„Es ist die beste Entscheidung“ Ex-Gladbach-Profi macht noch eine Saison – dann „das Leben genießen“

Lange ist’s her: Dante (l.) und Marc-André ter Stegen bei einem Auswärtsspiel in Stuttgart am 29. Januar 2012.
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Eine große Karriere geht in die Schlussrunde – dann ist aber wirklich Ende!
Für Borussia Mönchengladbach geht es in der kommenden Saison vor allem darum, die enttäuschenden Endplatzierungen der ersten beiden Jahre der Trainer-Amtszeit von Gerardo Seoane (46) vergessen zu machen. Ein Ex-Fohlen darf derweil noch einmal auf Titeljagd gehen und im besten Fall ein letztes Mal in der Champions League angreifen.
Noch eine Saison, dann ist Schluss – Ex-Gladbacher Dante sagt „Tschüss“
Marc-André ter Stegen im Tor, Marco Reus mit einem Doppelpack, Filip Daems als Kapitän und Igor de Camargo mit dem Schlusspunkt. Wenn man sich die Elf des letzten Gladbach-Spiels von Innenverteidiger Dante anschaut (3:0 beim FSV Mainz 05, 5. Mai 2012), gerät so manch ein Borussia-Fan ins nostalgische Schwärmen.
Und ist dann eventuell überrascht, wenn er hört, dass der mittlerweile 41-Jährige noch aktiv ist – und das auf höchstem Niveau! Als Kapitän und Stammspieler von OGC Nizza führte Dante das Team von der Côte d’Azur in dieser Saison erneut in den internationalen Wettbewerb.
Der Brasilianer, der zwischen 2009 und 2012 starke 103 Spiele (acht Tore) für den VfL absolviert hatte, verlängerte erst im Februar seinen Vertrag, der nur bis zum Saisonende lief und hing noch eine Spielzeit hinten dran. Die Kommunikation des Spielführers war dabei aber klar: „Eine geht noch, dann ist wirklich Schluss.“
Im Interview mit „transfermarkt.de“ sprach der Ex-Gladbach und -Bayern-Star nun über seine Karriere und die Entscheidung, das Ende dieser schon so früh im Voraus bekanntzugeben.
„Ich würde gern ein bisschen mehr das Leben und die Zeit mit den Leuten genießen“, erklärt Dante das Verlangen, sich vom Profifußball abzukehren. „Wenn vor einem Spieltag der Geburtstag eines Freundes oder eines Familienmitglieds ist, alle gut drauf sind, feiern und Wein trinken, dann kann ich nicht richtig mitmachen. Ich muss diszipliniert bleiben und in diesen Momenten muss ich mich immer wieder dafür entscheiden.“
Mit dann 42-Jahren ist der ehemalige Nationalspieler (13 Länderspiele, zwei Tore) dann aber auch für den Spitzenfußball fast schon „spät dran“ mit einem Karriereende. Aus den europäischen Top-5-Ligen ist Dante derzeit gar der einzige aktive Feldspieler, der die 40er-Marke geknackt hat.

Es geht noch: der 41-jährige Dante (l.) für OGC Nizza gegen die AS Monaco am 29. März 2025. Rechts im Vordergrund ist Ex-Fohlen Breel Embolo zu sehen.
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Warum er schon jetzt kommuniziert hat, dass er nach mehreren Verlängerungen in Nizza im Sommer 2026 endgültig gehen wird, hängt mit der Liebe zum Klub und einer persönlichen Gewöhnungsphase zusammen: „So hat der Klub genügend Zeit darüber zu entscheiden, wer meinen Platz einnehmen soll.“
Und weiter: „Nach 23 Jahren als Profi kann ich nicht von einem Tag auf den anderen aufhören. Ich würde nicht wissen, was ich machen soll. Ich wäre verloren. Ich glaube, manche Spieler machen danach eine schwierige Zeit durch, weil sie sich nicht richtig darauf vorbereitet haben. Für mich ist es so die beste Entscheidung, weil ich die Zeit habe, meinen Kopf und den nächsten Schritt vorzubereiten.“
Mit Nizza, für das Dante mittlerweile 310 Partien abgespult hat, geht es in seiner letzten Saison noch in die Qualifikationsrunde der Champions League. Gelingt das Weiterkommen, darf der CL-Sieger von 2013 noch ein letztes Mal in der Königsklasse auflaufen, bevor es endgültig „Adeus!“ heißt.
Einen Plan für den „Ruhestand“ hat der robuste Defensiv-Spezialist bereits: Dante arbeitet an seiner Trainerlizenz, will langfristig also an der Seitenlinie stehen. Seine Vorstellung der Tätigkeit ist gewohnt frohsinnig geprägt: „Mein Ziel wäre es, dass meine Spieler jeden Morgen aufstehen und glücklich darüber sind, zum Training zu fahren. Sie sollen das Gefühl haben: Mit diesem Trainer haben wir immer Spaß.“