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Von Achim Müller

Abschied ohne Fans So lautlos traben diese Gladbach-Stars aus dem Fohlen-Stall

Offensiv-Genie Raffael hat sich über sieben Jahre hinweg in die Herzen des Gladbacher Publikums gespielt. Sein nahender Abgang, wie auch der von Tobias Strobl und Fabian Johnson, wird zunächst ohne Applaus vonstattengehen.

Offensiv-Genie Raffael hat sich über sieben Jahre hinweg in die Herzen des Gladbacher Publikums gespielt. Sein nahender Abgang, wie auch der von Tobias Strobl und Fabian Johnson, wird zunächst ohne Applaus vonstattengehen. 

Mönchengladbach - Borussia kämpft Samstag (15.30 Uhr) im Heim-Duell gegen Hertha BSC um den Einzug in die Champions League. Unabhängig von aller sportlicher Brisanz heißt es im Fohlen-Stall dann auch: Abschied nehmen! Profis werden den Verein verlassen.

Bei Team-Essen Verabschiedung

Menschen, die beim VfL 1900 Borussia Fußspuren hinterlassen haben, sind Knall auf Fall nicht mehr da. Wie Offensiv-Wirbler Raffael. Der Vertrag des 35-Jährigen endet. Der gebürtige Brasilianer mit deutschem Pass muss gehen. Auf eine Verlängerung des Ende Juni auslaufenden Vertrages haben sich die Parteien nicht einigen können.

Wohin es den „Maestro“, der noch weiterspielen will, ziehen wird, ist noch nicht offiziell gemacht worden. Borussia verlassen wird auch Mittelfeldspieler Tobias Strobl (30), der ablösefrei bei Liga-Konkurrent FC Augsburg anheuert. Für drei Jahre – heißt es.

Tschau Borussia sagt darüber hinaus Flügelspieler Fabian Johnson, dessen Arbeitspapier ebenfalls nicht verlängert wurde. Es heißt, die US-amerikanische Major League Soccer (MLS) habe Interesse an dem 32-Jährigen.

Pappkameraden ersetzen keine Fans

Fakt ist: Aufgrund der Coronakrise samt der Geisterspiel-Regelung wird es Samstag kein großes Verabschiedungs-Tamtam im Borussia-Park geben. Es werden am letzten Saisonspieltag im Borussia-Park zum Matchball um die Champions League gegen die Berliner zwar rund 20.000 Pappkameraden-Fans im Stadion sein, aber eben keine Anhänger aus Fleisch und Blut.

Niemand auf den Rängen würde klatschen und anerkennend nicken, wenn Raffael & Co. sich winkend, womöglich mit Tränen in den Augen, verabschieden würden.

Gladbachs Manager Max Eberl (46) sagt deshalb: „Wir haben uns entschieden, dass die die Verabschiedungen im Rahmen des Mannschaftsessens passieren werden. Wir finden es nicht richtig, dies auf dem Platz zu machen, weil diese Ovationen, die diese Jungs gehabt hätten, einfach nicht stattfinden werden.“

Kommt der Tag X nach Corona-Krise? 

Der Fohlen-Macher legt nach: „Dann machen wir es lieber im Trauten, im gebührenden Rahmen nach dem Spiel. Dann werden wir die Spieler verabschieden. Natürlich wissen die Spieler, dass wir sie sehr gerne, wenn eben der Tag kommt – und wieder Zuschauer im Stadion sein können, dann würden wir dies sehr gerne im Stadion machen. Vor Zuschauern, vor Fans, damit sich alle gegenseitig voneinander verabschieden können. In diesem Zug würden wir die Spieler gerne verabschieden und das nachholen.“

Raffael, Johnson, Strobl – sie werden Samstag im Borussia-Park, bedingt durch die Corona-Pandemie, so lautlos von der VfL-Bühne gehen, wie es das so wohl noch nie zuvor am Niederrhein gegeben hat. Fanlieblinge (wie Raffael) sagen somit nahezu lautlos „auf Wiedersehen“.