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Von Leo Bach (lb)

„Mehr Mut“ Stammplatz schon wieder verloren? Neuzugänge machen Fohlen-Duo Druck

Kevin Stöger führt den Ball, Haris Tabakovic läuft hinterher.

Sorgten kaum für Torgefahr: das Offensiv-Duo aus Kevin Stöger (#7) und Haris Tabakovic (hinten, mitte) beim Spiel gegen den HSV am 24. August 2025.

Die ersten Chancen nicht wirklich genutzt – und die Konkurrenz steht bereits in den Startlöchern.

Am Sonntagnachmittag (24. August 2025) beendete Borussia Mönchengladbach mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV (0:0) den 1. Spieltag der neuen Bundesliga-Saison. Vor allem offensiv enttäuschten die Fohlen. Das könnte nun Konsequenzen nach sich ziehen.

Gladbach-Coach Seoane spricht über Reyna: „Werden sehen, ob es reicht“

Nach dem torlosen Remis zeigte sich Trainer Gerardo Seoane (46) zwar nicht angesäuert, gänzlich zufrieden war er mit dem Punkt gegen den Aufsteiger aber eben auch nicht.

Vor allem die vordersten Reihen um Stoßstürmer Haris Tabakovic (31), Außenbahnspieler Robin Hack (26) und Franck Honorat (29) sowie Spielmacher Kevin Stöger (31) zählte der Schweizer durch die Blume an.

„Natürlich erwarten wir von den offensiveren Spielern mehr Mut, mehr Entschlossenheit im letzten Drittel“, bemängelte Seoane die ausbleibenden zündenden Momente der Offensive. Während Hack und Honorat auf den Außenbahnen vorerst konkurrenzlos bleiben, könnte es für das Duo Tabakovic-Stöger schon in der kommenden Woche beim Auswärtsspiel in Stuttgart (30. August, 15.30 Uhr) eng werden.

In der vordersten Position drängt langsam aber sicher Shuto Machino (25) in die Startelf. Gegen den HSV durfte der aus Kiel für etwa acht Millionen Euro gekommene Stürmer bereits erste Minuten sammeln. Zwar könnte es wegen der verletzungsbedingt kurzen Vorbereitung mit einem Einsatz von Beginn an noch knapp werden, Tabakovic betrieb aber selbst kaum Eigenwerbung.

Gegen einen Defensiv-Block, wie ihn der HSV im Borussia-Park präsentierte, hat ein Stürmer es immer schwer, doch die Hoffenheim-Leihgabe bekam durchaus Gelegenheiten sich zu zeigen. Gefahr für das Tor entwickelte der 31-Jährige dabei nur selten. Auch die Qualität, Bälle als Anspielstation festzumachen, ließ Tabakovic vermissen.

Doch der Bosnier ist nicht der einzige, der um seinen Stammplatz nach den ersten zwei Pflichtspielen fürchten muss. Auch Kevin Stöger konnte die große Chance, sich in der Seoane-Elf festzuspielen, nicht nutzen.

Der Österreicher überzeugte im Pokal gegen Atlas Delmenhorst (3:2) mit zwei Vorlagen und startete auch gegen den HSV vielversprechend. In der Anfangsphase glänzte Stöger hier und da durch clevere Pässe und präzise Standards – fiel dann aber deutlich ab (GladbachLIVE-Note: 4).

Beim Auftakt gegen die Rothosen wurde er in der 66. Minute als erster Gladbacher ausgewechselt: ausgerechnet für den zuletzt noch suspendierten Florian Neuhaus (28)!

Und der Ex-Nationalspieler ist nicht der einzige Stöger-Konkurrent. Mit der Verpflichtung von BVB-Star Giovanni Reyna muss sich der 31-Jährige warm anziehen. Nach dem Abgang von Alassane Plea (32) und der Mallorca-Affäre um Neuhaus sah es lange so aus, als könnte es sich Stöger nun auf der Zehnerposition bequem machen – weit gefehlt!

Seoane schwärmt schon jetzt von Reyna, der nahezu alle Positionen in der Offensive bekleiden kann: „Er bringt das Gefühl zwischen den Linien mit, den Riecher im letzten Drittel.“

Dabei bremst der 46-Jährige aber auch die Erwartungen: „Aber wir wissen auch, dass er in den letzten zwei Jahren eine Geschichte hinter sich hat. Für uns natürlich eine Opportunität, einen sehr jungen Spieler mit Qualität zu uns zu holen. Aber auch im Wissen, dass es viel Arbeit brauchen wird. Er hat wenig gespielt, wenig Spielpraxis und die ein oder andere Verletzung gehabt.“

Schon für das kommende Auswärtsspiel im Schwabenland könnte Reyna eine Option werden: „Für uns ein großer Gewinn, aber es braucht in den nächsten Wochen von allen eine Spur Arbeit. Dann werden wir sehen, ob es reicht für nächste Woche. Bei Dortmund war er schon im Training, aber ob er schon spielfähig ist, werden wir während der Woche sehen.“

Seoane ist nicht gerade für übermäßiges Wechseln und Aktionismus bekannt. Gut möglich also, dass Tabakovic und Stöger in Stuttgart noch einmal starten dürfen. Bleiben die großen Momente dann aber erneut aus, dürfte der Stammplatz schneller weg sein, als gedacht.