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Von Leo Bach (lb)

Borussia ist vorbereitet In der 90. Minute wirft Sippel das Handtuch: Machino bringt nicht nur Torgefahr

Jens Castrop und Shuto Machino stehen zur Einwechslung bereit.

Letzte Anweisungen vor der Einwechslung: Gerardo Seoane (in Schwarz) erklärt Jens Castrop (#17) und Shuto Machino (#18) seinen Matchplan gegen den HSV.

Jetzt ist er endgültig angekommen: Shuto Machino (25) lief erstmals für die Fohlen auf – und das gleich vor einem ausverkauften Borussia-Park.

Im Sommer verpflichtete Borussia Mönchengladbach den Japaner vom Absteiger Holstein Kiel für etwa acht Millionen Euro. Die Erwartungen an den Stürmer waren hoch, doch die Fans mussten sich noch gedulden. Wadenprobleme warfen Machino zurück – dann kam sein Moment.

Gladbach-Debüt für Machino: Zweimal gezeigt, wie er noch helfen kann

In der 83. Minute wurde der wendige Spieler für den blassen Haris Tabakovic (31) im Heimspiel gegen den HSV (0:0) eingewechselt und gab so das Debüt für seinen neuen Arbeitgeber.

Im Pokal hatte Machino noch passen müssen, stand angeschlagen gar nicht erst im Spieltagskader. Dass der 25-Jährige gegen den HSV überhaupt auf den Platz durfte, überraschte angesichts der geringen Zeit im Teamtraining.

Zwar boten sich dem Sommer-Zugang keine Strafraumszenen, doch in zwei Situationen konnte Machino zeigen, wie er Gladbach künftig außerhalb des Torraums noch helfen kann.

In der 90. Minute bekam Borussia auf Höhe des Sechzehners einen Einwurf. Zwei Spieler reagierten: Machino, der zum Seitenaus trabte, und Keeper Tobias Sippel (37), der gar nicht im Spieltagsaufgebot stand, aber dennoch mit auf der Bank saß.

Der Routinier rannte in Richtung seines Kollegen und warf diesem ein Handtuch zu. Das nutzte der Ex-Kieler aber nicht etwa für sich selbst, sondern für den Ball. Eine von Machinos großen Qualitäten ist neben den Fertigkeiten an den Füßen, nämlich auch der lange Einwurf.

Der Japaner trocknete das Spielgerät einmal gründlich ab, nahm dann Anlauf und schleuderte den Ball mit Wucht und Präzision in Richtung Elfmeterpunkt.

Shuto Machino unmittelbar nach einem Einwurf. Der Ball schwebt hoch in der Luft.

Japanische Kunst: Shuto Machino bei der Ausführung einer seiner berüchtigten langen Einwürfe. 

Nur wenige Minuten später wiederholte sich das Spiel dann auf der anderen Seite. Echte Gefahr entstand bei den beiden Einwürfen noch nicht, das lag aber auch daran, dass zu diesem Zeitpunkt kein Zielspieler wie etwa Tabakovic oder der noch verletzte Tim Kleindienst (29) auf dem Platz stand.

In Zukunft können Einwürfe im vorderen Drittel eine neue Stärke der Borussen sein. Steht Machino bereit, entwickelt sich daraus schon fast eine Standardsituation wie etwa bei Eckbällen oder Freistößen aus dem Halbfeld.

Letztmals sahen Fohlen-Fans derart lange Einwürfe bei Havard Nordtveit (35) oder später bei Andreas Poulsen (25). Der dänische 4,5-Millionen-Flop von Max Eberl (51) konnte seine größte Stärke aber nur in Testspielen unter Beweis stellen.

Dass ein torgefährlicher Stürmer diese Qualität mitbringt, ist aber neu. Der Borussia-Anhang darf sich nun also auch bei ins Seitenaus geklärten Bällen freuen – primär erhofft man sich von Shuto Machino aber dennoch vor allem eines: Tore schießen.