Die Seitenlinie ist ihm nicht fremd
Umbruch der Urgesteine! Neu-Coach zur Einwechslung bereit?
Im vergangenen Sommer waren es die Leistungsträger, nun wohl die Routiniers!
Borussia Mönchengladbach bastelt an einer besseren Zukunft – in der aktuellen sportlichen Situation scheint das aber ein alles andere als einfaches Unterfangen zu sein.
Gladbach hofft auf eigene Trainer-Pipeline – neuer Kandidat ab Sommer?
Parallel geht es derzeit darum, die laufende Saison einigermaßen ordentlich zu beenden – und gleichzeitig die richtigen Schlüsse für die kommende Spielzeit zu ziehen.
Was sich immer mehr abzeichnet, ist, dass wieder einige Veränderungen bevorstehen. Im vergangenen Jahr verließen in Jonas Hofmann (31), Marcus Thuram (26), Ramy Bensebaini (28) und Lars Stindl (35) vier langjährige Leistungsträger den Verein.
Nach dem Leistungsträger-Aus deutet nun immer mehr auf das Ausscheiden der Urgesteine hin: Die Spieler-Verträge von Tony Jantschke (33) und Patrick Herrmann (33) laufen zum Saisonende aus. Die beiden stehen vor den letzten Monaten ihrer Bundesliga-Karriere – auch wenn die offizielle Bestätigung bei beiden noch aussteht.
Das Duo hat zweifelsfrei einen großen Stellenwert in der Kabine, sportlich hält er sich mittlerweile aber in Grenzen. Durch die Bedeutung von Jantschke und Herrmann für den Verein ist aber im Grunde schon klar, dass beide auch über die aktive Laufbahn hinaus Borussia erhalten bleiben.
Im Falle von Jantschke wurde das sogar schon im Rahmen einer Vertragsverlängerung – damals noch mit Max Eberl (50) – zu Papier gebracht. Aber welche Funktionen nehmen sie künftig ein?
Da zeichnete sich schon in den vergangenen Monaten ab, dass die Wege verschiedene werden dürften. Laut „Bild“ wird es bei Jantschke, der sich seit Jahren abseits des Platzes unter anderem mit Investments auseinandersetzt, eher die kaufmännische Schiene.
Anders bei Herrmann: Er könnte zum nächsten Ex-Borussia-Profi in der Trainer-Pipeline des Vereins werden. Bei ihm deutet mehr darauf hin, dass er auf dem Rasen bleiben will – ein Weg, den zuletzt unter anderem Eugen Polanski (38) und Oliver Kirch (41) einschlugen.
Beide Spieler schafften im Borussia-Trikot den Bundesliga-Durchbruch und waren nach Karriereende schnell davon überzeugt, als Trainer tätig zu sein. Ihre Wege sind vielversprechend: Polanski ist für Borussias U23 verantwortlich, Kirch coacht die U19.
Ein ehemaliger Mitspieler Herrmanns ist nach seiner aktiven Laufbahn ebenfalls im Fohlenstall untergekommen: Ex-Nationalspieler Mike Hanke (40) ist Co-Trainer von Borussias U17.
In den vergangenen Jahren betonten die Verantwortlichen, einst selbst noch Max Eberl, dass es ein wichtiger Schritt sei, nicht nur Spieler, sondern auch Trainer selbst auszubilden. Darauf lag zuletzt schon immer mehr der Fokus – und Herrmann könnte da der nächste Kandidat werden.
Das Gefühl, an der Seitenlinie zu stehen, kennt kaum ein Bundesliga-Profi so gut wie der gebürtige Saarländer: In 156 Erstliga-Spielen wurde Herrmann schon eingewechselt, das toppt nur Claudio Pizarro (45, 169 Einwechslungen). Bei den Auswechslungen führt Herrmann (184) sogar die Rangliste an. Jetzt steht Herrmann zum Wechsel bereit, das allerdings vom Spieler zum Trainer.