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Von Achim Müller , Judith Malter

Eröffnungs-Drama im Borussia-Park Schiri klaut Gladbach zwei Elfer – reicht „nur“ für einen Punkt gegen Bayern 

Gladbach-Stürmer Alassane Plea (r.) beim Abschluss, Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano (l.) versucht den Borussen noch zu stoppen, der trifft aber für die Fohlen.

Gladbach-Stürmer Alassane Plea (r.) beim Abschluss, Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano (l.) versucht den Borussen noch zu stoppen, der trifft aber für die Fohlen.

Mönchengladbach. Was ist das für ein furioser Start in die 59. Bundesliga-Spielzeit gewesen! Gladbach hat am Freitag (13. August 2021) im heimischen Borussia-Park dem Rekordmeister und Titelverteidiger Bayern München einen Punkt (1:1) abgerungen. Es war gleich ein Fußball-Krimi, der die Zuschauer in seinen Bann zog.

Zunächst gab es noch die deutsche Nationalhymne, gesungen von ESC-Star Michael Schulte, dann begann die Eröffnungssause vor 23.000 Fans in der Gladbacher Arena. Trotz Coronavirus-Pandemie waren endlich wieder Zuschauer  im Stadion! 

Gladbach geht früh in Führung, dann spielt Bayern Powerplay

Beide Teams lieferten sich gleich einen offenen Schlagabtausch, bei dem die Gastgeber zunächst den besseren Eindruck hinterließen. Bereits nach vier Minuten hätte Herrmann nach Plea-Zuspiel für die Fohlen-Führung sorgen können, doch dessen Schuss sauste knapp am Pfosten vorbei.

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Weiter Gladbach: Herrmann lief der Bayern-Abwehr weg, doch trotz selber abzuschließen, legte der Flügelspieler noch mal auf Stindl ab. Kimmich grätschte dazwischen, verhinderte mit einer kleinen Berührung, dass Stindl einschieben konnte. Dusel für Bayern.

Gegenseite: Gnabry hatte ein dickes Ding auf dem Schlappen, stand aber im Abseits. 

Borussia wieder: Fehler Davies, Herrmann schickte Stindl, der verlängerte auf Plea, der Franzose blieb eiskalt und vollendete zur 1:0-Führung für Gladbach. Die Fans waren aus dem Häuschen.

Und Bayern? Schlug mit aller Wucht zurück. Plötzlich war der Rekordmeister und Titelverteidiger voll da.

Weltfußballer Lewandowski erwachte, Fohlen-Keeper Sommer rettete zwei Mal ganz stark gegen den polnischen Ausnahme-Stürmer.

Powerplay Bayern, Gladbach agierte zu passiv, konnte nur noch reagieren.  Nächste dicke Chance: Stanisic zog ab, Sommer verhinderte erneut einen Münchner Treffer.

Kurz vor der Pause war es dann aber soweit. Elvedi ließ nach einer Kimmich-Ecke Lewandowski aus den Augen, der Pole bestrafte das prompt und schloss zum 1:1 ab. Halbzeit!

Nach der Pause machten die Bayern gleich weiter mit ihrem Dauer-Druck, Borussia blieb zu passiv, hatte jedoch noch Sommer im Tor stehen.

Der Schweizer Nationalspieler verhinderte mit zwei Top-Paraden (Davies/Lewandowski) die Gladbacher nach 60 Minuten noch im Spiel.

Dann kurzer Schreck-Moment bei Gladbachs-Kramer, der ausgerutscht war und länger behandelt werden musste. 

Borussia wehrte sich wieder. Der eingewechselte Thuram legte auf Stindl ab, dessen gewieften Schuss holte Neuer per Glanztat noch aus der Ecke. Das wäre eine kalte Dusche für die Bayern gewesen.

Kurz darauf parierte Neuer erneut, dieses Mal gegen Wolf.

Die letzten 20 Minuten liefen. Der Borussia-Park trieb die Fohlen an, die kamen auch. Toller Spielzug, Lainer entwischte auf dem rechten Flügel, legte den Ball perfekt in die Mitte ab, Thuram hätte das 2:1 machen müssen, brachte aber das Kunststücke fertig, freistehend den Ball nicht zu treffen. Was für eine Fahrkarte vom Franzosen! Bayern atmetet durch.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Upamecano foulte Thuram. Der Videoassistent überstimmte Schiedsrichter Fritz nicht. Fragwürdig.

Kurz darauf legte Upamecano erneut Thuram im Strafraum. Es gab einen klaren Kontakt, erneut entschieden die Unparteiischen nicht auf Strafstoß.

Stefan Kuntz: „Verstehe nicht, warum der Schiedsrichter sich das nicht noch mal anschaut“

U21-Europameister-Trainer Stefan Kuntz sagte in der Live-Übertragung von „Sat1“: „Das war zwei Mal eher Strafst0ß, warum schaut sich der Schiedsrichter das nicht noch mal draußen an? Ich kann verstehen, dass die Gladbach sich aufregten“

Die Fohlen tobten entsetzt, Trainer Adi Hütter sah die gelbe Karte, das Publikum pfiff das Schiedsrichter-Gespann gnadenlos aus.

Fünf Minuten Nachspielzeit: Kimmich hatte die Chance, die Bayern noch den Laste-Minute-Sieg zu bescheren, gelang aber nicht. Dann war Schluss. Gladbach war am Ende dem Sieg ganz nahe.