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Von Jannik Sorgatz

Borussia zurück auf Platz vier Diese Momentaufnahme könnte so viel wert sein

Borussia Mönchengladbach steckte die Umstände des Derbys stark weg und sprang zurück auf einen Champions-League-Platz.

Borussia Mönchengladbach steckte die Umstände des Derbys stark weg und sprang zurück auf einen Champions-League-Platz.

Mönchengladbach - Aktuell weiß niemand, wie es weitergeht mit dieser Bundesliga-Saison. Am Mittwoch verursachte das Coronavirus bereits das erste Geisterspiel im Oberhaus, weitere werden folgen – wenn überhaupt. Borussia blendete die schwierigen Umstände gegen Köln beeindruckend aus. Dieses 2:1 könnte im Fall der Fälle noch von besonderer Bedeutung sein. Der GladbachLIVE-Kommentar zum Derby. 

Borussia Mönchengladbach gewinnt 1971 mit 7:1 gegen Inter Mailand: Das Ergebnis wird wegen eines Büchsenwurfs annulliert! Borussia Mönchengladbach gewinnt 1978 am letzten Spieltag 12:0 gegen Dortmund: Reicht trotzdem nicht für den Titel, weil der 1. FC Köln hoch genug gewinnt! Oder aktueller: Im DFB-Pokal sind 2017 noch Bayern München, der BVB und Eintracht Frankfurt im Topf, Gladbach darf im Halbfinale zu Hause gegen Frankfurt ran – und verliert im Elfmeterschießen!

Widerspricht der Derbysieg der Fohlen-DNA?

Fast jeder große Klub ist von seiner ganz speziellen und unverkennbaren DNA überzeugt. Doch an kaum einem anderen Standort geht damit wie in Gladbach so sehr die Überzeugung einher, dass die DNA neben Jubel und Triumphen auch immer wieder bittere Episoden des Scheiterns bereithält. Insofern hat der 2:1-Derbysieg gegen Köln im ersten Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte so gar nicht den Gladbacher Genen entsprochen.

Borussia hatte zwar wieder ihre zehn Minuten, hätte kurz vor Schluss beinahe noch die Punkte verspielt und sich, wie Breel Embolo (23) es ausdrückte, um ein Haar „selbst in die Scheiße geritten“. Doch unterm Strich stand ein verdienter Erfolg gegen einen FC, der mit seinen Europacup-Träumereien vor dem Duell der rheinischen Erzrivalen gar nicht so dick aufgetragen hatte.

Coronavirus wird Bundesliga weiter durcheinander bringen

Das Geister-Derby war nicht nur atmosphärisch eine Herausforderung, Borussia stand im Nachholspiel sportlich deutlich mehr unter Druck als die Kölner. Schließlich waren die Fohlen am Wochenende erstmals seit Ende September aus den Champions-League-Rängen gerutscht. Nun sind sie wieder drin, und wer weiß, wie wichtig diese Momentaufnahme in den nächsten Tagen und Wochen noch werden könnte.

Auch wenn sich die Auswirkungen des Coronavirus im leeren Borussia-Park schon gespenstisch anfühlten, deutet fast alles darauf hin, dass dies nur der Anfang gewesen ist. Noch am Sonntag pochte die DFL darauf, dass die Saison sportlich ordentlich zu Ende geführt werden müsse. Einen Tag später bereitete ihr Boss Christian Seifert (50) die Vereine und Fans bereits auf Geisterspiele vor.

Nun findet der nächste Bundesliga-Spieltag komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, und der DFB windet sich nicht mehr um das Szenario herum, dass die Saison irgendwann komplett abgebrochen werden könnte.

Wie auch immer es weitergeht: Borussia hat im Geister-Derby gezeigt, wie intakt diese Mannschaft ist, dass Trainer Marco Rose (43) in der Breite wahrscheinlich den qualitativ hochwertigsten Kader der Vereins-Historie hat. Und wenn es darauf ankommt, trotzen die Fohlen nun sogar mal ihrer DNA.