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Von GladbachLIVE Redaktion

Die wichtigsten Fakten der DFL-Sitzung Politik muss über Bundesliga-Schicksal entscheiden

Ob die Bundesliga-Saison im Mai fortgesetzt wird, muss die Politik entscheiden, die das Konzept der DFL absegnen muss.

Ob die Bundesliga-Saison im Mai fortgesetzt wird, muss die Politik entscheiden, die das Konzept der DFL absegnen muss.

Frankfurt/Main - Wie geht es weiter im deutschen Profi-Fußball? Mit dieser Frage hat sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) um Geschäftsführer Christian Seifert (50) heute mit den 36 Profi-Klubs auseinandergesetzt. Die wichtigsten Erkenntnisse der aus der Sitzung gibt es hier in einer Zusammenfassung.

Was wurde beschlossen?

Ein konkreter Termin für einen Saison-Neustart wurde nicht genannt. Möglich machen soll den Wiederbeginn mit Geisterspielen aber das Sicherheitskonzept, das den Klubbossen auf der Mitgliederversammlung der DFL am Donnerstag vorgestellt wurde. Die Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb unter Leitung von Nationalmannschaftsarzt Tim Meyer (52) hatte die Vorgaben und Empfehlungen erarbeitet. Mit diesem Konzept will die DFL bei den Entscheidern in der Politik um die Erlaubnis für Geisterspiele werben. Zudem verkündete Seifert eine Einigung mit fast allen Medienpartnern bezüglich der TV-Gelder.

Was bedeutet das für die Klubs?

Auch wenn ein möglicher Wiederbeginn weiterhin unklar ist, sind die Vereine durch die Auszahlung der TV-Gelder zunächst nicht mehr akut von Insolvenzen bedroht. Durch die rund 300 Millionen Euro ist die Liquidität der Vereine laut Seifert bis zum 30. Juni gesichert. Sollte die Saison jedoch nicht zu Ende gespielt werden, kommt es zu Rückführung von Zahlungen – und die Not wäre wieder enorm groß.

Was beinhaltet das Konzept der Taskforce?

Die Vorgaben und Empfehlungen gehen sehr ins Detail. Sie reichen von erforderlichen Corona-Tests hin zur Begrenzung von Personen im Stadionumfeld an Spieltagen (rund 300 Menschen) und klaren Hygieneregeln im Mannschaftsumfeld wie auch im häuslichen Bereich.

Was sind brisante Punkte?

Vor allem der Umgang mit möglichen Infektionen. So soll bei einem positiven Fall keine automatische Meldung an die Presse erfolgen. Nur der betroffene Spieler muss in Quarantäne und dessen Kontaktpersonen getestet werden, allerdings wird nicht automatisch die gesamte Mannschaft unter Quarantäne gestellt. Über mögliche Gruppenquarantänen entscheiden die jeweiligen Gesundheitsämter. Dennoch sollen die Klubs vorsorglich für einen ausreichend großen Kader im Saisonfinale sorgen – dies impliziert bereits, dass die Furcht vor zahlreichen Krankheitsfällen besteht.

Wie stark soll getestet werden?

Bei allen an Training und Wettkampf Beteiligten soll mindestens einmal wöchentlich ein Nasen- und Rachenabstrich mit nachfolgender PCR-Testung erfolgen, auf jeden Fall immer direkt am Tag vor den Spielen. Mindestens sechs Stunden vor Spielbeginn soll Klarheit über den Gesundheitszustand aller Beteiligten herrschen. Die DFL rechnet mit rund 20.000 Tests. Es gibt Kooperationen mit fünf Laborverbünden, die laut Seifert alle versichert haben, dass die derzeitigen Kapazitäten ausreichend sind und es durch die Tests im Fußball zu keinen Engpässen in anderen Bereichen der Gesellschaft kommt.

Wann ist wieder mit Spielen zu rechnen?

Das steht noch in den Sternen, einen angepeilten Termin nannte die DFL nicht. Alles hängt vom grünen Licht der Politik ab, am 30. April berät unter anderem die Sportministerkonferenz der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Wenn das Signal kommen würde, dass es der 9. Mai ist, dann werden wir bereit sein. Wenn das Signal später kommt, werden wir später bereit sein“, sagte Seifert.

Und wenn die Politik das Konzept nicht für ausreichend befindet?

Das wäre wohl gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Ende der Saison. „Wenn man dieses Konzept ablehnt, dann ist klar, dass man wahrscheinlich auch in einigen Monaten nicht spielen kann. Dann wäre die Bundesliga ein Kollateralschaden der Coronakrise“, sagte Seifert.

Was ist mit den Fans?

Hier bat Seifert eindringlich, bei einem Wiederbeginn von Ansammlungen vor den Stadien abzusehen. „Wer das in Kauf nimmt, nimmt auch in Kauf, dass das Spiel nicht stattfinden kann“, warnte Seifert. Auch richtete der DFL-Boss den Wunsch an Fangruppierungen, die zuletzt harsche Kritik an einem zu frühen Wiederbeginn geäußert hatten, bei aller Emotionalität ein gewisses Augenmaß an den Tag zu legen, auch wenn er deren inhaltliche Kritik teilweise nachvollziehen könne. 

Die kompletten Aussagen der DFL-Sitzung gibt es auch im Wortlaut in unserem Liveticker (hier lesen Sie mehr). (hgo/sid)