsklasse, daneben zwei Siege sowie ein Remis in der Bundesliga – so die Ausbeute der Fohlen nach der Länderspielpause im vergangenen Oktober. Nach dem sonntäglichen Duell mit dem rheinischen Nachbarn aus Leverkusen (18 Uhr) erwartet die Fohlen, die seit der vergangenen Saisonunterbrechung auf einer echten Erfolgswelle surfen, erneut eine Pause im Liga-Alltag.

Auf der einen Seite sicherlich nicht schlecht für die Spieler der Fohlenelf, die sich seit Wochen von Spiel zu Spiel kämpfen und immer wieder eine Top-Leistung abrufen. Top-Torjäger Alassane Plea (27) ließ nicht umsonst in seinem Interview auf Borussias Homepage durchblicken, dass er sich auf die kurze Verschnaufpause nach dem Leverkusen-Spiel freut: „Am Sonntag wartet in Leverkusen nochmal ein schwieriges Spiel. Das wollen wir erfolgreich bestreiten, bevor wir uns dann in der Länderspielpause etwas erholen und neu Kraft tanken können.“

Matthäus: „Die Verantwortlichen in Mönchengladbach würden wohl lieber weiterspielen“

Allerdings: Der derzeitige Lauf der Fohlenelf könnte durch die Länderspielpause ins Stocken geraten. Diese Gefahr sieht auch Ex-Borusse und Weltmeister Lothar Matthäus (59), wie er zuletzt beim TV-Sender „Sky“ kundtat: „Sie sind als Team im Rhythmus, schaffen es nun die Null zu halten und deswegen glaube ich, dass die Verantwortlichen in Mönchengladbach jetzt lieber weiterspielen würden und die Pause nicht unbedingt herbeisehnen.“ Der ehemaliger Nationalspieler weiter: „Natürlich, für den ein oder anderen, der jetzt aufgrund der vielen Spieler und der Veränderungen an seine Grenzen kommt, ist es vielleicht ganz gut, etwas durchschnaufen zu können.“

Viele Spieler der Fohlen werden von der kurzen Unterbrechung allerdings wohl nicht profitieren. Denn: In Reihen des Gladbach-Kaders befinden sich derzeit einige Nationalspieler, die mit großer Wahrscheinlichkeit zu ihren Nationalteams reisen werden. Aufgrund der derzeit überragenden Leistung des Teams kann sogar noch der ein oder andere Spieler, der derzeit noch nicht für die Länderauswahl seines Landes berücksichtig wird, auf eine Nominierung hoffen. So wie Marcus Thuram (23), der von Didier Deschamps in den Kader der Équipe Tricolore berufen wurde. (GladbachLIVE berichtete).

Dass Borussia ihnen diese Reisen aufgrund der verschärften Reise- und Quarantänebedingungen bedingt durch die Corona-Pandemie verbietet, wie zuletzt Werder Bremen, scheint zudem mehr als unwahrscheinlich. Bereits in der vergangenen Länderspielpause hatte sich Manager Max Eberl (47) zu dem Thema geäußert (GladbachLIVE berichtete). „Der Spieler entscheidet, was er machen möchte. Wir haben eine Zeit, die kompliziert ist“, sagte er. Borussia könnte den Spielern schlecht verbieten, mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften in ein Risikogebiet zu reisen und dann in der Champions League beispielsweise zum Gruppenspiel selbst in ein Risikogebiet fliegen. „Dann fragt der DFB auch, warum wir mit allen Spielern hinfliegen“, so Eberl. Wahrscheinlich, dass sich an dieser Ansicht auch diesmal nichts geändert hat.

Rose: „Mir geht’s vor allem um die Gesundheit meiner Spieler, die alle drei Tage auf dem Platz stehen“

Wie dem auch sei: Bei der Entscheidung darüber, ob die Unterbrechung des Spielbetriebs in der Bundesliga und Königsklasse Borussia nun letztendlich gelegen oder ungelegen kommt, wollte sich VfL-Trainer Marco Rose (44) in der Pressekonferenz nach dem Donezk-Spiel übrigens nicht festlegen. „Diese Frage würde ich gern nochmal am Sonntagabend nach dem Spiel in Leverkusen gestellt bekommen, denn auch dort müssen wir uns wieder beweisen“, so der VfL-Coach. „Mir geht’s vor allem um die Gesundheit meiner Spieler, die alle drei Tage auf dem Platz stehen und dann zur Nationalmannschaft reisen und dort wieder zwei bis drei Länderspiele haben. Das beunruhigt mich mehr, als die Pause der Liga.“