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Nationalteam? „Darauf arbeite ich hin“ Neu-Gladbach-Profi Digberekou verrät seine Ziele bei Borussia

Ibrahim Digberekou beim Testspiel von Borussia Mönchengladbach beim Halleschen FC am 31. Mai 2023.

Ibrahim Digberekou beim Testspiel von Borussia Mönchengladbach beim Halleschen FC am 31. Mai 2023.

Ein bisschen Profiluft durfte er schon schnuppern.

Ibrahim Digberekou (18) war der einzige Jugendspieler, der nach Saisonende mit der Bundesliga-Mannschaft von Borussia Mönchengladbach mit auf die Saison-Abschlusstour nach Nord- und Ostdeutschland kommen durfte.

Erst Ende Mai stattete ihn der VfL mit seinem ersten Profivertrag bis 2026 aus. „Wir sind sehr froh, dass Ibo sich trotz vieler anderer Angebote dazu entschieden hat, den gemeinsamen Weg mit uns weiterzugehen und sich längerfristig an Borussia zu binden“, sagte NLZ-Leiter Mirko Sandmöller seinerzeit.

Gladbach: Ist Ibrahim Digberekou die neue Abwehr-Hoffnung?

Der belgische U18-Nationalspieler sei „ein ganz feiner Charakter und bringt als Innenverteidiger herausragende Fähigkeiten, insbesondere im Zweikampf, mit. Jetzt liegt es sowohl an uns als auch an ihm, die vorhandenen Qualitäten weiterzuentwickeln, um ihn für höhere Aufgaben vorzubereiten.“

„Am Anfang habe ich mich sehr gefreut“, erzählte Ibrahim Digberekou nun dem deutschsprachigen „Belgischen Rundfunk“ (BRF). „Es war wie ein Traum und das habe ich erst einmal eine Woche genossen. Nach einem Monat war das nicht mehr so in meinem Kopf und ich konzentriere mich auf meine nächsten Aufgaben.“

In der vergangenen Saison spielte Digberekou für die U19 in der A-Junioren-Bundesliga und der DFB-Sonderspielrunde, 17-mal stand er auf dem Feld. Für die kommende Spielzeit ist er in der U23 von Eugen Polanski (37) eingeplant. 

Schon 2015 wechselte der Belgier (Jahrgang 2005) von Alemannia Aachen in den Fohlenstall und durchlief seitdem ab der U11 die Jugendmannschaften von Borussia Mönchengladbach. 

Auch für die belgischen Juniorennationalmannschaften wurde er schon nominiert. Insgesamt lief Digberekou 13-mal für die U13, U15 und U18 des belgischen Verbands auf.

Sein aktueller U18-Nationaltrainer ist im Borussia-Park übrigens kein Unbekannter. Wesley Sonck (44) spielte von 2005 bis 2007 für Gladbach (29 Spiele, 7 Tore).

Profivertrag mit 18 Jahren, mehrfacher U-Nationalspieler, erste Auftritte in Testspielen der Profis, für Digberekou geht es steil bergauf. 

Den Weg aus der 11.000-Einwohner-Gemeinde im deutschsprachigen Teil Belgiens bis zum Profivertrag bei einem Bundesligisten zu schaffen, das gelingt nicht jedem, das weiß auch Digberekou: „Ich hatte sehr viel Unterstützung durch den Verein. Durch das EdF-Training (Eliteschule des Fußballs, Anm. d. Red.) hatte ich mehr Zeit als andere, um an meinen Schwächen und Stärken zu arbeiten. Training ist der Schlüssel zu allem.“

„Bei Borussia wird der fußballerische und der schulische Weg stark gefördert, sodass ich individuell trainieren konnte, aber auch im schulischen Teil Nachhilfe bekommen habe“, betont der Innenverteidiger die Stärken des Gladbacher Nachwuchsleistungszentrums.

Auch wenn er schon bei ein wenig Profiluft schnuppern durfte, überstürzen will der 18-Jährige noch nichts: „Mein nächstes Ziel ist, dass ich mich so schnell wie möglich an den Herrenfußball gewöhnen will. Gerade bin ich bei der U23 in der Vorbereitung und das ist schon was anderes als in der U19.“

Womöglich könnte Digberekou in der anstehenden Vorbereitung der Profis aber zumindest auf weitere Testspielminuten kommen. Die Zukunft der Stamm-Innenverteidiger Ko Itakura (26) und Nico Elvedi (26) ist weiterhin offen, ob sich Marvin Friedrich (27) weiter mit einer Reservistenrolle zufriedengibt, muss ebenfalls abgewartet werden.

Hinter ihnen stünde mit Tony Jantschke (33) eine Vereinslegende bereit, die aber wohl kaum noch einmal eine Bundesliga-Saison als Stammkraft absolvieren wird. Gemeinsam mit dem vom SV Werder verpflichteten Fabio Chiarodia (18) könnte Digberekou die Zukunft in der Gladbacher Abwehrzentrale sein.

Ein langfristiges Ziel hat sich der bodenständige Belgier dann aber doch noch entlocken lassen. Noch nie gab es einen belgischen Nationalspieler aus Ostbelgien, also den deutschsprachigen Gebieten. Der erste Ostbelgier bei den „Roten Teufeln“ zu sein, „darauf arbeite ich hin, dass das eines Tages so sein wird.“