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Von Daniel Thiel

Früher gegen Zlatan und Pogba Ex-Gladbach-Mann jetzt nicht mehr gut genug für die 6. Liga?

Kostas Mitroglou (l.) mit einem Schuss auf das Tor des FC Bayern München am 5. April 2016.

Im Duell mit Manuel Neuer (liegend): Kostas Mitroglou (l.), hier am 5. April 2016, galt einst als Hoffnungsträger bei Borussia Mönchengladbach.

Es zeichnet sich ein bitterer Abgesang einer spektakulären Karriere ab!

In seiner Hochzeit erzielte er in einer Champions-League-Saison fast in jedem Spiel einen Treffer, sorgte für Überraschungen in der Nationalmannschaft und erzielte 20 Saisontore in Portugal – nun sieht es ganz anders aus.

Gladbach: Eberl holte ihn einst – Angreifer mit verrückter Karriere

Für die Fans von Borussia Mönchengladbach aber noch wichtiger: Kostas Mitroglou (35) galt am Niederrhein über viele Jahre als der wohl größte „Was wäre, wenn“-Spieler!

Nachdem er zunächst in seiner Jugend bei Preußen Vluyn, Neukirchen und dem MSV Duisburg – allesamt NRW-Klubs – gespielt hatte, wechselte der gebürtige Grieche 2005 in die Jugend von Borussia.

Damals war Max Eberl (49) seit einem Jahr der Verantwortliche für die Nachwuchs-Geschicke im Fohlen-Stall. Nach einem Jahr wurde der Angreifer in die Senioren hochgezogen, kam aber nur in der Regionalliga-Mannschaft zum Einsatz.

Für 200.000 Euro schnappte im Sommer 2007 Olympiakos Piräus zu – im Nachhinein eine Witz-Ablöse. Da wurden schon die ersten Beobachter stutzig: Wenn ein Spitzenklub Griechenlands, der regelmäßig in den internationalen Wettbewerben spielt, einen Stürmer aus unserer U23 holt, wieso geben wir ihm dann nicht mal eine Chance?

Hinzu kommt: Borussia stieg 2007 ab, hätte also in der 2. Bundesliga umso mehr die Chance sehen können, einen damals 19 Jahre alten Mitroglou mal auszuprobieren.

Mitroglou verließ aber den Niederrhein und sollte erst 15 Jahre später wieder bei einem NRW-Klub anheuern. In der Zwischenzeit bestritt er 65 Länderspiele (17 Tore) für Griechenland, wurde 2012 „Fußballer des Jahres“ in seiner Heimat und Torschützenkönig in Portugal.

Der Grieche stand in dieser Zeit in Piräus, Fulham, bei Benfica, Olympique Marseille, der PSV Eindhoven und Galatasaray unter Vertrag – und kann getrost von sich behaupten, in seiner Profi-Laufbahn viele verschiedene Kulturen erlebt zu haben.

Im Januar 2023 entschied sich Mitroglou kurz vor seinem 35. Geburtstag aber für den Schritt in die Heimat: Er heuerte erst bei der SpVgg Rheurdt-Schaephuysen und im Sommer dann beim Sechstligisten SV Scherpenberg an.

Allerdings ist Mitroglous Zeit in Scherpenberg nun schon nach wenigen Wochen vorbei. Laut „NRZ“ reichte es im System von Landesliga-Trainer Ralf Gemmer für Mitroglou nicht mehr für einen Platz in der Startelf.

Für den 35-Jährigen sei nun eine Joker-Rolle auf der Bank angedacht gewesen. Nach über 130 Toren in den ersten Ligen Portugals, Frankreichs, der Niederlande und der Türkei war das sicherlich ein harter Schlag für den Ex-Nationalspieler. Dem Bericht zufolge haperte es zuletzt an der Laufbereitschaft des Ex-Gladbachers.

„Am Anfang war ich eigentlich sehr positiv, die ersten Testspiele liefen ja auch sehr gut und Kostas hat sich gut reingehangen. Aber es hat sich in den vergangenen Wochen schnell in diese nun eingeschlagene Richtung entwickelt“, sagte der Coach.

Obwohl er in seinen ersten Spielen im Scherpenberg-Trikot insgesamt acht Tore erzielte, trennen sich nun die Wege zwischen dem Sechstliga-Klub vom Niederrhein und Mitroglou. 

Wie es für ihn weitergeht, ist derzeit noch nicht klar. Allerdings dürfte bei dem einen oder anderen Borussia-Fan die Frage bleiben: Was wäre passiert, hätte Gladbach Mitroglou damals gehalten, und ihm den Durchbruch bei den Fohlen ermöglicht?