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Von GladbachLIVE Redaktion

Ex-Gladbach-Manager spricht über Vorwürfe des Fanprojekts „Schlimmste Verletzung, die mir jemals zuteilwurde“

Max Eberl, Ex-Manager von Borussia Mönchengladbach und jetziger Sportchef bei RB Leipzig, am 10. Januar 2023 im Trainingslager in Abu Dhabi.

Max Eberl, Ex-Manager von Borussia Mönchengladbach und jetziger Sportchef bei RB Leipzig, am 10. Januar 2023 im Trainingslager in Abu Dhabi.

Max Eberls Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne sorgte im Vorfeld für reichlich Aufsehen. Auf den neuen Sportchef von RB Leipzig warten zahlreiche Herausforderungen, über die sich der ehemalige Manager in den vergangenen Wochen ausführlich gesprochen hat.

Außerdem hat sich der 49-Jährige zu den Vorwürfen, die das Fanprojekt ihm nach seinem Rücktritt in Gladbach entgegenbrachte, geäußert und sie „die schlimmste Verletzung, die mir jemals in meinem Leben zuteilwurde“ genannt.

Verlängern, verkaufen, Bayern jagen: Max Eberl greift wieder an

Den Chef lässt Max Eberl (49), Ex-Manager von Borussia Mönchengladbach, ungern raushängen. Eigentlich. Einmal nutzte RB Leipzigs neuer starker Mann dann doch liebend gerne seine Macht, um sich vor einem unheilvollen Schicksal zu bewahren. Das Ständchen zum Amtsantritt? Gestrichen! „Mir tun die Jungs echt leid, die vor der Gruppe singen und sich zum Drops machen müssen“, verriet Eberl kürzlich im Trainingslager in Abu Dhabi: „Ich habe mir geschworen, das mache ich nicht.“

Vor seinem Comeback beim Bundesliga-Restart gegen den FC Bayern am Freitag (20. Januar 2023/20.30 Uhr) wirkte der Sportchef gelöst. „Ich freue mich riesig, dass ich wieder da bin. Ich habe mir bewusst Zeit genommen, damit ich zu 100 Prozent fit bin bei meiner Rückkehr“, sagte der 49-Jährige bei „Bild TV“.

Seitdem Eberl seinen neuen Job am 1. Dezember antrat, schwingt er sich von Interview zu Interview. Es scheint, als hätte Eberl den Rummel um seien Wiedereinstieg gut verdaut.

„Für mich beginnt jetzt mein zweites Leben“, sagte er im Podcast „Phrasenmäher“. Daran war im Januar des Vorjahres noch nicht zu denken gewesen, als Eberl unter Tränen und psychisch ausgelaugt von seinem Amt als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach zurückgetreten war.

„Offiziell lautete die Diagnose: situative Depression“, sagte er der „Mitteldeutschen Zeitung“. Eberl wollte einfach nur raus, suchte sich professionelle Hilfe und reiste unter anderem nach Argentinien, um zu sich selbst zu finden.

Dass er ausgerechnet beim von vielen als „Retortenklub“ verschrienen DFB-Pokalsieger wieder in das Geschäft einsteigt, hatte vor allem bei den Gladbach-Anhängern für Unmut gesorgt. Unter anderem hatten sie ihm in einem offenen Brief „Schauspiel“ vorgeworfen, was Eberl heute als die schlimmste Verletzung bezeichnet, „die mir jemals in meinem Leben zuteilwurde.“

„Dass dir Menschen eine Lüge, Schauspiel und Theater unterstellen und mich gleichzeitig in das Licht stellen, dass ich kranke Menschen benutzen würde, um einen Vereinswechsel zu forcieren – mehr kranke Gedanken kann man nicht haben“, sagte er. „Ich habe in Gladbach den größten Vertrag meines Lebens zurückgegeben, weil mir Kohle scheißegal war. Die Menschen, die meine Krankheit dann negieren und so etwas behaupten, schlagen Menschen mit Erkrankungen ins Gesicht.“

Am 11. März, beim direkten Duell mit der Borussia, könnten diese Themen wieder hochkochen. Doch bis dahin hat Max Eberl viel zu tun.

Konrad Laimer, Dani Olmo, Christopher Nkunku – sie alle könnten Leipzig im Sommer verlassen. Eberl hat die Hoffnung bei Laimer, den es nach Ablauf seines Vertrags nach München ziehen soll, und auch beim bis 2024 im Wort stehenden Olmo aber noch nicht aufgegeben. Bei Nkunku sei „die Sache leider recht eindeutig mit dem FC Chelsea.“ Zwischen 60 und 70 Millionen Euro Ablöse stehen im Raum.

Die personellen Umwälzungen muss Eberl moderieren – und aktuell ist er durch die jüngsten Veränderungen in der Klubführung auf sich gestellt. Nachdem sich Ex-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, Florian Scholz (zuletzt Kaufmännischer Direktor) und Kaderplaner Christopher Vivell verabschiedeten, sieht Eberl den Verein „in der sportlichen Führung recht schlank aufgestellt“. Der Ex-Schalker Rouven Schröder wurde schon häufiger als Sportdirektor gehandelt.

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Doch egal in welcher Konstellation: Der Druck auf Eberl ist in Leipzig, wo er auf der Tribüne statt auf der Bank sitzen wird, ein anderer als in Gladbach. Bei den Sachsen muss jedes Jahr die Champions-League-Qualifikation her.

Und auf Sicht wollen die Leipziger, die aktuell sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus München haben, endlich auch ein ernsthafter Meisterschaftsanwärter werden. „Wenn Bayern die komplette Leistung abruft, kann ihnen in der Bundesliga aktuell keiner das Wasser reichen. Aber wenn sie schwächeln, dann wollen wir da sein“, so Eberl. Dafür haben sie ihn geholt.

(SID/Jum)