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Von Daniel Thiel

Lange hielt er sich zurück Rieder-Transfer zu Gladbach? Jetzt schaltet sich ein Klub-Boss ein

Fabian Rieder bejubelt den Pokalsieg mit Young Boys Bern am 4. Juni 2023.

Bald bei Borussia Mönchengladbach? Fabian Rieder bejubelt den Pokalsieg mit Young Boys Bern am 4. Juni 2023.

Wird er der neue Lenker in der Borussia-Offensive?

Gerade im Saison-Endspurt gab es für die Fans von Borussia Mönchengladbach nur bedingt Grund, euphorisch zu werden! In den letzten Wochen von Daniel Farke (46) als Gladbach-Trainer blickten deswegen viele Anhängerinnen und Anhänger schon auf die nächste Saison.

Gladbach arbeitet an Transfer von Fabian Rieder

Welche neuen Impulse könnten den Fohlen helfen? Wie kann Borussia die Abgänge von Lars Stindl (34), Ramy Bensebaini (28), Marcus Thuram (25) und Jonas Hofmann (30) kompensieren? Ein Name, der im Grunde seit März omnipräsent ist, ist Fabian Rieder (21).

Im Frühjahr berichtete die Schweizer Zeitung „Blick“ vom Borussia-Interesse, den Schweizer Nationalspieler im Sommer 2023 an den Niederrhein zu lotsen.

Seitdem nähern sich die Parteien Schritt für Schritt an. Erst machte der Offensiv-Wirbler öffentlich, dass er seinen nächsten Schritt gerne in die Bundesliga machen würde und schwärmte von Borussia – dann schaltete sich Rieders Berater ein und bestätigte das Gladbach-Interesse.

Berater Fabian von Matt lieferte zuletzt auch den bisher letzten Stand und ging ins Detail. „Gladbach ist einer der Interessenten, das ist richtig. Wir sind mit dem Klub im Austausch, auch das stimmt. Aber nicht nur mit Gladbach. Und zuerst muss der Weg finanziell frei werden für einen Zuzug dieser Dimension. Sprich: Gladbach muss zuerst verkaufen“, sagte er dem „Blick“.

Der Überraschungstransfer von Nationalspieler Jonas Hofmann – wechselt per Ausstiegsklausel für 10 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen – spülte nun zumindest frisches Geld in die Gladbach-Kasse.

Nun schaltet sich aber ein weiterer Entscheider ein, wenn es darum geht, den möglichen Rieder-Transfer nach Gladbach über die Ziellinie zu bringen!

Christoph Spycher (45) prägte die sportliche Entwicklung von den Young Boys Bern, Rieders aktuellem Klub, in den vergangenen Jahren maßgeblich. Als langjähriger Sportchef beförderte der einstige Frankfurt-Verteidiger den neuen Gladbach-Trainer Gerardo Seoane (44) zum Cheftrainer.

Seoane und etwa auch Adi Hütter (53), der zuvor Trainer in Bern war, leisteten exzellente Arbeit, Top-Talente wie Rieder oder auch Denis Zakaria (26) zu entwickeln.

Mittlerweile ist Spycher aufgestiegen, übernimmt nun eine zentrale Rolle im Verwaltungsrat des Vereins. Der größte Deal, den sein Klub aller Voraussicht nach in diesem Sommer abschließen wird, ist der Transfer von Fabian Rieder.

Zuletzt hielt sich Spycher zurück, wenn es darum ging, Wasserstandsmeldung abzugeben. Nun spricht der YB-Boss aber offen über die Perspektive seines Top-Spielers.

„Fabian Rieder und ich haben einen langen gemeinsamen Weg hinter uns und pflegen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit“, sagt Spycher im Interview mit dem Portal „20Minuten“. Für Spycher bestehe kein Zweifel daran, dass Rieder eine gute Entscheidung treffen werde.

Der Klub-Boss weiter: „Ab und zu braucht es Geduld in solchen Fällen. Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt, dass seine Zukunft kurz- oder mittelfristig im Ausland sein wird. Er hat die Qualität, um in einer Topliga zu spielen. Da bin ich zu 100 Prozent sicher.“

Bei aller Sympathie und Verbundenheit zu Rieder macht Spycher keinen Hehl daraus, dass er am Vertragstisch dennoch hart für die Belange seines Klubs kämpfen wird: „Ich bin nicht als Kollege des Spielers angestellt, sondern verantwortlich für die sportliche Abteilung von YB. Wir müssen auch wirtschaftlich nachhaltig unterwegs sein.“

In den vergangenen 18 Monaten wurde Spycher gleich zweimal selbst mit einem Gladbach-Wechsel in Verbindung gebracht. Erst fiel sein Name als möglicher Nachfolger von Max Eberl (49) nach dessen Abschied im Januar 2022.

Auch im Saison-Endspurt der vergangenen Saison, als aufkam, dass Roland Virkus (56) Unterstützung bekommen könnte, wurde er als Kandidat ins Spiel gebracht.

Diese Unterstützung erhält Virkus jetzt zwar – aber nicht durch Spycher, sondern durch den neuen Sportdirektor Nils Schmadtke (34), der seine neuen Aufgabe zum 1. Juli 2023 übernommen hat. Auch wenn es zu keiner Zusammenarbeit zwischen Virkus und Spycher gekommen ist, in den kommenden Wochen werden sich die beiden Entscheider vermutlich noch das eine oder andere Mal am Verhandlungstisch treffen.