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Von Achim Müller

Kader-Umbruch, Vertrags-Poker, Strukturen Baustelle Borussia! Was der neue Gladbach-Manager alles anpacken muss

Die Borussia-Raute auf dem Gebäude „8 Grad“ im Gladbacher Borussia-Park. Dieses Foto stammt vom 24. November 2020. Im Vordergrund ist eine Borussia-Fahne zu sehen.

Die Borussia-Raute auf dem Gebäude „8 Grad“ im Gladbacher Borussia-Park. Dieses Foto stammt vom 24. November 2020.

Gladbach sucht einen neuen Sportdirektor. Seit Max Eberl (48) im Borussia-Park zurückgetreten ist (28. Januar 2022), sind die Entscheider um Präsident Rolf Königs (80), Vizepräsident Rainer Bonhof (69) und Geschäftsführer Stephan Schippers (54) als Krisen-Manager gefragt. Eberl hat nicht nur große Fußstapfen hinterlassen, sondern auch eine Reihe von Groß-Baustellen.

Mehrere Namen wabern als mögliche Eberl-Nachfolger bereits umher. Namen wie Jörg Schmadtke (57/VfL Wolfsburg), Jochen Saier (43/SC Freiburg) oder Samir Arabi  (43/Arminia Bielefeld). „Wir beteiligen uns an keinen Spekulationen“, sagt Bonhof.

Gladbach: Auf Eberls Nachfolger wartet die Großbaustelle Borussia

Und auch wenn sich Königs, Schippers, Bonhof & Co in Sachen neuer Sportdirektor bislang nicht in die Karten blicken lassen und ein Eberl-Nachfolger noch nicht vorgestellt werden konnte – die To-Do-Liste für den „Neuen“ ist schon jetzt kein großes Geheimnis.

GladbachLIVE nennt die größten Baustellen, die auf den künftigen Gladbach-Manager warten:

Borussias neuer Sportdirektor, der bis zum Sommer gefunden sein soll, muss gleich den wohl größten Kader-Umbruch im Fohlen-Stall seit einer Dekade anpacken und gestalten: Die Verträge von Nationalspieler Matthias Ginter (28), Keanan Bennetts (22) und Patrick Herrmann (30) laufen zum 30. Juni 2022 aus.

 Weitere Baustelle: Mit Yann Sommer (33), Tobias Sippel (33), Jan Olschowsky (20), Jonas Kersken (21), Tony Jantschke (31), Ramy Bensebaini (26), Christoph Kramer (30), Lars Stindl (33), Marcus Thuram (24), Jonas Hofmann (29), Breel Embolo (24) und Alassane Plea (28) sind zwölf Profis im Kader, deren Arbeitspapiere allesamt zum 30. Juni 2023 enden. Heißt: Es könnten Borussia in eineinhalb Jahren Spieler en masse ablösefrei abhandenkommen.

Bei diesen Profis wird Borussias neuer Sportdirektor es ganz schwer haben, die 2023 auslaufenden Verträge noch einmal zu verlängern: Bensebaini, Hofmann, Thuram, Embolo und Plea. Auch Sommer dürfte kein Selbstläufer werden. Bedeutet: Es droht ein Vertragspoker-Marathon am linken Niederrhein. Zur Erinnerung: Ex-Sportdirektor Eberl hatte alleine nur wegen der Fälle Denis Zakaria (25) und Ginter entnervt Ende Dezember 2021 verlauten lassen: „Ich wollte die Hinhaltetaktik nicht weiter ertragen“ – und offiziell das Ende der Verhandlungen verkündet.

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Borussias neuer Sportdirektor dürfte sich im Sommer auch um die Personalie Florian Neuhaus (24) zu kümmern haben. Der Nationalspieler hat zwar noch einen Kontrakt bis 2024, soll aber einem vorzeitigen Wechsel nicht abgeneigt sein.

 Leere Kassen: Gladbachs neuer Sportchef kann den Kader nur per Shopping-Tour verjüngen oder umbauen, wenn zuvor Spieler verkauft werden. Durch die Coronakrise sind die Finanzreserven der Borussia weggeschmolzen. Und in Sachen ablösefreie Zugänge dürfte der Klub, angesichts der aktuellen sportlichen Situation, nicht mehr ganz so gute Argumente am Verhandlungstisch haben. Zusatzeinnahmen durch eine Europapokalteilnahme sind aktuell auch nicht in Sicht.

Steffen Korell (50). Borussias Leiter der Scouting-Abteilung ist der Mann im Hintergrund gewesen, der seinen Anteil daran gehabt hat, dass Max Eberl eine atemberaubende Erfolgsgeschichte in Mönchengladbach auf die Beine stellen konnte. Nach Eberl sollte dem VfL nicht auch noch dessen enger Freund und Vertrauter Korell abhanden kommen. Eine Vertragsverlängerung drängt sich auf.

Gladbachs neuer Sportdirektor dürfte auch den Punkt „Unterbau-Reform“ von den Bossen auf die To-Do-Liste gesetzt bekommen. Borussias U23 ist in der Regionalliga West erneut abgeschmiert und liefert kaum noch positive Ergebnisse. Die U19 ist in der Bundesliga West in den Abstiegskampf abgerutscht.

 Und auch das wird der neue Sportdirektor ab Tag eins im Borussia-Park auf dem Schirm haben müssen: Erzrivale 1. FC Köln hat Gladbach binnen kürzester Zeit sportlich überholt, ist momentan in der Tabelle schon neun Punkte weg und darf sogar von der Königsklasse träumen. Bayer Leverkusen ist eh davongerauscht. Borussia ist im Rheinland derzeit nur noch die Nummer drei. Das sollte kein Dauerzustand werden.

Aber zunächst einmal muss Borussia Mönchengladbach sich aus dem aktuellen Abstiegsschlamassel in der Fußball-Bundesliga herausarbeiten.

Sonst haben Klub und ein neuer Sportdirektor im Sommer 2022 noch ganz andere Baustellen zu beackern...