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Von Viktoria Silz (vis)

Umbruch in der Innenverteidigung Beschleunigen Fohlen-Abgänger seinen Aufstieg? Youngster „erwachsener“ geworden

Fabio Chiarodia feiert mit seinen Teamkollegen seinen ersten Bundesliga-Treffer am 3. Mai 2025 gegen die TSG Hoffenheim.

Fabio Chiarodia feiert mit seinen Teamkollegen seinen ersten Bundesliga-Treffer am 3. Mai 2025 gegen die TSG Hoffenheim.

Seine Kollegen könnten Gladbach allesamt verlassen – ist das die Chance auf einen Stammplatz bei den Fohlen?

Beim Innenverteidiger-Quartett von Borussia Mönchengladbach könnte es in der kommenden Saison zu einem großen Umbruch kommen: Seit langem heizt sich die Gerüchteküche um einen möglichen Abgang von Abwehrchef Ko Itakura (28) auf.

Steht Gladbach ein Dreifach-Wechsel in der Innenverteidigung bevor?

Am liebsten will der Japaner wohl in die Premier League wechseln, Interesse an dem heißen Transfer-Eisen kommt den Gerüchten zufolge aus ganz Europa. Klar ist bislang nur: Itakura will auf jeden Fall weg. Doch neben dem Nationalspieler liebäugeln auch die Innenverteidiger Nico Elvedi (28) und Marvin Friedrich (29) mit einem Wechsel. 

Elvedi sondiere demnach den Markt und Friedrich ist schlichtweg mit seiner Rolle als Bankdrücker unzufrieden. Während der 29-jährige zu Beginn der Saison noch öfter in der Startelf der Fohlen einen Platz fand, bekam er zuletzt kaum noch Einsatzzeit, bevor er in den letzten drei Partien der abgelaufenen Spielzeit ohnehin wegen muskulärer Probleme ausfiel.

Übrig in der Innenverteidigung bleibt demnach nur Youngster Fabio Chiarodia (19). Der junge Verteidiger mauserte sich langsam zum Geheimtipp der Fohlen. Besonders in der für Borussia schweren Verletzungszeit, in der reihenweise Spieler ausgefallen waren, bekam Chiarodia die Chance.

Während der Italiener in der Saison 2023/24 nur vier Kurzeinsätze und einen Startelf-Einsatz in der Bundesliga absolvierte und ansonsten ohne Einsatz die Bank drückte, änderte sich das besonders zum Ende der abgelaufenen Saison.

Im Duell bei Holstein Kiel (26. April 2025, 3:4) feierte der 19-Jährige seinen ersten Startelf-Einsatz der Saison. Ungünstigerweise leistete sich der U19-Europameister von 2023 ausgerechnet in diesem Spiel einen fatalen Fehler.

Weil sein Rückpass zu Torwart Jonas Omlin (31) viel zu kurz geriet, verschuldete er das 2:0 für die Norddeutschen. Dass Fohlen-Trainer Gerardo Seoane (46) dennoch ein riesiges Vertrauen in den Verteidiger hat, bewies er eine Woche später. 

Denn bei der spektakulären Partie gegen die TSG Hoffenheim (3. Mai, 4:4) bekam der Youngster, trotz seines Missgeschicks, direkt wieder die Chance sich in der Startelf des VfL unter Beweis zustellen – und erzielte glattweg seinen ersten Bundesliga-Treffer. In der Woche darauf bei den Bayern (10. Mai, 0:2) durfte er erneut von Anfang an ran.

Seoane macht damit deutlich: Er setzt auf den Italiener. Und auch nach Ende der Bundesliga-Saison stellt sich Chiarodia weiterhin ins Rampenlicht. Beim Testspiel gegen den saarländischen Oberligisten Borussia Neunkirchen (23. Mai, 5:0) glänzte der Innenverteidiger mit einem Dreierpack. Auch der Abwehrspieler selbst stellt fest, er sei in seinem Spiel „erwachsener“ geworden.

Kommt es allerdings im Sommer zu einem Dreifach-Abgang bei der Innenverteidigung, wird sich Gladbach auf jeden Fall Verstärkung holen (müssen). Denn bislang steht hier nur Kevin Diks (28) vom FC Kopenhagen auf der Zugangsliste.

Dass Chiarodia tatsächlich nächste Saison direkt einen Stammplatz im Borussia-Kader ergattern wird, ist eher unwahrscheinlich. Ob durch Verstärkung von außerhalb oder aus den eigenen Reihen: Der Konkurrenzdruck könnte schlichtweg zu groß sein. Dennoch hat er bewiesen, dass er eine echte Option für die Innenverteidigung ist und besonders in Zeiten von Verletzungswellen eine Alternative bietet.