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Von Achim Müller

„Tschüss Torwart, kannst du winken!“ TV-Experte geht wegen Gladbach-Tor richtig steil

Erik Meijer analysiert vor einer Videowand eine Spielszene als Experte für den TV-Sender Sky.

Der ehemalige Liverpool-Profi Erik Meijer arbeitet als TV-Experte für den Sender Sky. Und hat in seiner jüngsten Taktikanalyse zu Gladbachs Champions-League-Torgala in Kiew gegen Donezk merklich Spaß entwickelt.  

Mönchengladbach - Wenn die Champions-League-Hymne der UEFA via Empfangsgeräte in die Wohnzimmer der Fußball-Fans hierzulande getragen wird, sind sein Gesicht samt Stimme in der Regel auch im Spiel. Gemeint ist Ex-Fußball-Profi Erik Meijer (51).

Mit beinahe 100 km/h eingeschlagen

Beim Sender „Sky“ zählen an Champions-League-Abenden seine Taktik-Analysen an der Videowand mit zu den Highlights. Weil Meijer es versteht, trockene Taktik-Themen auf eine lockere Art und Weise für nahezu jedermann verständlich rüberzubringen.

Meijer setzt dabei als Stilmittel nicht nur immer wieder seinen ulkigen, niederländischen Akzent ein. Sondern beherrscht auch den Teletubbie-Duktus aus dem Effeff. Bei „Sky“ hat sich Meijer, obwohl Gladbachs Königsklassen-Rausch in Donezk (6:0) live auf „DAZN“ übertragen worden war, die furiosen Königsklassen-Fohlen auch mal zur (Taktik-) Brust genommen.

Und eine Analyse vor laufenden Kameras hingelegt, die sicherlich zu den außergewöhnlicheren in den vergangenen Monaten zählen dürfte. Zunächst startet Meijer noch verhalten: „Großes Kompliment an Gladbach, sie haben es hervorragend in Kiew gemacht.“

Doch gleich im Anschluss tritt der ehemalige Stürmer des FC Liverpool verbal voll aufs Gaspedal. „Beißt“ sich voll in den dritten Treffer der furiosen Europapokal-Fohlen fest. Eine Szene, in der Gladbachs Top-Stürmer Alassane Plea (27) ohne große Vorwarnung, aus über 20 Metern, die Kugel ansatzlos in Harald-Nickel-Manier in den Torwinkel zimmerte. Ein Schuss wie ein Torpedo. Der Ball rollte nach dem Einschlag ins Tornetz vor lauter Wucht postwendend wieder aus dem Tor heraus.

Dafür gab es bei „Sky“ 100 Prozent Meijer: „Schaut euch mal das 3:0 an. Wie viele Pässe, wie leicht und wie spielsicher Gladbach das von hinten herausspielt.“ Meijer weiter: „Keine Probleme, keine Panik, Ball mal durchlassen, klatschen, dann geht der Ball mal kurz durch das Mittelfeld durch. Wechseln sie den Ball? Nein, noch mal kurz – aber dann kommt der Wechsel,  da ist der Raum, da ist Thuram, auf seiner Seite, die Mitte ist zu, er hat die Kontrolle, stellt seinen großen, starken Körper dazwischen.“

Meijer wird in seinen Ausführungen schneller und schneller: „Der Gegner hat Respekt, Stindl lässt durch, noch mal durchlassen, und dann: 96 Stundenkilometer, Plea. Tschüss, Torwart. Kannst du gucken, kannst du winken, kommst du nie im Leben dran. Aus dem Stand. So einen Schuss zu machen. Die siehst du nicht so oft. Ich denke, Ronald Koeman (Trainer FC Barcelona, Anm. d. Red.) war der Letzte, bei dem ich das gesehen habe.“

Meijer nennt Koeman statt Matthäus

Letzterer Vergleich sorgte schließlich für ein breites Grinsen bei Weltmeister und Ex-Weltfußballer Lothar Matthäus (59). Deutschlands Rekordnationaler, der sich zahlreiche Länderspiel-Schlachten mit „Holland“ geliefert hatte, frotzelte. „War klar Erik, dass du einen Holländer nimmst.“ Meijer hätte natürlich auch Matthäus als Beispiel nennen können. Aber ein wenig deutsch-niederländische Rivalität, so wie in alten Tagen, gehört halt zum Salz in der Suppe bei „100 Prozent Meijer“.