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Von Judith Malter

Itakura-Zukunft weiter offen Hilft Gladbach jetzt die Freundschaft zwischen Farke und Guardiola?

Ko Itakura, hier bei einem Spiel für Schalke 04 am 15. Mai 2022, soll das Interesse von Borussia Mönchengladbach geweckt haben.

Ko Itakura, hier bei einem Spiel für Schalke 04 am 15. Mai 2022, soll das Interesse von Borussia Mönchengladbach geweckt haben.

Einen Neuzugang hat Borussia Mönchengladbach bislang präsentiert. Weitere Verstärkungen sind im Gespräch, lassen derzeit aber noch auf sich warten. Allen voran: Ko Itakura (25) von Manchester City, der zahlreichen Medienberichten nach ein Thema am Niederrhein ist. Doch warum verzögert sich der Transfer, obwohl der Japaner angeblich unbedingt zum VfL kommen möchte? Und: Lässt Fohlen-Trainer Daniel Farke (45) nun seine Kontakte spielen, um den Wechsel doch noch zu realisieren?

Gladbach bisher noch zurückhaltend auf dem Transfermarkt

Oscar Fraulo (18) ist der erste Neuzugang von Borussia Mönchengladbach für die neue Saison. Weitere Verstärkungen sollen nach Möglichkeit folgen, erklärte Manager Roland Virkus (55) unlängst in einem Interview. Dabei müsse man aber vor allein eines mitbringen: Geduld. Denn: Noch ist unklar, ob und welche Fohlen im Sommer noch wechseln.

Virkus: „Wir haben natürlich unsere Vorstellungen, ein paar Dinge werden wir auch machen. Aber alles andere müssen wir abwarten. Wenn du eine Qualität verlierst, willst du sie möglichst gleichwertig ersetzen oder eine Fähigkeit leicht verändern. Es ist doch so: Wenn du einen Marcus Thuram hast, musst du nicht noch einen holen. Sonst gibt es Stress, weil nur einer spielen kann. Das ist wie in einer Firma, wenn ein Angestellter geht. Du kannst vorher nicht einfach jemanden dazu holen. Deshalb geht es jetzt erst einmal darum, was wir nicht haben und unbedingt brauchen. Das sollten wir schnell regeln, beim Rest können abwarten und sind vorbereitet.“

Dass vor allem ein klarer Sechser im aktuellen Kader der Fohlen noch fehlt und daher auf der Suche nach potenziellen Neuzugängen bei Virkus ganz oben auf der Prioritätenliste steht, daraus machte der 55-Jährige ebenso keinen Hehl, wie darum, dass dieser Spieler im besten Fall auch eine gewisse Polyvalenz mitbringen solle.

„Einen polyvalenten Spieler, der seine Kernposition auf der Sechs haben soll, ja. Die Polyvalenz brauchen wir bei Borussia, weil wir alle Eventualitäten abdecken müssen. (...) Wir brauchen Spieler, die viele Positionen abdecken können, da ist die Sechserposition natürlich eine ganz wichtige. Das wollen wir auch unabhängig von irgendwelchen Abgängen machen, denn dort wird es keine geben. Wir können nicht vier und fünf Spieler unabhängig von möglichen Transfereinnahmen holen. Wenn wir etwas machen, dann muss es passen“, erklärt der Fohlen-Manager.

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In Ko Itakura von Manchester City ist ein solcher Spieler derzeit auf dem Markt. Der 25-jährige Japaner, der in der vergangenen Saison bei Schalke 04 zum Einsatz kam, ist sowohl auf der Sechs als auch in der Innenverteidigung einsetzbar und passt daher perfekt in das Profil der Gladbacher.

Auch der Japaner selbst soll einen Wechsel an den Niederrhein präferieren. Doch woran liegt es, dass noch kein Vollzug gemeldet wurde, obwohl sich augenscheinlich doch alle Parteien einig sind?

Wie „Bild“ am Montag (27. Juni) erklärt, herrscht vor allem bei der Ablösesumme des Nationalspielers noch Uneinigkeit. Schalke hatte eine Verkaufsoption für rund 5,8 Millionen Euro im Leih-Vertrag verankert, die der Klub nicht stemmen konnte. Gladbach hingegen könnte das. Da aber mittlerweile auch Klubs aus England Interesse an Itakura haben sollen, versucht Manchester City nun offenbar, den Verkaufspreis noch weiter in die Höhe zu treiben.

Helfen könnte nun der gute Draht zwischen Gladbach-Coach Daniel Farke (45) und City-Trainer Pep Guardiola (51). Hintergrund: Der Gladbach-Trainer und Star-Coach Pep haben seit der gemeinsamen Zeit in England ein freundschaftliches Verhältnis, halten regelmäßig Kontakt und fachsimpeln über Taktik.

Lässt Farke also in Sachen Itakura seine Kontakte spielen, um den Transfer endlich über die Bühne zu bringen? „Könnte sein. Klar nutze ich auch meine Netzwerke, das ist ja auch immer ein Zusammenspiel“, so der 45-Jährige auf Nachfrage nach dem Trainingsauftakt am Sonntag (26. Juni). „Aber es geht jetzt nicht um Borussia Farke, sondern um Borussia Mönchengladbach. Der Verein ist immer wichtiger als ein Trainer, Sport-Direktor oder Spieler. Wir müssen gute Entscheidungen für den Verein treffen“, so sein Fazit.

Dass wahrscheinlich nicht all seine Wünsche auf dem, Transfermarkt erfüllt werden können, ist dem Gladbach-Trainer ohnehin klar. Farke: „Die Rahmenbedingungen sind nicht ganz so einfach für uns. Hinter uns liegen zwei schwierige Jahre. Wir spielen weder europäisch noch hat die Pandemie die Situation verbessert. Deshalb muss man pragmatisch denken und darf nicht den Fehler machen, in einer Wunschwelt zu leben. Das bin ich aber bereits aus den vergangenen Jahren gewohnt. Wir versuchen, gute Entscheidungen zu treffen und dann wird man Ende August sehen, wozu das geführt hat. Ich bin Realist genug, um zu wissen, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen.“

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Dennoch hat er die Hoffnung, dass der gewünschte Neuzugang vielleicht schon im Trainingslager am Tegernsee, in welches die Fohlen am Sonntag (3. Juli) aufbrechen, dabei sein könnte. „Hoffnung hat man als Trainer immer. Spieler, die neue Qualität ins Team bringen, kann man nie genug haben“, sagt er. „Aber ich bin auch Realist genug, um zu wissen, dass die Gespräche schwierig sind. Bei guten Spielern kann es auch mal was dauern – weil sie auch ein paar andere Optionen haben.“

Ob der Wechsel des japanischen Sechsers über die Bühne geht und wann, bleibt also abzuwarten. Dass Farke seine Kontakte spielen lässt, um den Transfer in diesem Sommer über die Bühen zu bringen hingegen, ist wohl klar.