Eberl-Ära in Gladbach vorbei Borussia-Basis reagiert emotional – sogar Köln-Fans sind traurig

Fans der Gladbacher Borussia, hier zu sehen am 12. September 2021, während des Bundesliga-Duelles gegen Arminia Bielefeld im Borussia-Park.
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Gladbach ohne Max Eberl! Der 48-Jährige hat am Freitag (28. Januar 2022) bei einer Pressekonferenz angegeben, dass er aus gesundheitlichen Gründen bei Borussia nicht mehr für den Job des Sportdirektors zur Verfügung steht.
Die Ära von Max Eberl bei Borussia Mönchengladbach ist nach 23 Jahren beendet.
Der emotionale Tränen-Abschied aus dem Fohlen-Stall hat zahlreiche Reaktionen bei den Fans in den sozialen Netzwerken hervorgerufen.
Gladbach: Fans danken Max Eberl, Kritik an Präsident Königs
So beispielsweise auf dem Instagram-Kanal unserer Redaktion @gladbachlive.
Dort schreibt in den Kommentaren ein User: „Die Gesundheit geht ganz klar vor, es ist Fußball, wir lieben ihn alle, aber so weit darf das nicht gehen. Danke für alles, gute Besserung Max“.
Ein weiterer Beitrag lautet: „Die PK anzusehen war heftig. Zu sehen, wie er seine Arbeit in seinem Verein aufgeben muss, um auf sich zu achten – zu sehen, wie fertig er war. Das tat weh! Aber die Gesundheit steht über allem!“
Auch auf Borussias Twitter-Kanal meldeten sich hunderte Fans zu Wort.
Tenor: „Danke für alles Max!“.
Und: „Danke für die tollen Jahre, die du uns mit deiner täglich Arbeit beschert hast. Werde gesund und soll das Glück dich auf deinem Weg begleiten.“
Allerdings gibt es auch kritische Beiträge. Ein User schreibt: „Meine Enttäuschung ist riesig groß, jetzt, da es Gladbach scheiße geht, geht Eberl von Bord. Ich kann mich noch daran erinnern, als er Trainer verflucht hat, die nicht zu ihren Verträgen und ihrem Wort gestanden haben.“
Oder auch solche Beiträge sind zu finden: „Die Aussagen von Königs und Bonhof sind eine Frechheit! Null Würdigung seiner Arbeit und dem, was er geleistet hat. Fingerspitzengefühl gleich null, egal, wie sehr es gekracht hat oder nicht. Danke für alles Max und eine schnelle Genesung!“
Der Eberl-Rückritt hat auch auf Borussias Facebook-Kanal zahlreiche Gemüter bewegt.
So schreibt ein Beobachter zu den Ereignisse am linken Niederrhein: „Ich finde es sehr schade. Auch wenn ich kein Gladbach-Fan bin, mochte ich Herrn Eberl sehr. Er war immer ein ehrlicher und sympathischer Mensch. Von mir den größten Respekt für diese Entscheidung. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.“
Ein weiterer bemerkt: „Als ‚Kölner‘ könnte mir das ja völlig egal sein, aber wenn ein so gestandener Mann sagt, dass das ganze Geschehen um den Fußball keinen Spaß mehr macht, dann muß die ‚Kacke‘ aber verdammt dampfen.“
Ein weiterer Köln-Fan postet: „Hut ab vor der Leistung der letzten 13 Jahre – und das sage ich als leidenschaftlicher Effzeh-Fan!“
Zuspruch für Eberl, der gesagt hat, dass er keine Kraft mehr habe, um bei Borussia als Sportdirektor weiterarbeiten zu können.
Kritik gibt es hingegen auch auf Borussias Facebook-Kanal an den Entscheidern um Präsident Rolf Königs (80).
Ein User ätzt: „Rolf Königs hat sich meiner Meinung nach unmöglich benommen. So sich zu benehmen. Mit null Mitgefühl. Er schwebt anscheinend auf einer anderen Ebene als wir.“
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Ein weiterer Gladbach-Fan pestet so: „Wieso nehmt ihr nicht die anderen Aussagen von Herrn Königs als Zitate? Wie respektlos und ohne jegliche Empathie er reagiert hat! Dass man es respektiert, aber nicht akzeptiert! Dass er als einziger Max Eberl nicht alles Gute gewünscht hat! 35 Jahre war ich voller Stolz ein Fohlenfan. Habe geweint, als wir das Pokalfinale verloren haben, habe gefeiert, als wir in Bochum den Klassenerhalt gesichert haben und wir auf der Tribüne live dabei waren. Ich habe mich nie so geschämt, Fan zu sein, wie heute, als Herr Königs gesprochen hat. Ich wünsche dir alles Gute Max Eberl. Dass du aus deiner persönlichen Krise den Weg rausfinden wirst und, wie du gesagt hast, die Welt bereisen wirst mit deiner neuen Lebensgefährtin. Voller Stolz über den Schritt, den du heute gemacht hast!“
Auch das Fanprojekt Mönchengladbach („FPMG Supporters Club“) hat sich zum Eberl-Abgang geäußert. In einem Statement des Vorstandes heißt es unter anderem: „Der Abgang von Max Eberl ist eine echte Zäsur für den Verein. Sie ist aber natürlich auf keinen Fall das Ende. Vielleicht ist sie die Gelegenheit zum dringend notwendigen echten Umbruch und einer grundsätzlichen Neuausrichtung bei Beibehaltung der Werte, die Borussia ausmachen. Es sollte nie mehr so sein, dass eine Person im Verein so viel Macht nach innen und nach außen konzentriert, das kann ein Einzelner im Profifußball unserer Zeit irgendwann nicht mehr stemmen.“
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Das Fanprojekt betont weiter: „Borussia kann sich auf die intensive Mitarbeit des FPMG Supporters Clubs e.V. und aller aktiven Fans der Borussia verlassen. Gemeinsam werden wir das Schiff Borussia wieder auf Kurs bringen. Im Rückblick auf die nun jäh beendete erfolgreiche Ära der Vereinsgeschichte mit stolzem Blick zurück, aber mit mindestens ebenso voller Kraft nach vorne! Wir sind Borussia!“
Der Eberl-Abgang in Gladbach dürfte Borussia Mönchengladbach und die riesige Fangemeinde noch einige Tage und Wochen emotionalisieren und beschäftigen.