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„Das ist der Rest” Borussia-Star zeigt ekelhaftes Motiv mit wichtiger Botschaft

Matthias Ginter hat nicht nur eine eigene Stiftung, sondern ist auch PETA-Botschafter.

Matthias Ginter hat nicht nur eine eigene Stiftung, sondern ist auch PETA-Botschafter.

Mönchengladbach/Stuttgart - Seit Jahren setzen sich Prominente gegen die Verwendung von Pelzen ein. Jetzt zeigt auch ein deutscher Fußballnationalspieler klare Kante für das Tierwohl. Und hat eine bewegende Botschaft.

Gladbach-Star Matthias Ginter (26) blickt den Zuschauer mit ernstem und eindringlichem Blick an. Dabei trägt er sein Nationaltrikot am Körper – und in seiner linken Hand einen gehäuteten, blutverkrusteten Fuchs.

Matthias Ginter hat selbst Tiere zu Hause

Es ist ein erschreckendes Foto, das verstören soll. Aus gutem Grund: Denn der 26-Jährige ist Teil der Anti-Echtpelz-Kampagne der Tierschutz-Organisation PETA. Der Slogan: „Das ist der Rest von Ihrem Pelz!”

Matthias Ginter spricht sich in einer Kampagne für PETA entschieden gegen Echtpelz aus.

Matthias Ginter spricht sich in einer Kampagne für PETA entschieden gegen Echtpelz aus.

Für den Gladbach-Spieler ein echtes Herzensthema, mit dem er ein klares Statement gegen die abstoßenden Luxus-Artikel setzen will, die Echtpelz enthalten. „Allein für einen Pelzmantel müssen 20 bis 30 Tiere sterben“, erklärt Matthias Ginter laut PETA. „Ich habe selbst zwei Katzen. Und ich will mir nicht vorstellen, dass sie auf einer Mütze oder in einem Pelzmantel enden würden. Meiner Meinung nach haben Tiere auch das Recht, weiterzuleben.“

Matthias Ginter spielt seit 2014 für die deutsche Nationalmannschaft, seit 2017 für Borussia Mönchengladbach. Mit seiner Frau Christina lebt er seitdem im Rheinland – und mit den beiden Katzen Balu und Mia.

Matthias Ginter gegen Echtpelz: Auch andere Promis waren Teil der Kampagne für PETA

Der tierliebe Kicker reiht sich mit dem schockierenden PETA-Motiv in eine lange Reihe prominenter Unterstützer ein: Marcel Schmelzer (32), Abwehrspieler bei Borussia Dortmund, setzt sich ebenfalls gegen Echtpelz ein. Ebenso wie Teresa Enke (44), Witwe des deutschen Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke (†32), sowie Ann-Kathrin Götze (30), Ehefrau von Dortmund-Kicker Mario Götze (27).

Auch Sänger Udo Lindenberg (73), Kaya Yanar (46) und Désirée Nosbusch (55) waren Teil der Kampagne.

Marderhunde, Nerze, Füchse, Chinchillas, Kaninchen und viele andere Tiere leiden monatelang in winzigen, verdreckten Drahtkäfigen, damit Menschen an ihren Pelz kommen. Verhaltensstörungen bis hin zum Kannibalismus sind nur einige Folgen dieser Haltungsbedingungen.

Letzte Pelzfarm in Deutschland wurde 2019 dicht gemacht

Zur sogenannten „Erntezeit” werden sie mittels Stromschlag oder in einer Gaskammer getötet; damit der teure Pelz nicht beschädigt wird. Ein Todeskampf von mehreren Minuten ist dabei normal.

Das war auch in Deutschland Praxis. Erst im April 2019 wurde die letzte deutsche Pelzfarm in Rahden, Nordrhein-Westfalen, dicht gemacht. Dort lebten etwa 4000 Nerze auf engstem Raum.

Während es in Deutschland keine Nerzfarm mehr gibt, werden in der EU noch immer schätzungsweise 6000 Farmen betrieben. Dänemark gilt als Europas größter Nerzproduzent, gefolgt von Schweden, Norwegen und Finnland. In den letzten Jahren ist auch Polen zu einem der größten Pelzproduzenten geworden, teilt das Deutsche Tierschutzbüro mit.

Allein in der EU werden über 30 Millionen Füchse und Nerze gezüchtet, um sie nach wenigen Lebensmonaten zu töten und zu häuten.

Mangelhafte Kennzeichnung von Pelzen in der EU

Ein weiteres Problem: Nicht immer wissen Käufer, dass sie Echtpelz tragen. Nach jüngsten Recherchen des MDR-Magazins „Exakt” wird in vielen Bundesländern kaum kontrolliert, ob die sogenannte Textilkennzeichnungsverordnung eingehalten wird. Die regelt seit 2012 auch, dass Kleidung mit Anteilen aus echtem Pelz entsprechend ausgewiesen sein muss. Als Mindeststandard muss das Etikett den Hinweis „enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs” vermerken.

Testkäufe haben ergeben: In mehreren Geschäften wurde Kleidung mit Echtpelzanteilen angeboten, obwohl der entsprechende Hinweis fehlte. Immer waren es Mützen mit Bommeln aus Echtpelz. Meist werden dafür Marderhunde, Nerze und Polarfüchse verarbeitet. Dafür drohen theoretisch Bußgelder bis zu 10.000 Euro.