Lachanfall nach schmerzhafter Pleite Fans stinksauer auf Ex-Fohlen – Verein reagiert nach Erklärung

Standen sich beim Prestigeduell Juve gegen Inter gegenüber: Khephren und Marcus Thuram.
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Diese Niederlage tut richtig weh! Nach der Pleite gegen den Erzrivalen richtet sich der Wut der Fans gegen zwei ehemalige Gladbacher.
Es war ein packendes Derby d'Italia: Dank eines späten Treffers von Vasilije Adzic (90.+1) hat Juventus Turin am Samstagabend das Prestigeduell gegen Inter Mailand gewonnen.
Thuram muss Inter-Bossen seinen Lachanfall erklären
Die Nerazzurri, bei denen die Ex-Fohlen Marcus Thuram (28) und Yann Sommer (36) in der Startelf standen, mussten bereits die zweite Saisonniederlage in der Serie A hinnehmen – der Frust bei den Fans des Champions-League-Finalisten wächst. Das bekommen auch die beiden früheren Gladbacher zu spüren.
Sommer sah beim Siegtreffer durch Adzic nicht gut aus, bekam seine Hände beim Distanzschuss des Montenegriners zwar noch an den Ball, konnte diesen aber nicht mehr entscheidend abwehren. „Auch wenn Adzic das gut macht, war Sommer gestern wirklich desaströs. Er hat großen Anteil daran, dass Inter verloren hat“, schrieb ein User bei X.
Vor allem aber bekam Thuram, obwohl er Inter in der 76. Minute sogar zwischenzeitlich mit 3:2 in Führung gebracht hatte, den Frust ab. Der Grund: Thuram erlaubte sich nach dem Gegentreffer zum 3:4 auf dem Rasen einen Scherz mit Bruder Khephren (24), der für Juve spielt und bei dem wilden Spiel ebenfalls unter den Torschützen war. Beide wurden in der Szene lachend gefilmt.
Ein Lachanfall nach einer Frust-Niederlage in der Nachspielzeit beim Rivalen? Für die Inter-Fans völlig unverständlich. Im Netz häuften sich die Wut-Kommentare gegen den Franzosen. Dass der Stürmer nach seinem Tor nicht gejubelt hatte, ließ die Emotionen zusätzlich hochkochen.
Doch was hatten die beiden Thuram-Brüder in der Schlussphase so Lustiges zu besprechen? Die Aufklärung gab es einen Tag später. „Los, sag ihm, dass das ein Foul von dir war“, hatte Marcus seinen Bruder demnach aufgefordert und dann gelacht. Die Szene ereignete sich, während der VAR noch das Tor von Adzic überprüfte. Ein Foul des jüngeren Thuram-Bruders stellte dieser aber nicht fest: Der Treffer zählte.
Für die Vereinsverantwortlichen war die Erklärung ausreichend. Die Inter-Bosse sahen laut italienischen Medien von möglichen disziplinarischen Konsequenzen für den Ex-Borussen ab, Thuram werde trotz des Fauxpas in den Kader für das Champions-League-Spiel bei Ajax Amsterdam (Mittwoch, 17. September) berufen, hieß es.
Inter-Trainer Cristian Chivu (44) hatte bereits direkt nach dem Spiel versucht, die Wogen zu glätten. „Seid nicht immer so polemisch, das ist für niemanden gut“, hatte der Rumäne gefordert. Zunächst vergeblich, denn Thurams Lachanfall war in den Medien und sozialen Netzwerken in Italien eines der bestimmenden Themen des Wochenendes.
Ein guter Einstand in die neue Champions-League-Saison könnte auch die Fans vorerst wieder versöhnen. In der Serie A hingegen ist der Fehlstart schon nach drei Spieltagen perfekt: Bereits sechs Punkte beträgt der Rückstand der Mailänder auf Meister Neapel und Rekordmeister Juventus.