Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Daniel Thiel

Um diesen Zwischenfall geht es Ex-Gladbacher tritt gegen Christoph Kramer nach

Christoph Kramer (M.) unterhält sich am 2. September auf der Tribüne im Borussia-Park mit TV-Moderator Tommi Schmitt (l.).

Christoph Kramer (M.) unterhält sich am 2. September auf der Tribüne im Borussia-Park mit TV-Moderator Tommi Schmitt (l.).

Ein Blick zurück – und ein Seitenhieb gegen einen Ex-Kollegen!

Borussia Mönchengladbach bereitet sich auf das dritte Heimspiel der laufenden Bundesliga-Saison vor. Am Samstag (23. September 2023, 15.30 Uhr) empfängt Gladbach RB Leipzig.

Gladbach-Teamkollegen: Ex-Fohlen mit Verbal-Attacke gegen Kramer

Dabei kommt es zur ersten Borussia-Park-Rückkehr von Max Eberl (49) nach seinem Gladbach-Aus im Januar 2022. Für Christoph Kramer (32) könnte es ein besonderer Tag werden.

Nach monatelanger Verletzungspause arbeitet er aktuell auf sein Comeback hin. Gegen Leipzig könnte er erstmals in dieser Saison zum Einsatz kommen – und damit sein Pflichtspiel-Debüt unter Gerardo Seoane (44) feiern.

Für den Weltmeister von 2014 dürfte es eine besondere Situation am Samstag sein: Eberl holte ihn gleich zweimal zu Borussia – einmal als Zweitliga-Spieler, der zuvor an den VfL Bochum ausgeliehen war, drei Jahre später dann für eine zweistellige Millionenhöhe von Bayer Leverkusen.

Einen der finanziell besten Deals, die Eberl in seinen rund 14 Jahren als Gladbach-Manager tätigte, war es, Michael Cuisance (24) aus Frankreich an den Niederrhein zu lotsen. Und der tritt nun nach – gegen seinen Ex-Teamkollegen Kramer!

Für nur 250.000 Euro wechselte der damals 17-Jährige vor mittlerweile sechs Jahren zu Borussia. In seiner ersten Saison wurde Cuisance gleich als Borussias „Spieler der Saison“ ausgezeichnet.

Nach seiner zweiten Saison bei Borussia wechselte er dann für acht Millionen Euro zu Bayern München. Eberl gelang es also, in 24 Monaten das 32-fache der gezahlten Ablöse einzunehmen.

Allerdings stand der Abgang des Mittelfeld-Wirblers zum deutschen Rekordmeister unter keinem guten Stern. Mehrfach machte Cuisance damals deutlich, dass er sich nicht mehr bei Borussia sieht – und lieber einen Vereinswechsel voranbringen würde.

Dabei wollten die Fohlen-Verantwortlichen ihren wohl damals größten Hoffnungsträger gerne am Niederrhein halten. Letztlich bekam aber der Spieler seinen Willen.

Im Rahmen des Wechsels wurde ein Zwischenfall immer wieder zum Thema gemacht, der die Lustlosigkeit des Franzosen symbolisieren sollte: Cuisance soll mit offenen Schnürsenkeln an einem Training teilgenommen haben.

Der Vorwurf aus dem Sommer 2019, wurmt den mittlerweile 24-Jährigen offenbar auch vier Jahre später immer noch.

Nun beschwerte sich Cuisance in einem Interview mit dem französischen Portal „SoFoot“ über den Umgang mit seiner Person. Dabei nennt er seinen Ex-Teamkollegen Christoph Kramer namentlich und tritt öffentlich nach.

„Wenn ich sage, dass ich stur war, dann liegt das daran, dass ich immer dann die Nerven verloren habe, wenn ich gemerkt habe, dass man mir von außen das Image eines Typen anheftet, der nicht gerne trainiert oder für einen Trainer schwer zu handhaben ist, und das hat man mich deutlich spüren lassen“, sagt Cuisance.

Daraufhin bezieht sich der Ex-Gladbacher auf den besagten Schuh-Zwischenfall 2019: „Man hat mir das Etikett des Jungen angeheftet, der ein bisschen zu selbstbewusst ist. Als ich zum Beispiel von Gladbach zu den Bayern gewechselt bin, sagte Christoph Kramer, dass ich mir weder im Training noch im Spiel die Schuhe binden würde, was mich als einen Kerl erscheinen ließ, dem alles egal war. Aber meine Schnürsenkel waren immer zugebunden! Es ist nicht schön, wenn Außenstehende dein Image an sich reißen und damit machen, was sie wollen.“

Mittlerweile spielt Cuisance nach Stationen in Marseille, Venedig und Genua auf Leihbasis wieder in Deutschland. Das einstige Wunderkind läuft aktuell für den Zweitligisten VfL Osnabrück auf.

Der einstige Borussia-Hoffnungsträger sagt, er habe seine Schlüsse aus solchen Situationen gezogen: „Ich habe gelernt, mich anzupassen und mich nicht mit solchen Dingen aufzuhalten.“ Was die Umstände seines Wechsels betrifft, macht er seine Ansichten jedenfalls deutlich.

Zu einem Duell auf dem Rasen zwischen Cuisance und seinem Ex-Klub kann es in dieser Saison nicht mehr kommen. In der ersten DFB-Pokalrunde schied Osnabrück ausgerechnet gegen Borussias Erzrivalen, den 1. FC Köln (1:3), aus – das aber noch vor der Cuisance-Verpflichtung.