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Von Daniel Thiel

Terzic stürmte zur Gladbach-Bank War nicht im TV zu sehen: So reagiert Seoane in einer XXL-Drucksituation

Gerardo Seoane mit einem Gruß in Richtung Tribüne.

Die Lage spitzt sich auch für Gerardo Seoane, hier am 13. April 2024, im Saison-Endspurt zu.

Dass es auch anders geht, wurde fast zeitgleich in etwas mehr als 400 Kilometer Entfernung deutlich!

Sechs Tage nach der 1:3-Pleite gegen Borussia Mönchengladbach musste der VfL Wolfsburg am Samstagnachmittag (13. April 2024) bei RB Leipzig und Marco Rose (47), dem Vor-Vor-Vorgänger von Gerardo Seoane (45), antreten (0:3).

Gladbach-Stimmung gegen den BVB hitzig – einer lässt sich nicht anstecken

Rose stellte dabei einmal mehr unter Beweis, dass er zu den emotionaleren Bundesliga-Trainern an der Seitenlinie zählt – und holte sich die vierte Gelbe Karte der laufenden Saison ab. Damit fehlt er Leipzig am kommenden Spieltag gesperrt!

Rose-Wut an der Seitenauslinie? Passenderweise dürfte sich der eine oder andere Gladbach-Fan da noch an eine Rote Karte des Ex-Fohlen-Trainers im Oktober 2019 erinnern. Da kam es, wie auch am vergangenen Wochenende, zum Borussen-Duell Gladbach gegen BVB.

Marco Rose sieht die Rote Karte.

Marco Rose sieht am 30. Oktober 2019 die Rote Karte und reagiert mit einer Daumen-hoch-Geste.

Rose tobte an der Seitenauslinie und wurde vom Schiedsrichtergespann aus dem Innenraum verwiesen. Emotionale 90 Minuten und eine aufgeheizte Stimmung im Stadion gingen nicht spurlos an Rose vorbei.

Dass es auch anders geht, stellte Gerardo Seoane knapp viereinhalb Jahre später unter Beweis. In seiner ersten Saison im Borussia-Park erarbeitete sich der Schweizer schnell den Ruf als Trainer mit einem souveränen Auftreten, der weder im Positiven noch im Negativen schnell überreagiert – und in allen Situationen die Ruhe bewahren möchte.

Eine Situation aus dem BVB-Spiel, die nicht im TV zu sehen war, stellte einmal mehr unter Beweis, dass Seoane das in der Regel sehr gut gelingt. In der Schlussphase drängte sein Team auf den Ausgleich.

Die Stimmung im Borussia-Park war durchaus angespannt – in Überzahl hatte sich der Großteil der Fans wohl einen zielstrebigeren Sturmlauf erhofft, zudem sorgten einige Schiedsrichter-Entscheidungen für Unmut bei den Fohlen-Fans.

Nicht Seoane, sondern sein Gegenüber war es dann aber, der sich in der 88. Minute kurz von den Emotionen leiten ließ. Edin Terzic (41) war offenbar alles andere als begeistert davon, dass sich die Gladbacher über die häufigen Verletzungsunterbrechungen der Dortmunder aufregten.

Kurzerhand stürmte er in Richtung Gladbach-Bank – und ging in der „Coaching Zone“ der Fohlen auf Konfrontationskurs. Seoane wartete da schon auf ihn. Es gab aber nicht zu einem hitzigen Verbal-Austausch – oder gar zu einem Tête-à-Tête.

Stattdessen legte der 45-Jährige schnell seinen Arm um Terzic und versuchte beruhigend zu agieren. Das zeigte auch schnell Wirkung – Terzic beruhigte sich schnell, im weiteren Verlaufe der Schlussphase und nach Abpfiff gab es einen ausgesprochen herzlichen Austausch der beiden.

Seoane souverän und ruhig? Der Gladbach-Trainer zieht’s durch – auch in XXL-Drucksituationen. Die Lage spitzt sich im Saison-Endspurt zu, auch nach dem 29. Spieltag ist Gladbach noch nicht endgültig gerettet. Da war die Pleite gegen den BVB sicherlich ein Rückschlag – noch behält Seoane auf beeindruckende Art und Weise aber kühlen Kopf.