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Von GladbachLIVE Redaktion

„Müssen reagieren“ Vater von Gladbach-Star nimmt weiße Spieler bei Kampf gegen Rassismus in die Pflicht

Lilian Thuram am 12. Oktober 2021 im Nobel Museum in Stockholm bei einer Lesung.

Lilian Thuram, Ex-Fußballer und Vater von Borussia Mönchengladbachs Marcus Thuram, setzt sich aktiv für die Bekämpfung von Rassismus ein.

Mönchengladbach. Während sich Marcus Thuram (24), Spieler von Borussia Mönchengladbach, nach einem Innenbandriss zurück zur Top-Form kämpft, geht sein Vater, Ex-Fußballer Lillian Thuram (49) ein ganz anderes wichtiges Thema an. Der 49-Jährige kämpft aktiv gegen Rassismus. In der britischen Tageszeitung „The Guardian“ hat Thuram sich nun ( 2. November 2021) dazu geäußert , wer dafür im Fußball Verantwortung übernehmen kann und sollte.

Vater von Gladbachs Marcus Thuram kämpft gegen Rassismus

Er war Weltmeister, ist Rekordnationalspieler der Equipe Tricolore und kämpft gegen Rassismus und das weit über den Fußball hinaus: Lilian Thuram, Vater von Borussias Stürmer Marcus Thuram. Der einstige Star-Verteidiger des AC Parma und von Juventus Turin, nutzt seine Stimme und drängt auf Veränderung in der Gesellschaft. In der britischen Tageszeitung „The Guardian“ beschreibt Thuram, wer dafür im Fußball Verantwortung übernehmen kann und soll, damit sich wirklich etwas ändert.

Es sei „an den weißen Spielern, die gewöhnlich in der Mehrheit sind“, auf Rassismus auf dem Feld zu reagieren, sagt der 49-Jährige. Er fordert, dass diese Spieler sich weigern sollten, weiterzuspielen, wenn es zu Vorfällen in den Stadien komme. „Erst dann werden die Mächtigen dazu gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, denn sonst leidet ihr Geschäft.“

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Am Freitag (29. Oktober 2021) erschien Thurams jüngstes Buch „White Thinking: Behind the Mask of Racial Identity“ auf dem englischsprachigen Markt. Thuram fordert seine Leser, vor allem die weißen, darin dazu auf, tiefer über gesellschaftliche Strukturen und den Rassenbegriff nachzudenken. Fußball ist dabei nur ein Bereich.

„Um uns verändern zu können, müssen wir uns über Kategorien erheben wie: Männer, Frauen, Schwarze, Weiße und so weiter“, sagt Thuram: „Wir müssen die Idee fördern, dass wir alle Menschen sind.“ Die Minderheit müsse die notwendige Veränderung anstoßen, weil sich die Mehrheit in ihrer Gewohnheit eingelebt habe.

Ermutigende Beispiele für einen Wandel sieht Thuram in seinem Sport, unter anderem bei Jordan Henderson (31), dem Kapitän des FC Liverpool. „Wenn ich sehe, wie er sich gegen Rassismus positioniert, dann denke ich: Das ist fantastisch. Denn das bedeutet, dass er verstanden hat, dass ihn Rassismus auch betrifft“, lobt der 49-Jährige.

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Den Regierungen traut er hingegen die nötigen Maßnahmen kaum zu und nennt dafür auch ein konkretes Beispiel: „Als ich 1997 nach Italien gekommen bin, gab es rassistische Sprechchöre in den Stadien. Heute im Jahr 2021 gibt es immer noch rassistische Sprechchöre in den Stadien. Das bedeutet, die Behörden haben ihren Job nicht gemacht“, betont er.

Daher sucht Thuram nach einer anderen Strategie, um den Kampf gegen den Rassmus weiter voranzutreiben. „Historisch gesehen sind es Individuen, die Systeme dazu zwingen, sich zu ändern“, sagt er.

(Jum/SID)