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Von Daniel Thiel

Neuer Rekord-Mann Profi-Vertrag oder Transfer-Sorge? Gladbach reagiert auf Entwicklung von Top-Talent Boteli

Eugen Polanski und Mirko Sandmöller stehen am Spielfeldrand.

U23-Coach Eugen Polanski (l.) und Nachwuchs-Boss Mirko Sandmöller, hier am 4. Februar 2023, arbeiten aktuell mit Top-Talent Winsley Boteli zusammen.

Besser hätte es für Winsley Boteli (17) nicht laufen können!

Am vergangenen Samstag (18. November 2023) feierte Winsley Boteli einen Meilenstein seiner noch jungen Karriere: Im Alter von gerade einmal 17 Jahren wurde der Schweizer erstmals im Senioren-Fußball eingewechselt.

Borussia Mönchengladbach: Neue Details zur Zukunft von Winsley Boteli

Es war ein Auftakt nach Maß! Als Einwechselspieler erzielte er für Borussias U23 in der Regionalliga West gleich einen Doppelpack – und führte das Team von Trainer Eugen Polanski (37) so im Alleingang zum 3:1-Sieg gegen Ahlen.

Als wäre das noch nicht genug: Boteli ist damit auch ein neuer Rekord-Mann bei Borussia. Er ist der jüngste Spieler, der für die Gladbach-Zweitvertretung ein Tor erzielte – und übertrumpft damit in Marko Marin (34) immerhin einen Ex-Nationalspieler.

Für Boteli verliefen die vergangenen Wochen durchaus turbulent, das hat zum einen mit seinen sportlichen Höchstleistungen zu tun – und auch mit einer Entwicklung abseits des Platzes.

Dass der Teenager nach einem Saisonstart mit zwölf Treffern in elf Partien in der U19-Bundesliga auch andere Klubs auf den Plan ruft, dürfte wenig überraschen. Allerdings ist es schon etwas Besonderes, wenn die Zukunft eines Nachwuchsspielers plötzlich vor einem Millionen-Publikum zum Thema wird.

Das passierte im Falle von Boteli durch einen Tweet von Transfer-Experte Fabrizio Romano, der über das Interesse von Juventus und dem FC Everton berichtete. Seitdem fällt der Name des U19-Stürmers längst nicht mehr nur bei Medienberichten in Deutschland.

Bei einigen Borussia-Fans wurde im Rahmen des Romano-Berichtes schnell deutlich, dass sie sich durchaus Sorgen machen, Boteli könnte Borussia in den kommenden Monaten verlassen.

Eine Forderung, die dabei immer wieder fiel: Borussia solle Boteli so schnell wie möglich mit einem Profi-Vertrag langfristig an den Verein binden. Nun reagiert Borussia – in Form von Nachwuchs-Boss Mirko Sandmöller (40), der über die Perspektive des U-Nationalspielers am Niederrhein spricht.

„Wir wollen ihn für höhere Aufgaben vorbereiten“, sagt der Chef des Fohlen-Nachwuchsleistungszentrums der „Rheinischen Post“. „Wir haben unsere Talente im Blick und gezielte Fördermaßnahmen, die darauf abzielen, dass wir sie Stück für Stück an ein höheres Level heranführen wollen.“

Was heißt das konkret: Trainiert der 17-Jährige schon bald regelmäßig bei der Bundesliga-Mannschaft mit? Dazu soll es dem Bericht zufolge erst einmal nicht kommen.

Auch was den Profi-Vertrag betrifft, ist Geduld gefragt. Grund dafür ist Botelis Alter. Erst zum 18. Geburtstag darf er einen klassischen Profi-Vertrag unterzeichnen. Das wäre bei Boteli also ab dem 5. Juli 2024 möglich.

Dass Borussia bei Jugend-Hoffnungen gerne so schnell wie möglich Nägel mit Köpfen macht, bewies der Bundesligist bei Simon Walde (18) sowie den aus dem Ausland verpflichteten Joe Scally (20) und Jacob Italiano (22). Sie unterschrieben allesamt am Tag ihrer Volljährigkeit einen Profi-Vertrag in Gladbach.

Laut „RP“ soll auch Boteli so schnell wie möglich, also im Juli 2024, langfristig unterschreiben. Das ist neben dem Borussia-Plan, offenbar noch darauf zu verzichten, ihn dauerhaft „hochzuziehen“, ein weiteres neues Detail im Poker um die Boteli-Zukunft.

Winsley Boteli bei einem Einsatz auf dem Fohlenplatz.

Winsley Boteli, hier am 25. Oktober 2023, spielt seit 2022 für Borussia Mönchengladbach.

Auf dem Papier hält sich Borussias Druck, bei Boteli zu handeln, in Grenzen: Er ist noch mit seinem Jugend-Vertrag bis 2025 an die Fohlen gebunden, bis Sommer 2025 kann er auch noch in der U19 auflaufen.

Was die Fohlen an Boteli schätzen, das macht Sandmöller deutlich: „Winsley macht es aktuell gut, er hat Qualitäten und steht für Torgefahr. Sobald er nah am Tor ist, wird es gefährlich und er findet gute Lösungen.“

Es zeichnet sich nicht ab, dass Botelis rasanter Aufstieg ihn schon in den kommenden Monaten regelmäßig zu Gerardo Seoane führen wird – da scheint Borussia behutsam vorgehen zu wollen.

Allerdings dürften sich auch die Verantwortlichen dessen bewusst sein, dass sie dem Top-Talent eine gute Perspektive aufweisen müssen, um nicht das Risiko einzugehen, ihn an einen anderen ambitionierten Klub zu verlieren.

In der näheren Zukunft dürfte Botelis Perspektive erst einmal sein, die nächsten Schritte seiner Entwicklung auf Regionalliga-Niveau mit weiteren Einsätzen in der U23 zu machen. Der Start hätte nicht besser gelingen können.