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Von Daniel Thiel

Fohlen wird es freuen Gladbach-Profi sorgt für Trainer-Entlassung

Spieler von Borussia Mönchengladbach kämpfen um den Ball, Gerardo Seoane schaut zu.

Gerardo Seoane (in der weißen Jacke) beäugt am 1. August 2023 ein Borussia-Trainingsspiel.

Die vielleicht einzig positive Borussia-Nachricht am Sonntag (22. Oktober (2023)!

Der Blick der Fans von Borussia Mönchengladbach ging natürlich nach Köln. Tausende Anhängerinnen und Anhänger folgten der Fohlenelf in die Domstadt – und hofften auf einen Derby-Erfolg beim Erzrivalen 1. FC Köln.

Gladbach: Grund zum Jubeln für einen Borussia-Profi am Sonntag

Statt einer Borussia-Party am 8. Bundesliga-Spieltag war die 1:3-Pleite der wohl bitterste Auftritt der Gladbacher in der noch jungen Amtszeit von Gerardo Seoane (44).

Es gab allerdings einen Lichtblick im Profi-Kader von Borussia Mönchengladbach! Er stellte mit seinem Team unter Beweis, dass der Jubel nach 90 Minuten trotz dreier Gegentreffer groß sein kann.

Oscar Fraulo (19) wurde im August von den Gladbach-Verantwortlichen auf Leihbasis in die Niederlande abgegeben, damit das Fohlen-Talent regelmäßige Spielpraxis bekommt.

Der Däne feierte am Sonntag – wenige Stunden vor Derby-Anpfiff – einen der größten Momente seiner noch jungen Profi-Karriere. Mit dem FC Utrecht besiegte er den einstigen Champions-League-Sieger Ajax mit 4:3 (1:0).

In einem turbulenten Spiel war es die Borussia-Leihgabe, die nach 90 Minuten für den umjubelten Siegtreffer der Gastgeber sorgte.

Fraulo trifft, jubelt und zieht Ajax noch tiefer in die Krise

Durch die Pleite in Utrecht steht der Europapokal-Teilnehmer nun auf einem Abstiegsplatz – mit nur fünf Punkten aus den ersten sieben Eredivisie-Spielen.

Normalerweise ist der Klub aus Amsterdam dauerhaft im Rennen um die Meisterschaft mittendrin – nun droht, auch wegen des Fraulo-Treffers, die wohl schlimmste sportliche Phase seit Jahrzehnten.

Das trifft nicht nur die zahlreichen Ajax-Fans in den Niederlanden und weltweit, sondern auch einige bekannte Gesichter reagieren emotional auf die aktuelle Situation.

Ein einstiger Weltklasse-Spieler, dessen Stern bei Ajax aufging, ist Rafael van der Vaart (40). Nach seiner Zeit in Amsterdam zählte der Niederländer über Jahre beim Hamburger SV zu den besten Bundesliga-Spielern.

Van der Vaart bekommt Wut-Anfall nach Fraulo-Treffer: „Sch*** Spieler“

Mittlerweile ist der 40-Jährige, der unter anderen noch für Real Madrid und die Tottenham Hotspur spielte, in seiner Heimat als TV-Experte tätig – und bekam wenige Minuten nach dem Fraulo-Treffer gegen seine alte Liebe einen regelrechten Wut-Anfall im Fernsehstudio.

„Was ich sehe, ist eine sch*** Mannschaft und sch*** Spieler!“, sagte der einstige Nationalspieler bei „Studio Voetbal“. Zuvor wurde er vom ehemaligen Top-Stürmer Pierre van Hooijdonk (53) darauf angesprochen, ob er Ajax-Trainer Maurice Steijn (49) verteidige, weil Steijn van der Vaart eine Stelle als Co-Trainer anbot. Am Montagabend (23. Oktober) wurde der Ajax-Trainer dann entlassen.

Auch daraufhin ließ der Ex-HSV-Star seine Wut heraus: „Unsinn. Ich spreche völlig unabhängig.“ Van der Vaart weiter: „Man muss wie ein Abstiegskandidat spielen und denken. Man wird nicht besser sein als der Gegner. Es gibt noch ein bisschen mehr herauszuholen, aber nicht viel mehr.“

Für Gladbach-Profi Fraulo war es ein gelungener Abschluss einer für ihn erfolgreichen Woche: Am Dienstag (17. Oktober) kam er noch über 90 Minuten in der dänischen U21-Nationalmannschaft zum Einsatz. Das Team spielte 0:0 im Duell gegen Tschechien.

Aktuell geht also Borussias Plan, dass der Teenager regelmäßig zu Spielpraxis auf gutem Niveau kommen soll, nicht nur bei seiner Leihe in Utrecht auf.

Fraulo wechselte im Sommer 2022 für zwei Millionen aus Dänemark an den Niederrhein, kam unter Daniel Farke aber nur zu zwei Kurzeinsätzen in der Bundesliga über insgesamt sechs Minuten.

Der Vertrag des Dänen bei Borussia Mönchengladbach läuft noch bis Sommer 2026. Allerdings besitzt Utrecht nach der Saison eine Kaufoption für das Mittelfeld-Talent – über die Höhe ist allerdings nichts bekannt.