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Von Achim Müller , Judith Malter , Béla Csányi (bc) , Lukas Brachat

„Kompetent waren die nicht!“ Heißes Liga-Duell in Gladbach: Darum hat Ex-Fohlen eine Mega-Krawatte

Manu Koné (r.) von Borussia Mönchengladbach im Zweikampf mit Max Kruse (l.) vom VfL Wolfsburg während des Bundesliga-Duells.

Manu Koné (r.) von Borussia Mönchengladbach im Zweikampf mit Max Kruse (l.) vom VfL Wolfsburg während des Bundesliga-Duells am Samstag (26. Februar 2022) im Borussia-Park. Die Szene erhitzte nach Spielschluss die Gemüter.

Am Ende des furiosen 2:2-Unentschiedens zwischen Gladbach und Wolfsburg hat am Samstag (26. Februar 2022) auf beiden Seiten niemand so richtig mit dem Punktgewinn leben können. Hauptgrund einmal mehr: Ärger um den Video-Schiedsrichter.

Während die Profis von Borussia Mönchengladbach mit dem vom VAR aberkannten dritten Tor in der Nachspielzeit haderten, ärgerten sie sich beim VfL Wolfsburg über den nicht gegeben Elfmeter für Max Kruse (33) in der 66. Minute beim Stand von 2:1. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Kölner Keller nicht eingegriffen, nachdem Schiedsrichter Tobias Reichel (36) die Szene nicht als Foul gewertet hatte.

Gladbach: Ex-Fohlen Max Kruse mit messerscharfer VAR-Kritik

Gleich nach dem Schlusspfiff entbrannten deshalb auf dem Rasen wilde Diskussionen, am Spielfeldrand debattierte der verletzte Gladbach-Kapitän Lars Stindl (33) in Zivil mit Wolfsburg-Trainer Florian Kohfeldt (39). Die Spannungen waren auch in der Nachbereitung bei „Sky“ deutlich zu spüren.

Im Interview polterte Kruse los, der sich um einen klaren Elfmeter betrogen sah: „Ich frage mich, was die da im Keller machen. Es kann ja nicht der Fairplay-Gedanke sein, dass ich in dieser Szene direkt hinfalle. Dann muss ich einfach immer direkt fallen, dann gibt es Elfmeter. Klarer kann ich nicht getroffen werden. Ich weiß nicht, wie viele Leute da sitzen, aber kompetent waren die da nicht.“

Diskussionen nach Wolfsburgs Platzverweis in Gladbach

Bei seiner Breitseite gegen den VAR nahm Kruse die Rote Karte gegen Teamkollege Maxence Lacroix (21) nach einem Handspiel als letzter Mann ausdrücklich aus, obwohl die Wölfe auf dem Platz auch diese Entscheidung nicht nachvollziehen konnten.

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Tatsächlich hatte sich der Franzose vor der Szene im Laufduell einen wahrlichen Ringkampf mit Gladbachs Sturmtank Marcus Thuram (24) geliefert, war nach einem Klammergriff seines Landsmanns entscheidend ins Straucheln geraten und hatte dann den Ball mit dem ausgefahrenen Arm zur Seite gelöffelt.

„Er nimmt den Ball da wohl mit der Hand mit. Keine Ahnung, was ihn da geritten hat“, nahm Kruse bei der Betrachtung der Szene allerdings seinen Teamkollegen und nicht die Schiedsrichter-Garde in die Verantwortung.

VAR-Leistung bei Gladbach-Spiel ärgert Dietmar Hamann

Im„ Sky“-Studio hatte auch Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann (48) ordentlich Puls, diskutierte wegen Kruses Elfmeter-Szene energisch mit dem zugeschalteten Schiedsrichter-Experten Alex Feuerherdt (53) vom Experten-Blog „Collinas Erben“.

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Der sah zwar einen „klaren Tritt“ gegen Kruse, stellte aber auch fest: „In so einer Situation pfeifen die wenigsten Schiedsrichter, wenn er noch weiterspielt.“ Hamann hatte da eine ganz andere Meinung.

„Das stimmt einfach nicht, Alex. Weil die Spieler dazu angehalten oder gezwungen werden, zu Boden zu gehen. Der Schiedsrichter oder Videoassistent hat die Situation so zu bewerten, wie sie passiert und nicht das, was der Spieler danach macht“, forderte er: „Es steht klar außer Frage, dies ist Foul und Elfmeter. Da gibt es keine zwei Meinungen.“

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Feuerherdt hielt noch einmal dagegen, argumentierte, dass der Schlag auf den Fuß nicht ursächlich dafür gewesen sei, dass Kruse aus dem Tritt kam und wenig später auch zu Boden sank. Daher würde die Mehrheit der Unparteiischen derlei Szenen auch nicht abpfeifen.

Weil Hamann erneut davor warnte, dass Spieler damit zum Fallen beim kleinsten Kontakt verleitet würden, blieb die aufgeheizte Sky-Diskussion letztlich ohne gemeinsamen Nenner – ebenso wie der Meinungsaustausch der beteiligten Akteure im Borussia-Park.

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Am Ende blieb wieder mal eine der ärgerlichen Begleiterscheinungen des Videobeweises hängen: Obwohl die Technologie eigentlich für mehr Gerechtigkeit eingeführt worden war, wurde am Ende deutlich länger über die Regelhüter diskutiert als über vier Tore und etliche weitere sehenswerte Szenen, die das turbulente Fußballspiel eigentlich ausgemacht hatten.