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Von Daniel Thiel

Auch Borussia bezieht Stellung Super-League-Boss spricht über Gladbach – und spricht eine Drohung aus

Super-League-Boss Bernd Reichart mit Florentino Perez und Joan Laporta.

Super-League-Boss Bernd Reichart (M.) am 16. Dezember 2022 mit Florentino Perez (l.), Präsident von Real Madrid, und Joan Laporta vom FC Barcelona.

Nach dem Investoren-Voting der DFL das nächste sportpolitische Thema mit jeder Menge Brisanz!

Im Dezember standen für Borussia Mönchengladbach fünf Pflichtspiele an, aber auch abseits des Platzes ging es heiß her – nicht nur am Niederrhein, sondern in ganz Fußball-Deutschland.

Super-League-Boss spricht über Gladbach

Die Abstimmung der 36 Erst- und Zweitligisten zum möglichen Einstieg von Investoren in die DFL waren zuletzt ein großes Thema. Die Tür ist nach einem mehrheitlichem „Ja“-Voting, auch von Borussia, offen – die Fans reagierten mit Protesten.

Ähnliche Reaktionen gab es auch im Frühjahr 2021, als im Grunde über Nacht Pläne über eine europäische Super League die Runde machten. Auch da sahen die traditionsbewussten Anhängerinnen und Anhänger den europäischen Fußball weiter in Gefahr.

Nun, rund zweieinhalb Jahre später, ist das Thema Super League wieder omnipräsent – das liegt an einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) am Donnerstag (21. Dezember 2023). Demnach dürfen Uefa und Fifa Klubs, die an einer Super League teilnehmen wollen, nicht kategorisch ausschließen.

Zu diesem Urteil bezog nun auch Borussia-Geschäftsführer Stephan Schippers (56) Stellung: „Wir haben das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Kenntnis genommen. Wir sind aber weiterhin davon überzeugt, dass das bestehende System aus Fifa, Uefa und den nationalen Ligen nicht umgestoßen werden sollte.“

Schippers weiter: „Ein Wettbewerb wie die Super League würde das gefährden und damit vor allem den Wert und die Bedeutung von den nationalen Ligen wie etwa der Bundesliga. Wir begrüßen es ausdrücklich, dass sich die deutschen Vereine klar gegen die sogenannte Super League ausgesprochen haben.“

Bereits vor zwei Jahren sprach sich Borussia deutlich gegen die Pläne aus. Dennoch fiel Borussias Vereinsname in den vergangenen Tagen immer wieder, als es um die Super-League-Thematik ging.

Das liegt an dem Mann, der mit dem Projekt den Fußball revolutionieren soll: Super-League-CEO Bernd Reichart (49). Der langjährige RTL-Verantwortliche zieht die Fäden – und rückt immer mehr als Gesicht des Projektes in den Fokus.

Wer ist Reichart überhaupt und wie steht er zum Fußball? Diese Fragen wurden zuletzt immer wieder gestellt. Darauf angesprochen verriet der 49-Jährige in einem spanischen Fußball-Talk, dass er Fan von zwei Klubs sei – Borussia Mönchengladbach und Real Madrid.

Gerade im spanischen Raum, gerade bei Real- und auch Barca-Fans, machte diese Aussage schnell die Runde: Sie wittern durchaus, dass die persönlichen Befindlichkeiten des CEOs Vor- und Nachteile für die Vereine haben könnten, sollten die Top-Klubs aus Spanien künftig Teil der Super League werden. Mehr als ein Gedankenspiel ist das aber nicht.

Reicharts Gladbach-Liebe dürfte derweil nicht mehr als ein kurioser Randaspekt sein. Die Fohlen-Verantwortlichen machten ihre Haltung zu dem Projekt einmal mehr deutlich.

Der Ex-RTL-Boss schaltet aber immer mehr in den Kampf-Modus und meldete sich zuletzt mit einer Aussage zu Wort, die Anhängerinnen und Anhänger, die der Super League nichts abgewinnen können, durchaus als Drohung verstehen können. „Wir werden die Klubs noch überzeugen, die besten Klubs in Europa“, sagte Reichart in einem Interview mit dem Portal „Cope“ nach dem EuGH-Urteil.

Der Super-League-Boss zeigt sich durchaus siegessicher. Zahlreiche Borussia-Fans werden ihm und seinem Vorhaben trotz Reicharts Fohlen-Sympathien wohl wenig abgewinnen können.