Mönchengladbach - Borussia und die späten Tore – in dieser Spielzeit ist das eine ganz spezielle Geschichte. So hatten die Fohlen gerade in der Hinserie das Glück der Tüchtigen wiederholt auf ihrer Seite – und konnten kurz vor Schluss oder in der Nachspielzeit mehrfach noch Spiele drehen. Die größten Highlights in diesem Zusammenhang sind sicherlich die beiden Europapokal-Schlachten gegen AS Rom (1:1/2:1) und der Liga-Wahnsinn gegen Bayern München (2:1) gewesen.

Spiel-Glück-Pendel schlägt um

Allerdings: Im Anschluss kippte das Last-Minute-Glücks-Pendel in die andere Richtung. Gegen Istanbul Basaksehir flog Borussia in letzter Minute (1:2) aus der Europa League. Es folgte in der Liga in der Nachspielzeit die bittere Last-Minute-Pleite in Wolfsburg (1:2). In der Rückserie ging die Nummer mit den späten Gegentoren weiter.

Gladbachs Nationalspieler Matthias Ginter spricht das Last-Minute-Problem offen an. Inzwischen sollten die Fohlen genügend Erfahrungswerte gesammelt haben.

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Beim Top-Spiel in Leipzig (2:2) kassierten furiose Fohlen in Unterzahl wenige Augenblicke vor dem Abpfiff noch den Ausgleich. Nun, beim Heim-Remis (1:1) gegen Hoffenheim, fand die Kugel erneut in der Nachspielzeit noch den Weg ins Gladbacher Tor. Wieder waren auf dem letzten Drücker zwei Punkte weg. Borussia hat so womöglich schon entscheidenden Boden in Sachen Titel-Wunder-Traum verloren.

Ginter ärgern die späten Gegentore

Nationalspieler und VfL-Abwehrchef Matthias Ginter (26) spricht nach der Hoffenheim-Nummer die Dinge klar an: „Man kann von einem verschenkten Heimsieg sprechen. Das nervt mich. Wir haben zwei Punkte verschenkt und deshalb ist das sehr ärgerlich und bitter. Zum einen, weil wir die Standardsituation, die zum Ausgleich geführt hat, nicht besser verteidigen. Und zum anderen natürlich, dass wir mit dem 2:0 das Spiel nicht viel früher entscheiden.“

Der Weltmeister von 2014 ergänzt: „Wir haben das Ziel verpasst, drei Punkte mitzunehmen und unsere Serie auszubauen. Wirklich sehr ärgerlich. Es ist ja jetzt auch nicht das erste Mal gewesen, dass wir in der letzten Minute oder der Nachspielzeit noch ein Gegentor kassieren. Zuvor in Leipzig war es die 89. Minute, in der Euro League sind wir so ausgeschieden, wir haben in Wolfsburg die Niederlage in der Nachspielzeit kassiert.“

Ist Gladbachs junge Mannschaft womöglich noch nicht erfahren genug, um „dreckige“ Dreier nachhaltig über die Zeit zu bringen? Ginter: „Was soll ich sagen? Diesen Moment Last Minute kann man auch nicht so einfach trainieren, aber jetzt geht es einfach noch mal darum, die Sinne zu schärfen, weiter dranzubleiben – und gerade die Standardsituationen bis zum Ende konsequent zu verteidigen. Ich hoffe, wir haben nun genügend Erfahrungen gesammelt, was das Thema späte Gegentore betrifft.“

Es kommen weitere knifflige Duelle

Zumal auf Gladbach noch einige Duelle (u.a. Augsburg, Dortmund, Köln, Frankfurt, Leverkusen) zukommen, in denen es bis zur letzten Spiel-Sekunde auf des Messers Schneide in Sachen Punktevergabe stehen könnte.