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Von Judith Malter

Nach immer lauter werdender Kritik Gladbachs Eberl wendet sich mit offenem Brief an Fans

Der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach Max Eberl reibt sich während der Pressekonferenz die Stirn. Auf der PK haben die Verantwortlichen des Vereins bekannt gegeben, dass das Nachholspiel gegen den 1. FC Köln ohne Zuschauer stattfinden wird

Nachdem die Kritik an Marco Rose und Borussias Vereinsführung in den vergangenen Wochen immer lauter wurde, hat sich Gladbachs Sportdirektor Max Eberl nun in einem offenen Brief an die VfL-Fans gewendet.

Mönchengladbach - Seitdem Anfang Februar bekannt wurde, dass VfL-Trainer Marco Rose (44) den Klub nach der laufenden Saison Richtung Dortmund verlassen wird, wird die Kritik der Gladbach-Fans immer lauter. Die negativen Ergebnisse in Bundesliga, Pokal und Champions League (Borussia ist seit sieben Pflichtspielen sieglos) tun da noch ihr Übriges. Am Sonntag (7. März 2021) hat Gladbachs Sportdirektor Max Eberl (47) nun in einem offenen Brief auf die immer lauter werdenden Stimmen aus der Fanszene reagiert. Der Brief wurde auf Borussias Homepage veröffentlicht.

  • Gladbach ist seit sieben Pflichtspielen sieglos
  • Die Kritik an VfL-Trainer Marco Rose, der im Sommer zu Borussia Dortmund wechselt, wächst immer mehr
  • Borussias Sportdirektor Max Eberl hat mit einem offenen Brief nun auf diese Kritik der Fans reagiert

Gladbachs Eberl: „Mir geht es nur um Wohl und Wehe des Vereins“

In den sozialen Medien hatten zuletzt immer häufiger VfL-Fans die sofortige Entlassung Roses gefordert. Der FPMG Supporters-Club (auch bekannt als Fanprojekt) hatte sich in mehreren öffentlichen Stellungnahmen auf seiner Homepage beispielsweise dazu geäußert, dass das Thema Rose für sie erledigt sei und sie die restlichen Spiele auch nicht mehr voller Inbrunst verfolgen wollen.

Manager Eberl hat sich nun in einem offenen Brief dazu geäußert, was derzeit bei der Elf vom Niederrhein los ist und auf die Fan-Kritik reagiert. Er sagt zu seiner Entscheidung bis zum Saisonende weiterhin an Rose als Fohlen-Coach festhalten zu wollen: „Ich trage die Verantwortung und mir geht es nur und ausschließlich um das Wohl und Wehe des Vereins.“

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Der 47-Jährige habe Verständnis für die hochkochenden Emotionen der Fans, finde aber, dass das was gesagt werde, zum Teil zu weit gehe. „Ich verstehe die Emotionen, ich verstehe, dass sie raus müssen. Aber habt auch Verständnis, dass ich nicht jede Form von Kritik verstehe und so manches Wort und manchen Satz nicht angebracht finde und mich darüber geärgert habe“, so der Sportdirektor der Fohlen.

Borussia-Manager wünscht sich mehr Zusammenhalt 

Eberl selbst gab in seinem Brief an, ebenfalls ein emotionaler Mensch zu sein. „Bei meiner Aufgabe für Borussia muss ich Emotionen aber zur Seite schieben und meine Entscheidungen auf der Basis von Wissen und Verstand treffen“, so Eberl. Entscheidungen treffe er daher nicht „aufgrund von zwischenmenschlichen Gefühlen, nicht aufgrund von Rücksichtnahme auf andere, nicht auf Druck von außen und auch nicht aus eigener Eitelkeit heraus.“

Insgesamt gab Eberl an, sich mehr Zusammenhalt zwischen Fans und Verein zu wünschen. „Wenn ich lese, dass Fans 'der Stecker gezogen' wurde, weil unser Trainer uns verlässt und sie sich nicht mehr für die laufende Saison interessieren, weil dieser Trainer noch auf unserer Bank sitzt, dann fehlt mir das Gefühl von Zusammenhalt und Kampfgeist für Borussia“, betonte er in dem Schreiben. Sich einer Situation zu ergeben und die Segel zu streichen, könne er nicht nachvollziehen.

Eberl: „Mein ,Stecker‘ wird niemals gezogen sein“

Eberl fuhr fort: „Mein ,Stecker‘ wird niemals gezogen sein, so lange ich diesen Job zusammen mit allen machen darf. Aufgeben wird und darf niemals ein Thema sein.“ Er erhoffe sich, „schon auf Grund der letzten Jahre“, das Vertrauen, den Weg gemeinsam weiterzugehen.

Seinen Brief schloss er mit einem Appell, ihm zu vertrauen und einem Ausblick in die Zukunft: „Ich kann verstehen, dass sich nicht jeder mit jeder meiner Entscheidungen identifiziert, aber es geht um Borussia und nicht um den Applaus und ich denke schon aufgrund der letzten Jahre, dass das Vertrauen so groß sein sollte, dass man trotzdem den gemeinsamen Weg weitergeht. Wir haben in der Vergangenheit viele spezielle, auch schwierige Situationen gemeistert. Das werden wir auch dieses Mal tun.“