Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Achim Müller

Borussia wichtiger als DFB-Team! Spricht hier schon der neue Gladbach-Capitano?

DFB-Nationalspieler Julian Weigl, hier am 24. Juli in Rottach-Egern zu sehen, ist bereit, bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach als Führungsspieler voranzugehen. Weigl spricht während einer Medienrunde im Seehotel Überfahrt am Tegernsee.

DFB-Nationalspieler Julian Weigl, hier am 24. Juli in Rottach-Egern zu sehen, ist bereit, bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach als Führungsspieler voranzugehen.

Er ist kein Geheimnis, dass er bei Borussia der Top-Kandidat auf die Stindl-Nachfolge in Sachen Kapitänsbinde ist: Julian Weigl, 27 Jahre alt, DFB-Nationalspieler.

Weigl zählt zu den Typen, von denen der Borussia durch den jüngsten personellen Aderlass bereits zu viele auf einmal abhandengekommen sind.

Der Mittelfeldspieler ist auf dem Platz mit allen Wassern gewaschen, er zählt seit Jahren zum erweiterten Kreis der deutschen Nationalmannschaft, hat bereits Titel gewonnen und Champions League gespielt.

Gladbach: Julian Weigl ist der Top-Favorit auf die Kapitäns-Binde

Mit einem Vertrag bis 2028 hat sich Julian Weigl klar zu Borussia Mönchengladbach bekannt. 

Im Trainingslager macht der ehemalige Benfica-Lissabon-Star mit seinem Aufreten samt Körpersprache deutlich, dass er eine wichtige Führungsrolle unter dem neuen Trainer Gerardo Seoane (44) einnehmen möchte.

„Ich hätte mich nicht so lange comitted, wenn ich nicht das Potenzial in diesem Verein sehen würde“, betont er.

Weigl ist auch recht klar und deutlich in seiner Kommunikation.  „Natürlich bin ich selbst ebenfalls maximal ambitioniert. Deswegen will ich schon, dass wir uns in den Jahren, in denen ich hier bin, stetig verbessern. Wenn wir das schaffen, ist es ein Wunsch von mir, irgendwann wieder mit Gladbach ins europäische Geschäft zu kommen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es das Ziel für das nächste Jahr ist.“

Über genaue Ziele für die kommende Saison sei intern noch nicht gesprochen worden, sagt Weigl, ehe er scherzhaft nachfügt: „Also ich will Meister werden.“

Anschließend betont er jedoch ganz ernst: „Uns ist allen klar, dass es eine schwierige Saison werden kann, dass es mit Sicherheit auch Rückschläge geben kann. Wir müssen uns erst einmal finden.“

Gladbach hat den größten Kaderumbau seit über einer Dekade zu stemmen. Spieler wie Lars Stindl (34), Marcus Thuram (25), Ramy Bensebaini (28) und auch DFB-Nationalspieler Jonas Hofmann (31) haben den VfL Borussia verlassen.

Weigl gibt zu, dass der Ausstiegsklausel-Abgang von Hofmann zu Rheinland-Rivale Bayer Leverkusen ihn überrascht habe.

„Das ist schon ein gewisser Schlag gewesen“, sagt er. „Es hat mich sehr überrascht. Allerdings kenne ich auch nicht jeden Vertrag und weiß auch nicht, welcher Spieler eine Ausstiegsklausel hat und welcher nicht. In meinen Überlegungen, wie wir uns hier bei Borussia aufstellen werden, ist Hoffi für mich ein Fixpunkt gewesen. Es ist schade, dass er uns verlassen hat. Ich nehme ihm das nicht übel. Ich hätte ihn halt gerne weiter bei uns gesehen, da ich ihn auch als Menschen schätze. Aber das gehört zum Geschäft dazu.“

Weigl ist nun der Top-Kanidat auf die Kapitänsbinde im Fohlen-Stall.

Auf GladbachLIVE-Nachfrage macht er deutlich, dass er bereit ist, sich dieser Aufgabe zu stellen: „Ich bin jetzt verpflichtet, Verantwortung zu übernehmen und voranzugehen. Allerdings bringt es nichts, nur zu sagen, dass man Führungsspieler sein will. Du musst es dann auch auf dem Platz umsetzen.“

Er ergänzt: „Mein Ziel ist es, mich neben meiner fußballerischen Qualität auch in der Mannschaft und neben dem Platz einzubringen. Das heißt, dass ich Dinge auch klar ansprechen möchte. So war ich schon immer.“

Klare Botschaft von einem Top-Spieler, der beim großen Borussia-Umbau mit anpacken will. „Es entwickelt sich ein neuer Geist und eine neue Hirarchie“, so Weigl, der auf konkrete Nachfräge zum Thema Kapitänsbinde antwortet: „Der Trainer wird sich in den nächsten zwei Wochen dazu äußern. Solange können wir auch noch warten.“

Weigl positioniert sich als Führungspieler.

Dafür stellt er zumindest in der Öffentlichkeit die Themen DFB-Team und die Fußball-Europameisterschaft 2024 im eigenen Land erst einmal hinten an.

Er sagt: „Es bringt nichts, wenn man zu verbissen versucht, sich da zu positionieren. Eigentlich war es immer so, dass wenn ich gar nicht so viel an die Nationalmannschaft gedacht habe und mich auf den Verein konzentriert habe, dass es dann einfach von alleine gekommen ist.“

Und weiter: „Ich glaube, dass muss für mich der bestmögliche Fokus sein. Hier die Leistung abzuliefern, erfolgreich mit Borussia zu spielen, ein Fixpunkt in der Mannschaft zu sein. Natürlich ist es immer ein Traum und auch ein Ziel, für die Nationalmannschaft zu spielen. Ich weiß, dass ich überhaupt nur eine Chance habe, wenn ich im Verein Top-Leistungen bringe.“

Weigl bekennt sich klar zu Borussia. Das dürften Entscheider und auch die Fans registrieren.

Stindl hat als Kapitän große Fußspuren am Niederrhein hinterlassen.

Weigl schickt sich an, zum neuen „Capitano“ und Leithengst im Fohlen-Kosmos aufzusteigen.

Die Entscheidung liegt nun bei Gerardo Seoane.

Weigls größte Konkurrenten ins Sachen Kapitänsbeförderung dürften Christoph Kramer (32) und Jonas Omlin (29) heißen.