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Von Daniel Thiel

Einst Leidtragende des Favre-Effekts  Nächster Trainer-Wechsel im Keller – verabschiedet sich Borussia schon?

Die Borussia-Spieler werfen Lucien Favre in die Luft.

Klassenerhalts-Feier in Bochum? Das kennt Borussia Mönchengladbach vom Relegations-Drama am 25. Mai 2011. Nun setzen die Leidtragenden 13 Jahre später darauf, sich mit einem ähnlichen Effekt zu retten.

Einst von Lucien Favre (66) um die Erstklassigkeit gebracht, nun hofft ein Gladbach-Konkurrent auf denselben Effekt!

Eine Sieglos-Serie in der Rückrunde, die Situation im Abstiegskampf spitzt sich zu – und dann wird doch noch während der laufenden Rückrunde reagiert: Letztmals gab es das bei Borussia Mönchengladbach vor mittlerweile 13 Jahren.

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Damals übernahm Lucien Favre die Fohlenelf in akuter Abstiegsgefahr und führte die Mannschaft, deren Selbstvertrauen zur Amtsübernahme im Keller war, noch in die Relegation.

Der Leidtragende damals war der VfL Bochum: Der Ruhrpott-Klub erarbeitete sich durch eine starke Zweitliga-Saison den Platz in der Relegation, unterlag aber den wiedererstarkten und qualitativ besser aufgestellten Gladbachern – Favre wurde zum Relegationsheld.

In den 13 Saisons seit dem Relegations-Drama waren die Bochumer in nur drei Spielzeiten erstklassig. Zweimal gelang dem VfL zuletzt der Klassenerhalt, nun wird es – nach sechs sieglosen Spielen – wieder eng.

Doch noch einmal ein neuer Impuls durch einen Trainer-Wechsel – darauf setzen die Bochum-Bosse jetzt. Thomas Letsch (55) muss gehen, erst einmal übernimmt Ex-Profi Heiko Butscher (43).

Das verändert auch noch einmal die Gemengelage im Abstiegskampf: In der unteren Tabellenhälfte bangen noch sieben der neun Teams. Nur die beiden Aufsteiger dürften schon fast 100-prozentige Gewissheit haben.

Dem Tabellenzehnten Heidenheim werden die 33 Punkte aus 28 Spielen wohl zum Klassenerhalt reichen, Schlusslicht Darmstadt (14 Punkte) ist wiederum weit abgeschlagen.

Durch die Letsch-Entlassung haben nun fünf der sieben bedrohten Klubs in dieser Saison den Trainer gewechselt. Nur Ole Werner (35, Werder Bremen) und eben Gerardo Seoane (45) bekommen noch das Vertrauen ausgesprochen.

Für den Schweizer war das 3:1 in Wolfsburg, Borussias erster Auswärtssieg seit einem Dreier ausgerechnet in Bochum im September 2023, ein wahrer Befreiungsschlag! Zuletzt wurde auch die Kritik an Seoane immer lauter – die Ergebnisse blieben aus.

In das Wolfsburg-Spiel ging Borussia mit der Bilanz von nur einem Rückrundensieg aus zehn Spielen. Allerdings befindet sich weder Seoane noch Werner nach dem 28. Spieltag in akuter Gefahr, der achte Dominostein im Trainer-Wechsel-Tabellenkeller zu werden.

Beide Klubs, jeweils 31 Punkte, tun aber gut daran, noch vor dem direkten Duell am 32. Spieltag (4. Mai, 15.30 Uhr im Weserstadion) die entscheidenden Punkte zum Klassenerhalt zu sammeln.

Denn am vergangenen Wochenende witterten Mainz und Köln mit Heimsiegen wieder Morgenluft. Als Nächstes hofft nun Bochum auf den Trainer-Wechsel-Effekt – das kann zur Gefahr für Borussia werden. Zu sicher sollten sich die Verantwortlichen am Niederrhein noch nicht fühlen.

Die effektivste Reaktion? Nachlegen! Mit einem Sieg gegen Borussia Dortmund (13. April, 15.30 Uhr) wäre Gladbach endgültig aus dem Gröbsten raus – mit 34 Punkten bestünde wohl noch keine mathematische Sicherheit.

Nach einem Dreier im Borussia-Park gäbe es aber jeden Grund, erst einmal durchzuatmen. Die Bochumer werden hingegen vermutlich bis zum letzten Spieltag bangen müssen.