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Von Leo Bach (lb)

„Da muss viel passieren“ Gladbach-Kapitän Reitz mit Treuebekenntnis

Rocco Reitz und David Zibung unterhalten sich am Trainingsgelände.

Rocco Reitz (r.) m Gespräch mit Gladbachs Sportkoordinator David Zibung am 21. Oktober 2025.

Zusammenhalt, hundertprozentiger Einsatz und Leidenschaft. Das forderten die mitgereisten Auswärtsfans der Fohlen von der Mannschaft nach der jüngsten 1:3-Pleite beim 1. FC Union Berlin.

Umsetzten können das die Profis gleich am Samstag (25. Oktober 2025, 15.30 Uhr). Borussia Mönchengladbach empfängt den FC Bayern München am Niederrhein und geht das Duell gegen den Spitzenreiter als Tabellenletzter an. In Abwesenheit des weiter ausfallenden Tim Kleindiensts (30) trägt Mittelfeldspieler Rocco Reitz (23) die Kapitänsbinde.

Gladbach-Kapitän Reitz gibt sich mit Relegationsplatz nicht zufrieden

Reitz hat, wie das Gros seiner Teamkollegen, in der laufenden Saison noch nicht in die Spur gefunden. Der Zentrumsakteur scheint von der sportlichen Lage, womöglich auch vom Kapitänsamt, belastet zu sein.

Im Gespräch mit der „Bild“ verriet Reitz, dass die Fan-Ansprache in Berlin genau die richtigen Worte traf, aber auch „im Grunde nichts Neues“ gebracht hat. Einsatz fordere er ohnehin vom gesamten Team.

Letzter Platz, Trainer- und Geschäftsführer-Wechsel, Fan-Ansprache – alles Anzeichen für den beginnenden Abstiegskampf, oder? Reitz will davon noch nichts wissen.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Qualität und den Charakter haben, da unten rauszukommen. Natürlich stehen wir gerade unten drin, das ist ein richtiges Scheißgefühl, ein Stempel für uns alle. Die lange Zeit ohne Sieg nagt schon an einem. Das sollte uns allen auch bewusst machen, dass es einfach zu wenig war in den letzten Wochen. Nach den Bayern kommen Spiele, die wir definitiv gewinnen müssen – und auch werden“, so der 23-Jährige.

Borussia-Legende Lothar Matthäus (64) sagte kürzlich, er würde den Relegationsplatz mittlerweile unterschreiben. Damit gäbe sich Reitz aber nicht zufrieden: „Ich habe riesigen Respekt vor ihm, muss ihm da aber deutlich widersprechen: Ich bin ein Typ, der immer gewinnen will – da ist mir die Relegation definitiv zu wenig.“

Würde der VfL dennoch absteigen, gäbe es wohl rege Fluktuation auf Spielerebene. Ob Identifikationsfigur Reitz den Gang in die Zweitklassigkeit mit antreten würde, will er nicht verraten: „Ich habe bei Borussia doch sogar schon 4. Liga gespielt. Aber ganz im Ernst: Das ist für mich kein Thema, ein Abstieg ist gar nicht in meinem Kopf – weil es auch nicht passieren wird.“

Dann aber öffnet sich der gebürtige Duisburger ein Hintertürchen. Mit Blick auf seine Ausstiegsklausel (etwa 20 Millionen Euro), die ab Sommer gültig ist, sagt Reitz: „Jeder Spieler hat definitiv Träume. Von speziellen Klubs, von speziellen Wettbewerben.“ Damit dürfte sicher auch die Teilnahme am internationalen Geschäft gemeint sein.

Doch wie es sich für einen Kapitän gehört, stellt das Kämpferherz sofort klar: „Im Moment beschäftige ich mich damit überhaupt nicht. Ich bin seit mehr als 16 Jahren Spieler von Borussia. Und da muss schon ganz viel passieren, dass ich da überhaupt ins Grübeln komme, das Kapitel Gladbach zu beenden.“