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Von Judith Malter

GladbachLIVE-Interview Borussias „Capitano“ spricht über seine Zukunft und eine neue Leidenschaft

Borussias Kapitän Lars Stindl sieht der kommenden Saison mit Spannung entgegen.

Borussias Kapitän Lars Stindl sieht der kommenden Saison mit Spannung entgegen.

Mönchengladbach - Lars Stindl (31) ist seit 2015 bei Borussia Mönchengladbach und führt die Fohlen schon seit einiger Zeit als Kapitän aufs Feld. Nachdem er in den vergangenen Jahren häufig von Verletzungen geplagt wurde, ist er derzeit gesund und in absoluter Top-Form. Mit seinem Team arbeitete der Offensivspieler in der vergangenen Woche daran, an die starke Saison des letzten Jahres anzuknüpfen.

Was sich Stindl für die neue Spielzeit vorgenommen hat, wie er den derzeitigen Leistungsstand seiner Mannschaft bewertet und wie es um seine eigene Zukunft bei Borussia bestellt ist, das erzählt er im Interview.

Lars, in den letzten Jahren ging’s immer an den Tegernsee, diesmal fand Borussias Trainingslager in der Klosterpforte statt. Wie gefiel es Ihnen dort?

Natürlich hat die Fahrt zum Tegernsee jahrelang dazu gehört und es ist schade, dass es in diesem Jahr nicht geklappt hat. Ich finde aber auch die Klosterpforte sehr schön. Die Bedingungen, Hotel und Essen waren super. Außerdem war die Nähe zum Platz ein klarer Vorteil. Ich kannte das Hotel auch schon, da ich mit Hannover bereits zweimal dort im Trainingslager war. Deshalb wusste ich, was uns erwartet, und war gleich begeistert, als ich wusste, wohin es geht.

Was ist der größte Unterschied?

(Lacht) Der See fehlt! Aber auch in der Klosterpforte gab es einen kleinen See, in den wir fast täglich nach den Einheiten gesprungen sind. Grundsätzlich war die Nähe zum Platz natürlich ein großer Unterschied. Beide Anlagen sind aber schöne Orte und haben ihre Vorteile. Ich glaube, dass wir in der Klosterpforte gut den Grundstein für eine erfolgreiche Saison legen konnten.

Wie schätzen Sie die Form der Mannschaft derzeit ein?

Es läuft sehr gut. Wir haben zwar noch ein paar Rekonvaleszenten, die demnächst erst ins Mannschaftstraining einsteigen können sowie in Hannes und Tino auch zwei Neuzugänge, die wir integrieren müssen, insgesamt haben wir aber in diesem Jahr eine sehr gute Mischung im Kader. Auch die vielen jungen Spieler tragen dazu bei. Unser Ziel ist es, uns die Grundtugenden, die uns im letzten Jahr stark gemacht haben, wieder anzueignen und dann ins Detail zu gehen, um sich weiterentwickeln und verbessern zu können. Das ist uns bisher gut gelungen.

Fohlen haben keine Grenze, was ihre Leistung betrifft

Sie haben beim Trainingsauftakt das Thema Zielsetzung schon mal kurz angeschnitten, wollten sich aber noch nicht festlegen. Können Sie jetzt schon eine konkretere Aussage über Ihre Zielsetzung machen?

Ich glaube, dass ist noch zu früh. Im Trainingslager geht es erstmal darum, den Grundstein zu legen. Wir haben letztes Jahr eine außergewöhnliche Saison gespielt und besondere Momente gehabt und haben sicherlich auch in diesem Jahr großes Potenzial in der Mannschaft. Wir standen nicht zu Unrecht am Ende der vergangenen Saison auf Platz vier. Da gilt es nun dranzubleiben. Wir wollen, das, was wir gut gemacht haben, weiterhin auf den Platz bringen und die Dinge, die wir noch nicht so gut gemacht haben, aufarbeiten und verbessern. Außerdem wollen wir konkurrenzfähig und ambitioniert sein. Wir haben keine Grenze, was unsere Leistung betrifft, aber trotzdem sind wir ganz demütig und wissen alles richtig einzuschätzen – voller Selbstvertrauen aber mit aller Klarheit um die Situation.

Sie haben Ihre Neuzugänge Hannes Wolf und Valentino Lazaro vorhin bereits angesprochen. Was halten Sie von den beiden Transfers und wie stark schätzen Sie den Kader für die kommende Saison ein?

