Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Judith Malter

Keine Revanche für Büchsenwurfspiel Rose: „Morgen wird ein neues Kapitel geschrieben“

Borussias Rainer Bonhof läuft jubelnd mit dem Ball ins Tor.

Rainer Bonhof, Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach, hier im Einsatz gegen Inter Mailand 1971, hat das Trauma vom Büchsenwurfspiel eigenen Aussagen nach noch immer nicht überwunden. Fohlen-Coach Marco Rose möchte von einer möglichen Rache jedoch nichts wissen.

Mönchengladbach - Wenn am Mittwochabend Borussia in Mailand auf Inter trifft, dürften sich vor allem die älteren Gladbach-Fans unweigerlich an das berühmte Büchsenwurfspiel von 1971 erinnern. Im Europapokal der Landesmeister schlug Borussia Mönchengladbach damals am 20. Oktober 1971 Inter Mailand mit 7:1. Der Wurf einer Dose, die den Italiener Roberto Boninsegna aus den Reihen der Zuschauer vermeintlich traf, veranlasste die UEFA jedoch zur Wiederholung der Partie.  Nach einem 2:4 im Rückspiel in Mailand und einem 0:0 im Wiederholungsspiel schied Borussia Mönchengladbach aus dem Wettbewerb aus.

Zwar behauptet Boninsegna (76) noch heute, die Dose habe ihn wirklich getroffen und er sei bewusstlos geworden. Es gibt aber auch genug Gegenstimmen, die das widerlegen. Grund genug, das erneute Aufeinandertreffen zur Rache zu nutzen, mögen viele denken. Hatte doch auch Borusias Vizepräsident Rainer Bonhof (68) unlängst im Interview mit der Bild erklärt: „Das Büchsenwurf-Trauma ist natürlich immer noch voll präsent. Da würde ich lügen, wenn ich was anderes behaupten würde. Das wird auch mein ganzes Leben lang so bleiben.“ Er werde Inter das niemals verzeihen, so Bonhof in dem Gespräch.

Bonhof: „Werde Inter das niemals verzeihen“

Borussia-Coach Marco Rose (44) sieh das ganze Thema jedoch nicht so eng. In der Pressekonferenz auf das Thema angesprochen, sagte der Trainer der Fohlen: „Rächen ist ein großes Wort. Ich weiß, dass es für Rainer Bonhof immer noch ein großes Thema ist. Aber nach so vielen Jahren können wir auch drüber schmunzeln. Morgen wird dann ein neues Kapitel geschrieben.“

Dieses Kapitel würden die Fohlen natürlich gerne mit einem Sieg beginnen. Dass das nicht einfach wird, betonte Rose aber nochmals in der Pressekonferenz. „Als wir angefangen haben, uns mit Inter zu beschäftigen, habe ich Videomaterial von unserem Analysten bekommen und ihn gefragt, warum er mir ein Best of gegeben hat. Er meinte nur: 'Das ist Inter.' Sie haben unglaublich viel individuelle Klasse“, so Rose.

Auch bei der Pressekonferenz vor Ort: Borussias Sturm-Ass Marcus Thuram (23), seines Zeichens sogar in Italien geboren. Die Partie sei für ihn jedoch keinesfalls ein Heimspiel merkte der Franzose an. Es ist kein Heimspiel für mich, obwohl ich neun Jahre in Italien gelebt habe. Jedes Champions-League-Spiel ist besonders, überall in Europa.“ Auch von einer möglichen Schwäche in Inters Abwehr möchte der 23-Jährige nichts wissen. „Inters Abwehrspieler spielen nicht umsonst für Inter Mailand –  sie müssen gute Spieler sein. Wir werden sehen, was wir tun können, um ihnen trotzdem Probleme zu bereiten.“

Sehen Sie hier die Aussagen zum Büchsenwurf-Spiel aus der Pressekonferenz von Borussias Trainer Marco Rose: