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Von Daniel Thiel

Auch Eberl setzte bei ihm auf Deal in zwei Teilen Rekordmeister pokert: Wie reagiert Borussia?

Max Eberl lächelt am Spielfeldrand.

Max Eberl, hier am 12. August 2023, war von 2008 bis 2022 Manager bei Borussia Mönchengladbach.

Eine Personalie, die im Borussia-Umfeld weiterhin emotional diskutiert wird!

Vor seinem tränenreichen Abschied im Januar 2022 musste sich Max Eberl (50) den Vorwurf gefallen lassen, das goldene Händchen bei Transfers für Borussia Mönchengladbach verloren zu haben.

Gladbach-Transfer im Januar oder im Sommer? Top-Klub wird kreativ

Das machte ihn einst zu einem den gefragtesten Managern der Bundesliga – und sorgte für Borussias über Jahre andauernden Aufschwung. Zu Eberls besten Transfers zählen sicherlich die Verpflichtungen von Marco Reus (34), Granit Xhaka (31) und Denis Zakaria (27).

Mittlerweile ist aber auch klar, welcher Deal der letzte große Eberl-Coup am Niederrhein war: der Transfer von Manu Koné (22). Im Januar 2021 verpflichteten die Fohlen einen damals ziemlich unbekannten Mittelfeldspieler aus Toulouse. Koné war zum damaligen Zeitpunkt gerade einmal 19 Jahre alt und längst noch kein gestandener Erstliga-Spieler in Frankreich.

Mittlerweile ist die Liste der europäischen Top-Klubs, die sich in den vergangenen zwölf Monaten um Koné bemüht haben sollen, lang – und als Ablöse kursieren Summen im Bereich von 30 Millionen Euro oder gar noch mehr.

Als Koné von Eberl unter Vertrag genommen wurde, setzte der langjährige Gladbach-Entscheider auf eine Taktik, auf die Borussia nur selten setzte. Bereits im Januar 2021 wurde der Transfer unter Dach und Fach gebracht, anschließend wurde Koné direkt verliehen – und spielte noch ein halbes Jahr auf Leihbasis in Toulouse.

Erst zur Sommer-Vorbereitung der Saison 2021/22 stieß der Franzose zur Fohlenelf und spielte sich schnell in der Startelf fest. So sollte Koné noch ein halbes Jahr Spielpraxis im gewohnten Umfeld sammeln, bevor er den nächsten Karriere-Schritt wagt.

Wiederholt sich auch bei Konés zweitem großen Karriere-Schritt das Szenario, dass der Transfer in zwei Schritten vollziehen wird – und wieder eine Leihe in den Mittelpunkt rückt?

Das strebt Juventus laut der italienischen Sportzeitung „Tuttosport“ aktuell an. Demnach sei das Interesse des italienischen Rekordmeisters zwar groß, allerdings nicht mit einem Millionen-Deal im Winter.

Stattdessen sollen die Turiner darauf pokern, erst einmal eine Leihe für Koné zu vereinbaren – und sich dann mit einer vertraglich vereinbarten Kaufoption die Möglichkeit sichern, Koné im Sommer fest bei sich begrüßen zu können.

Für Borussias Mittelfeld-Wirbler gäbe es dann im Vergleich zum Wechsel von Toulouse an den Niederrhein eine Veränderung: Er würde die Leihe nicht bei seinem alten Klub, sondern beim Abnehmer-Verein bestreiten.

So würde, auch das dürfte Bestandteil der Eberl-Taktik vor drei Jahren gewesen sein, aber etwas weniger Druck auf den Schultern des 22-Jährigen lasten.

2021 hatte er noch einige Monate im gewohnten Umfeld, 2024 würde er nicht gleich die Last der zweistelligen Millionen-Ablöse bei den ersten Auftritten im Trikot seines neuen Klubs mit sich schleppen.

Allerdings ist dem Bericht zufolge auch die wirtschaftliche Situation von Juve ein Grund, wieso der Top-Klub den Deal entzerren will. Demnach müssten die Turiner erst einmal Transfer-Erlöse erzielen, um die Ablöse stemmen zu können.

Genauso wie Borussias Koné-Ausleihe 2021 eine Seltenheit darstellte, wäre es auch eine Überraschung, sollten sich die Fohlen auf dieses Transfer-Szenario als abgebender Verein einlassen.

Im Sommer 2023 betonte Gladbach-Manager Roland Virkus (57), Borussia sei nur bereit, Koné ziehen zu lassen, sollte ein „immenses Angebot“ eingehen.

Im Falle eines Leihe mit Kaufoption hätte Borussia aber keine Garantie, dass diese auch im Laufe des Jahres am Niederrhein eingehen würde. Klar ist aber, dass Juve – wie einst Borussia unter Eberl – durchaus kreativ wird, um den Koné-Deal in die Wege zu leiten.