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Von Achim Müller , Judith Malter

Drohte Gladbach Spielabbruch wegen Hass-Banner? Das sagt Schiri Ittrich zur Fan-Wut gegen Rose und Eberl

Dieses Wut-Banner in der Nordkurve im Borussia-Park hätte am Samstag (17. September 2022) beinahe zum Abbruch des Bundesliga-Topspiels zwischen Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig geführt. Zu sehen ist die Aufschrift: „Ein Hurensohnverein stellt nur Hurensöhne ein!“

Dieses Wut-Banner von Fans in der Nordkurve im Borussia-Park hätte am Samstag (17. September 2022) beinahe zum Abbruch des Bundesliga-Topspiels zwischen Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig geführt.

Borussia Mönchengladbach hat am Samstagabend (17. September 2022) einen deutlichen 3:0-Sieg gegen RB Leipzig eingefahren. Abseits des Platzes hatte eine Aktion von Borussia-Fans allerdings fast zum Spielabbruch geführt.

Ein beleidigendes Plakat Richtung RB und deren Mitarbeiter war es gewesen, das Schiedsrichter Patrick Ittrich (43) dazu veranlasste, eine Warnung über die Stadionlautsprecher aussprechen zu lassen.

Gladbach-Banner hätte beinahe Spielabbruch provoziert

Darauf zu lesen: Wütende Parolen gegenüber den Gästen aus Leipzig und denen, die mit ihnen in Verbindung stehen.

In der von Ittrich initiierten Durchsage wurden die VfL-Treuen aufgefordert, das Schmäh-Banner sofort abzuhängen. Geschehe das nicht, könnte das im schlimmsten Fall sogar zum Spielabbruch führen, so die Durchsage.

Die Gladbach-Anhänger ließen das beleidigende Plakat daraufhin verschwinden, wollten sie doch keinesfalls den bis dahin ungefährdeten Sieg der Fohlenelf riskieren.

Warum er die Partie im schlimmsten Falle sogar abgebrochen hätte, erklärte Schiedsrichter Ittrich nach dem Match. „Es gibt einen sogenannten Drei-Stufen-Plan in solchen Fällen“, so der 43-jährige Polizeibeamte im Gespräch mit dem Pay-TV-Sender „Sky“.

„Dabei heißt es erstens das Spiel unterbrechen, dann geht man in die Kabine und der Spielabbruch ist dann das letzte Mittel“, führte er weiter aus.

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Die Entscheidung müsse aber verhältnismäßig sein. „Aber ich glaube, bei Spruchbändern, wo Beleidigungen oder Verschwörungen oder solchen Äußerungen zu sehen sind, habe ich eine relativ kurze Leine. Ich finde, dieser rechtsfreie Raum muss unterbunden werden und da muss auch klar gegen vorgegangen werden“, so Ittrichs klare Aussage.

Dass die Fans von Borussia Mönchengladbach beim Gastspiel der Leipziger im Borussia-Park ihren Unmut gegen „RasenBallsport“ kundtun würden, war bereits vor der Partie recht klar. Seit langer Zeit kritisieren die Fohlen-Treuen den von ihnen als Konstrukt bezeichneten Brauseklub aus Sachsen.

Seitdem feststeht, dass Ex-Gladbach-Manager Max Eberl (48) nach seinem tränenreichen Abschied Ende Januar mit großer Wahrscheinlichkeit schon bald bei RB anheuern wird, ist die Antipathie der Gladbach-Fans gegenüber den Sachsen noch weiter gewachsen.

Dass deren Trainer Marco Rose (46) heißt, der bei den Borussia-Fans durch seinen unrühmlichen Abgang zu Borussia Dortmund einst in Ungnade gefallen war, tat am Samstagabend sein Übriges dazu.

Für Ittrich dennoch kein Grund, das Banner auf der Nordkurve zu tolerieren. „Der Drei-Stufen-Plan sollte schon eingehalten werden, aber ich finde, wir müssen auch relativ deutlich gegen solche Sachen vorgehen“, so der Unparteiische.

„Hier sind Kinder im Stadion, hier sind Menschen, die wollen Fußball sehen. Diese Fläche Fußball zu nutzen, um seine Beleidigungen und verschmähenden Äußerungen herauszuposaunen, das muss aufhören.“

Auch Gladbach-Profi Kramer geschockt von Fan-Wut

Ähnlich sah das nach dem Spiel auch Gladbach-Profi Christoph Kramer (31). Der Weltmeister von 2014 sagte, auf das Wut-Banner angesprochen: „Ich finde es eine absolute Sauerei. Das gehört sich nicht. Ich mag Max Eberl und Marco Rose total gerne und schätze sie menschlich und sportlich unfassbar.“

Er habe zwar Verständnis für den Unmut und fände das Konzept der Leipziger auch wenig romantisch, „aber Hass hat auf dem Sportplatz, in unserem Verein und auf dieser Welt, auf der wir leben, nichts verloren. Ich teile die Meinung vieler überhaupt nicht“, so der 31-Jährige.