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Von Jannik Sorgatz

„Zu wenig wehgetan“ Gladbach-Coach ärgert sich über Fehler-Puzzle seiner Fohlen

Matthias Ginter versucht in dieser Szene, Bayer Leverkusens Charles Aránguiz zu stoppen. Borussia Mönchengladbach verlor die wichtige Partie mit 1:3.

Matthias Ginter versucht in dieser Szene, Bayer Leverkusens Charles Aránguiz zu stoppen. Borussia Mönchengladbach verlor die wichtige Partie mit 1:3.

Mönchengladbach - Eine Serie ist gerissen, eine andere hat dadurch überlebt: Es ist eine Krux mit Borussia Mönchengladbach und der Laufleistung in dieser Saison. Erstmals seit dem Rückrundenauftakt beim FC Schalke legten die Fohlen gegen Bayer 04 Leverkusen weniger Kilometer zurück als der Gegner (abgesehen vom 2:2 bei RB Leipzig, wo sie länger in Unterzahl spielten).

Kein Team lief am Samstag weniger als Gladbach

1:3 auf der Anzeigetafel, 112,3:115,3 auf dem Kilometerzähler – was sagt uns das? GladbachLIVE hakte nach dem verlorenen Champions-League-Showdown bei Marco Rose (43) nach. 117 Kilometer waren für den Trainer beim 3:1 zum Restart gegen Eintracht Frankfurt „ein wichtiger Faktor gewesen“.

Nun also die – Stand Samstagabend – geringste Laufstrecke aller Mannschaften am 27. Spieltag, drei Kilometer weniger als der Gegner. Zum siebten Mal kam das vor in dieser Saison, fünf der Partien gingen verloren. Gladbachs Punkteschnitt in diesen Spielen: 0,57.

Bayer 04 Leverkusen mit einfachen Mitteln erfolgreich

Rose sagte: „Wenn ich das Gefühl hätte, dass meine Mannschaft zu wenig investiert hätte und zu wenig gelaufen wäre, dann hätte es eine Aussagekraft. So sind beide unter dem geblieben, was sie im letzten Spiel gelaufen waren. Deshalb weiß ich nicht, womit das zusammenhängt. In meiner Beobachtung war es ein sehr intensives und vor allem laufintensives Spiel. Wir hatten beide über 200 Sprints. Deshalb würde ich das nicht überbewerten.“

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223 Sprints wurden bei Borussia gezählt, 236 bei Bayer 04. Teams, die im direkten Vergleich mehr sprinten, punkten im Schnitt ebenfalls besser. Doch Rose sah andere Gründe für die dürftige erste Halbzeit seiner Mannschaft im Topspiel: „Sie konnten uns mit einfachen Mitteln und ihrem Tempo wehtun. Sie haben mehr zweite Bälle und mehr Zweikämpfe gewonnen.“

Der Trainer fand aber auch: „Trotzdem haben wir nicht unendlich viele Chancen zugelassen. Da waren das Tor und eine Großchance vor der Pause. Wir haben selber nach vorne zu wenig Druck gemacht und zu wenige Abschlüsse kreiert. Wir haben Leverkusen zu wenig wehgetan.“

Bensebaini: Fehlpass mit Folgen

Und dafür, wie gut es einem Team gelingt, den Gegner zu nerven, gibt es keine Statistik, nur die Bilder des Spiels. Der Plan sei es gewesen, hinter Bayers Außenverteidiger zu kommen. Zu viele einfache Ballverluste hätten das verhindert. „Die waren Leverkusens Tempo- und Umschaltspiel sehr zuträglich“, so Rose. Bestes Beispiel: Das 0:1, als Ramy Bensebaini (25) einen schlampigen Pass auf Tobias Strobl (30) spielte, den der Sechser selbst mit Teleskop-Beinen nicht unter Kontrolle gebracht hätte.

„Das sind kleine Details, die in einem Fußballspiel wichtig sind und dir ein gutes Gefühl geben“, sagte Rose. So waren Borussias erste 45 Minuten weitgehend zum Vergessen. Erst nach der Pause kam sie besser rein, dann mit einer Dreierkette.

Bayer 04 Leverkusen überholt Borussia Mönchengladbach

Für Rose wurde das schnelle 1:2 durch einen umstrittenen Elfmeter-Pfiff kurz nach dem Ausgleich von Marcus Thuram (22) zum „Knackpunkt des Spiels“. Danach habe seine Mannschaft erneut hinterherlaufen müssen.

Das tat sie, mindestens im übertragenen Sinne, am Samstag eben zu oft. Und so steht Bayer 04 nun erstmals seit dem dritten Spieltag vor den Fohlen.