Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Daniel Thiel

Zu einem Schritt war er gezwungen Borussia-Weg? Seoane mit anderem Plan – und der ging voll auf

Gerardo Seoane hält seine Hände über den Kopf.

Gerardo Seoane, hier am 24. Februar 2024, entschied sich bei Heimsieg von Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Bochum für eine andere Herangehensweise als zuletzt.

Neue Wege in der brenzligen Lage für Borussia!

Vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum stand Borussia Mönchengladbach gehörig unter Druck: Durch eine Sieglos-Serie von fünf Spielen zum Rückrundenstart rutschten die Fohlen auf den 15. Tabellenplatz ab.

Gladbach-Entscheidungen gegen Bochum zeigen deutliche Entwicklung

Vor dem 5:2-Erfolg sahen sich die Verantwortlichen um Trainer Gerardo Seoane (45) und Manager Roland Virkus (57) immer wieder Fragen zum Thema „Abstiegskampf“ konfrontiert. Durch den Heimsieg gelang immerhin mal ein Sprung auf den zwölften Tabellenplatz, die Gefahr ist aber noch nicht endgültig gebannt.

Über weite Strecken der bisherigen Saison sah sich Borussia im gesicherten Mittelfeld wieder und steuerte auf eine sorgenfreie Spielzeit zu – und das mit einigen personellen Veränderungen.

Denn im Rahmen der Seoane-Verpflichtung stand auch, immer wieder jungen Spielern die Chance zu geben. Bereits am ersten Spieltag, beim 4:4 in Augsburg, fiel auf, dass der Schweizer trotz Rückstand einen 19-Jährigen (Yvandro Borges Sanches), einen 20-Jährigen (Grant-Leon Ranos) und einen 21-Jährigen (Rocco Reitz) einwechselte.

Forsche Herangehensweise mit den jungen Wilden? Gegen Bochum nicht! Bei der Partie am 23. Spieltag setzte Seoane auf die bisher älteste Startelf seiner Amtszeit (im Durchschnitt 26,3 Jahre alt). Zum Vergleich: Die bisher jüngste Startelf, beim 0:1 gegen Leipzig im September, war im Schnitt 1,5 Jahre jünger.

Zu einem Schritt sah sich der 45-Jährige gezwungen. Luca Netz, mit seinen 20 Jahren zuletzt in der Regel Borussias jüngster Startelf-Spieler, fehlte krankheitsbedingt. Seoane hatte die Option, ihn entweder mit Routinier Stefan Lainer (31) oder mit Youngster Fabio Chiarodia (18) zu ersetzen – und entschied sich für den 13 Jahre älteren Ex-Nationalspieler.

Auch im Mittelfeld musste die jüngste arrivierte Startelf-Option in Rocco Reitz auf der Bank Platz nehmen, stattdessen erhielt in Flo Neuhaus (26) ein weiterer erfahrener Ex-Nationalspieler den Vorzug.

Das Muster zog sich auch bei den Einwechslungen fort: Bei den Fohlen kamen zwei 33-Jährige (Tony Jantschke und Patrick Herrmann), ein 32-Jähriger (Christoph Kramer) und Franck Honorat (27) neben Reitz in die Partie.

Neben Ersatzkeeper Jan Olschowsky (22) warteten auch die beiden Teenager Fabio Chiarodia und Shio Fukuda (19) sowie sein ein Jahr älterer Sturm-Kontrahent Grant-Leon Ranos vergeblich auf einen Einsatz.

Zum ersten Mal rückte Seoane merklich vom häufig thematisierten Borussia-Weg ab – und der Plan ging voll auf! Gerade die erfahreneren Lainer und Neuhaus waren sofort gut im Spiel und stellten die Bochumer – übrigens mit einem Durchschnittsalter von 29,1 Jahren immer noch fast drei Jahre älter – vor große Probleme. Erfahrung schlägt in diesem Fall Erfahrung!

Zumindest kurzfristig zieht Seoane die Erfahrung seines Routiniers der jugendlichen Leichtigkeit vor. Spannend wird dabei zu sehen sein, wie sich die Situation entwickelt, wenn etwa Netz nach seinem krankheitsbedingten Ausfall wieder zur Verfügung steht.

Muss dann der elf Jahre ältere Lainer bei den nächsten Partien gegen die Kellerkinder Mainz (2. März) und Köln (9. März) trotz seines kampfstarken Spielstils wieder weichen? Die Entwicklung in den kommenden Wochen wird sicherlich mit Spannung beobachtet.