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Von Antje Rehse (are)

Nach Gladbach-Flucht Spielerfrau gibt Einblicke: „Jetzt schon mehr Menschen kennengelernt“

Julian Weigl umarmt Sarah Richmond.

Schon lange ein Paar: Julian Weigl und Sarah Richmond, hier nach dem Gewinn des DFB-Pokals mit Dortmund 2017.

Kurz vor Toreschluss nahm Julian Weigl reißaus. In der Endphase der Sommer-Transferphase verließ der frühere Kapitän Borussia Mönchengladbach.

Weigl, der am Niederrhein die Chancen auf Einsatzzeiten schwinden sah, folgte dem Lockruf aus Saudi-Arabien, schloss sich Al-Qadisiyah an.

Weigl-Ehefrau stellt eigene Vorurteile auf den Prüftstand

Mittlerweile hat er zwei Spiele für seinen neuen Klub absolviert, jeweils über 90 Minuten. Dem 2:2 bei Al-Hilal folgte ein 2:1-Heimsieg gegen Al-Khaleej.

Auch Weigls Ehefrau Sarah Richmond und die beiden Töchter sind mittlerweile in Saudi-Arabien. Und die Spielerfrau hat nun in einem Instagram-Video Einblicke gegeben, wie der Start für die Familie verlaufen ist.

„Ja, die ersten Tage waren ein bisschen wild und chaotisch“, gibt Weigls Ehefrau zu, „aber Tag für Tag und Schritt für Schritt fängt hier unser Alltag an.“

Sie habe selbst jede Menge Vorurteile über das Land gehabt, das wegen der Menschenrechtssituation in der Kritik steht, erläutert Sarah Richmond.

Doch die Weigls fühlen sich bislang äußerst wohl. „Vor allem meine Kinder zeigen mir, wie wichtig es ist, auch mal die Dinge, die man gehört hat, abzulegen und allen Menschen und Kulturen offen zu begegnen“, so die Mutter von zwei Mädchen.

Seit 2018 dürfen Frauen in Saudi-Arabien Auto fahren, nachdem das Land einige Lockerungsschritte erlassen hat. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass weiterhin massiv Frauenrechte verletzt werden.

„Ich war selbst gespannt, wie es ist, hier als Frau zu leben“, erklärt Richmond. „Momentan bin ich einfach nur positiv überrascht und freue mich auf alles, was noch kommt.“

Von der Gastfreundschaft der Bevölkerung zeigt sie sich beeindruckt. „Ich habe jetzt schon in so einer kurzen Zeit mehr Leute kennengelernt, als in den letzten drei Jahren zusammen“, betont die Spielerfrau.