20 Minuten nach Borussia-Abpfiff Gladbacher schockt 50.000 Fans – und stürzt ins Tal der Tränen

Tom Gaal am 26. Januar 2025 nach einem Spiel des SSV Ulm in der 2. Bundesliga.
Copyright: IMAGO/Lucca Fundel
Gladbach-Abend mit gemischten Gefühlen!
Beim Meister-Schaulaufen des FC Bayern war Borussia Mönchengladbach am Samstagabend (10. Mai 2025) nur die Statistenrolle vorbehalten. Der 2:0-Sieg der Münchner war letztlich ungefährdet, die Fohlenelf verpasste einen erhofften Coup als Partycrasher in der Allianz-Arena. Auch ein Tor war den Gästen nicht vergönnt.
Bundesliga nicht nur in München das große Feier-Thema
Der Abend stand letztlich ganz im Zeichen des feierlichen Abschieds von Bayern-Legende Thomas Müller (35), der bei seinem letzten Heimspiel frenetisch und emotional gefeiert wurde.
Erst vor wenigen Wochen hatte Müller noch die Marke von 500 Spielen in der Bundesliga geknackt, gegen Gladbach kam noch einmal ein Startelf-Einsatz hinzu. Und apropos Bundesliga: Die war auch beim letzten großen Samstags-Highlight das alles bestimmende Thema.
Im Zweitliga-Topspiel, das um 20.30 Uhr angepfiffen wurde, wollte der Hamburger SV seine lange Leidenszeit endlich beenden und den finalen Schritt zum Aufstieg machen. Abstiegskandidat SSV Ulm schien dabei genau der richtige Gegner. Alles war angerichtet im Volksparkstadion.
Die gewaltige Atmosphäre mit ohrenbetäubendem Lärm hielt dann allerdings nur sechs Minuten. Ulm erzielte in der siebten Spielminute beim HSV die 1:0-Führung – 20 Minuten nach Abpfiff des Borussia-Spiels in München traf im hohen Norden ein Gladbacher rund 50.000 Fans ins Mark: Tom Gaal (24) vollendete nach einer Ecke technisch blitzsauber aus kurzer Distanz.
Während 5000 mitgereiste Fans im Gästeblock jubelten, schwärmte Sky-Experte Torsten Mattuschka (44) in der Live-Übertragung, dass der aufgerückte Innenverteidiger mit dem langen Bein nach Brust-Annahme im Stile von Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde (37) eingenetzt habe.
Der gebürtige Mönchengladbacher, bei Heimatverein Borussia elf Jahre in der Jugend (2009 bis 2020) und zwei Jahre in der U23 (2021 bis 2023) aktiv, sorgte damit gleichzeitig sogar bei Erzrivale 1. FC Köln für Jubel, der damit die Tabellenführung behalten hätte.
Doch der Jubel währte ebenso kurz wie die Schockstarre im Volkspark: In seiner eigentlichen Rolle als Abwehrspieler bekam Gaal mit den Kollegen anschließend die Grenzen aufgezeigt, zur Pause stand es 3:1 für den HSV, am Ende gar 6:1.
Die Rothosen marschierten damit unaufhaltsam dem Aufstieg entgegen, während Gaal und Ulm den vorzeitigen Abstieg nach einem Jahr in Liga zwei nicht mehr verhindern konnten und nach dem anfänglichen Tor ins Tal der Tränen stürzten.