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Von Jannik Sorgatz

Lichtblicke am Morgen Sommer spielt um 5.30 Uhr Gitarre für seinen größten Fan

Yann Sommer hütet bereits seit 2014 das Tor von Borussia Mönchengladbach.

Yann Sommer hütet bereits seit 2014 das Tor von Borussia Mönchengladbach.

Mönchengladbach - Auch Yann Sommer (31) muss mit der Ungewissheit klarkommen, wann es weitergeht, sieht aktuell seine Teamkollegen nicht und wird im Sommer keine EM spielen. Doch ein Teil seines Lebens gibt Borussias Torwart besonders viel Halt: seine junge Familie.

Sommer ist Ende Oktober erstmals Vater geworden, Mila erblickte das Licht der Welt. „Meine Tochter hat ihren Papa in den letzten Tagen noch besser kennengelernt als vorher“, erzählte der Schweizer in einem Chat mit dem SRF.

Yann Sommer spielt Gitarre für Tochter Mila

Sommer gab dabei Einblicke in seine neue Morgenroutine: „Ich stehe jetzt um 5.30 Uhr mit meiner Tochter auf, stehe dann in meinen Boxershorts im Wohnzimmer und versuche, sie zu unterhalten. Sie ist sehr entspannt. Manchmal spiele ich ihr etwas auf der Gitarre vor. Das ist ein Ritual geworden.“ Auch beim Klavierspielen war Mila zuletzt ganz nah dabei:

Der Torwart mit der Gitarre ist Sommer schon lange, irgendwann ist noch Gesangsunterricht dazugekommen. Entsprechend konnte er glänzen, als die Schweizer Nationalmannschaft zur Aufmunterung für ihre Fans den Song „Imagine“ von John Lennon neu interpretierte (hier geht es zum Video).

Gladbachs Keeper hätte es beim Casting wohl als Erster in den Recall geschafft. „Es haben nicht alle positiv überrascht“, sagte Sommer mit einem Augenzwinkern, um gleich hinterherzuschieben: „Es ist nicht selbstverständlich, dass eine ganze Mannschaft da mitmacht.“

Wie es weitergeht? Yann Sommer macht sich Gedanken

Die neue Situation – seit mehr als einer Woche sind die Borussen im Heimtraining – ist auch für einen Vorzeigeprofi wie Sommer eine Herausforderung: „Der Druck ist abrupt weggefallen. Die Schwierigkeit ist, dass man nicht in einen Ferienmodus kommt. Ich trainiere gut und diszipliniert und versuche, mich sauber zu motivieren. Wenn ich auf dem Fahrrad sitze, gebe ich halt 45 Minuten Gas.“

Gedanken, wann und wie es weitergeht mit dem Fußball, kann Sommer dabei nicht wegschieben: „Ich glaube, nach dieser Krise wird sich einiges verändern. Man sieht es gerade an der Wirtschaft, wie viele Betriebe Probleme haben. Das wird auch am Fußball nicht spurlos vorübergehen. Aber ich bin kein Experte.“

Kehrt Sommer noch einmal zum FC Basel zurück?

240 Pflichtspiele hat Borussias Vize-Kapitän für den Verein absolviert. Bis zum Vertragsende im Jahr 2023 könnte er in die Top Ten der Fohlen vorstoßen. Und was kommt dann? Die Fans des FC Basel würden Sommer gerne noch einmal im St. Jakob-Park sehen.

Gefühlsmäßig sei er immer noch tief mit Basel verbunden, verriet Sommer: „Man weiß nie, wie die Karriere verläuft. Ich will noch einige Jahre aktiv bleiben. Ob ich dann mit 35, 36 dem FCB noch helfen kann mit meinem älteren Körper – mal schauen. Wenn es sich ergibt und beide Parteien es gut finden, warum nicht? Ich halte mir das auf jeden Fall offen.“

Über die ganz ferne Zukunft lässt es sich derzeit auf jeden Fall leichter reden als über die nahe. Doch immerhin kann sich Sommer an seinem Familienglück erfreuen: „Diesen Part genieße ich momentan sehr, auch wenn man sich die ganze Situation natürlich anders wünscht.“