Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Daniel Thiel

Verrückte Konstellation Gladbach-Transfer in letzter Sekunde geplatzt? Grund ist wohl die Trainer-Ehefrau

Roland Virkus steht am 2. September 2023 neben Jünter, dem Maskottchen von Borussia Mönchengladbach.

Roland Virkus, hier am 2. September 2023, wollte offenbar ein weiteres DFB-Juwel für Borussia Mönchengladbach verpflichten.

Das sind ganz besondere Umstände im Transfer-Poker!

Das Transfer-Fenster ist in Deutschland erst einmal geschlossen – somit kann Roland Virkus (56) etwas durchatmen. Der Manager von Borussia Mönchengladbach führte in den vergangenen Monaten einen umfangreichen Umbruch des Profi-Kaders durch.

Gladbach mit Interesse an weiterem Juwel von Traditionsklub?

Bestandteil dessen war nicht nur, dass zahlreiche Leistungsträger wie Lars Stindl (35), Ramy Bensebaini (28) und Marcus Thuram (26) den Verein verlassen haben.

Auch eine Verjüngungskur des Kaders war den Verantwortlichen wichtig – es sollen wieder die Talente bei Borussia im Fokus stehen. Unter anderem wurden deswegen Grant-Leon Ranos (20) von Bayern München und Lukas Ullrich (19) von Hertha BSC verpflichtet.

Sie zählen zu den Perspektivspielern der Fohlen, die Schritt für Schritt mit Einsätzen in der Bundesliga an den Erstliga-Fußball herangeführt werden sollen.

Kurios beim Ullrich-Deal: Nun kommen beide gelernten Linksverteidiger in Borussias Profi-Kader aus der Hertha-Jugend. Es hätte aber offenbar noch schlimmer aus Sicht des Hauptstadt-Klubs kommen können. Um ein Haar wäre wohl ein weiteres Berliner Juwel an den Niederrhein gewechselt.

Bereits vor einigen Wochen wurde Bence Dardai (17) mit einem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach in Verbindung gebracht. Mittlerweile steht fest: Der Teenager bleibt der Hertha erst einmal erhalten und spielt unter seinem Vater Pal (47).

Die Umstände des Fast-Transfers sind allerdings vermutlich einzigartig im Profi-Fußball – und gleich fünf Mitglieder der Familie Dardai sind direkt oder indirekt involviert.

Auf die spezielle Situation, ein Familienmitglied zu trainieren, ging Pal Dardai zuletzt selbst auf einer Pressekonferenz ein – und erzählte von einem Gespräch mit Sohn: „Bence hat zu mir gesagt: ‚Papa, ich gehe zu einem anderen Verein. Warum soll ich hier spielen für Hertha? Um mir das anzuhören? Ich spiele bei jedem Verein.‘“

Dardai senior weiter: „Bence hat Angebote von 120 Vereinen aus der ganzen Welt, um das mal so zu sagen.“ Laut „Bild“ lag dem 17-Jährigen da schon ein unterschriftsreifer Vertrag von Borussia vor. Die Fohlen hatten offenbar die besten Karten im Rennen um das Offensiv-Talent.

Dann gab es aber ein Machtwort – und das nicht von Vater und Trainer Pal, sondern von Bences Mutter. „Man kann sich bei Mama bedanken. Mama hat gesagt: ‚Du bleibst!‘“, verriet Hertha-Legende Pal Dardai über die Entscheidung seines Sohnes, die Möglichkeit eines Gladbach-Wechsels doch auszuschlagen und in der Hauptstadt zu bleiben.

Nun zählt der Teenager zu den Hoffnungsträgern bei den Hertha-Profis für die „Mission Wiederaufstieg“. Schafft es die Hertha zurück ins Oberhaus, wäre das aber ein echtes Familienprojekt.

Bence Dardai (r.) steht im Training von Hertha BSC am 4. Juli 2023 auf dem Rasen.

Bence Dardai (r.), hier am 4. Juli 2023, trainiert in dieser Saison unter seinem Vater Pal bei Hertha BSC.

Denn: Neben Bence zählen in Marton (21) und Palko (24) zwei weitere Dardai-Söhne zum Profi-Kader – und wie inzwischen bekannt wurde, ist es ein Verdienst von Pal Dardais Ehefrau, dass auch Bence weiterhin dazugehört.

Neben Borussia wurden auch der AC Mailand und Juventus mit Dardai in Verbindung gebracht. Aktuell spielt der für die U18 des DFB. In dieser Saison kam der offensive Mittelfeldspieler schon zu drei Zweitliga-Einsätzen.

Borussia hätte nach Netz und Ullrich auch gerne ein drittes Hertha-Juwel an den Niederrhein gelotst. Die Voraussetzungen waren offenbar gegeben – bis Dardais Mutter eingriff.

Nach Ende der Transfer-Periode können sich die Hertha-Verantwortlichen daher bei Trainer-Ehefrau Monika bedanken, dass er sich doch für einen Berlin-Verbleib entschied.