Ich glaube, es war wichtig, dass wir nochmal etwas getan haben, da wir auch Abgänge hatten, die nicht ganz unwichtig für die Mannschaft waren. Unser Sportdirektor Max Eberl musste in diesem Jahr besonders kreativ sein, was ihm, wie in den letzten Jahren auch, sensationell gelungen ist. Unser Trainer kennt sowohl Hannes als auch Valentino schon von früher. Daher haben die beiden unsere Spielweise vielleicht schon etwas verinnerlicht, was uns sicherlich gut tut. Beide bringen aber auch qualitativ etwas mit, was uns neue Impulse geben kann und uns insgesamt als Mannschaft weiterbringt. Unser Kader hat sich außerdem nochmal vergrößert, was den Konkurrenzkampf schürt und auch die Leistungsfähigkeit jedes einzelnen nochmal anhebt. Insgesamt herrscht, trotz Konkurrenzkampf, eine sehr gute Stimmung im Team. Ich sehe uns sowohl von der Qualität als auch in den menschlichen Bereich sehr gut aufgestellt.

Auch auf Ihrer Position wird es in Zukunft noch mehr Konkurrenzkampf geben…

Konkurrenzkampf ist bei uns im Fußball ganz normal. Jeder Spieler sollte den Ansporn haben, sich durchzusetzen. Konkurrenzkampf finde ich persönlich sehr positiv, weil dadurch jeder an seine Leistungsgrenze getrieben wird. Bei uns im Team ist es außerdem ein sehr gesunder Konkurrenzkampf.

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Gibt es etwas, worauf Sie sich in der kommenden Saison besonders freuen?

Ich freue mich grundsätzlich immer auf die Bundesliga, da sie ein toller Wettbewerb ist. Man freut sich immer darauf, in tollen Stadien mit besonderer Atmosphäre spielen zu können. Ob es in diesem Jahr irgendwann auch wieder Zuschauer in den Stadien geben wird, werden wir sehen, aber unabhängig von der Zuschauersituation macht es großen Spaß, sich in der Bundesliga mit den anderen Teams zu messen. Natürlich haben wir in diesem Jahr auch noch die Champions League als besonderes Ereignis dabei, die für uns alle ein Highlight ist. Die Vorfreude darauf ist natürlich auch riesig, weil wir ein Jahr lang alles dafür getan haben, dabei sein zu dürfen.

In der kommenden Spielzeit wird es viele englische Wochen geben, außerdem gibt es keine Winterpause. Wie schätzen Sie das ein?

Ich bin gespannt darauf. In anderen Ligen ist es normal, dass es nur eine sehr kurze Pause zwischen Weihnachten und Neujahr gibt. Für uns war es natürlich immer eine schöne Abwechslung, da man zu seiner Familie in die Heimat fahren konnte. Dennoch werden wir auch mit dieser Situation zurechtkommen.

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Ihr Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2021. Gibt es schon Pläne, wie es danach weitergehen soll oder gab es vielleicht sogar schon Gespräche über eine Vertragsverlängerung?

Feste Pläne gibt es noch nicht. Natürlich werden wir uns demnächst sicherlich mal zusammensetzen und darüber sprechen, was ich mir vorstelle und was der Verein sich vorstellt. Ich glaube schon, dass wir da auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden. Ich könnte mir aber in jedem Fall vorstellen, noch weiter bei Borussia zu bleiben, da ich mich hier sehr wohlfühle. Ich bin damals aus voller Überzeugung hierher gewechselt, da ich wusste, dass der Klub auf dem richtigen Weg ist und ich dabei helfen wollte, ihn auf ein anderes Niveau zu bringen, Ich glaube, dass ist uns allen in der Vergangenheit sehr gut gelungen. Jetzt sind wir in Sphären, die man sich damals kaum erträumt hat. Und ich habe große Lust, das auch noch ein bisschen weiter fortzuführen.

Nach Borussia-Sieg mit der Vespa zum Training?

Auf Instagram haben Sie kürzlich ein Foto mit Ihrer neuen Vespa gepostet. Sehen wir Sie bald mit dem Roller auf dem Trainingsgelände?

Ich fand Vespa fahren schon immer interessant und als ich in diesem Jahr die Möglichkeit hatte, den Führerschein zu machen, hab ich das gemacht. Vespa fahren macht mega Spaß und ist, vor allem was die Parkplatzsituation betrifft, deutlich entspannter. Bei schönem Wetter mit dem Roller durch die Landschaft zu fahren, hat echt was Cooles.  Der Weg von Daheim bis zum Borussia-Park ist allerdings etwas weit. Aber vielleicht komme ich an einem Sonntagmorgen bei schönem Wetter nach einem Sieg mal mit der Vespa zum Training. (lacht)

Sehen Sie hier Lars Stindl mit seiner Vespa: