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Von Judith Malter

Ex-Gladbacher äußert Zweifel an Rose-Wechsel „Mit Wissen von heute würde BVB Rose nicht verpflichten“

Ex-Gladbacher Stefan Effenberg beim Sport1-Doppelpass am Sonntagvormittag (16. Mai 2021).

Ex-Gladbacher Stefan Effenberg beim Sport1-Doppelpass am Sonntagvormittag (16. Mai 2021).

Mönchengladbach - Die sportliche Talfahrt der Gladbacher hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Am Samstag (15. Mai 2021) verlor die Fohlenelf das letzte Heimspiel der Saison gegen den VfB Stuttgart mit 1:2 und muss nun um die Conference-League-Qualifikation bangen. Immer wieder in der Kritik: VfL-Trainer Marco Rose (44), der die Fohlen im Sommer Richtung Borussia Dortmund verlässt. Darüber wurde am Sonntag (16. Mai) auch im „Sport1-Doppelpass“ diskutiert. Mit dabei: Ex-Gladbacher Stefan Effenberg (52), der Rose einen schweren Stand beim BVB prophezeit. Seine These: Mit dem Wissen von heute hätte der BVB Rose nicht verpflichtet.

  • Gladbach verlor am Wochenende gegen den VfB Stuttgart und kann deshalb die Conference League nicht mehr aus eigener Kraft erreichen
  • Trainer Marco Rose steht erneut in der Kritik - auch was seinen baldigen Wechsel zum BVB betrifft
  • Ex-Gladbacher Stefan Effenberg ist sich sicher, dass der BVB die Entscheidung den Trainer zu verpflichten mittlerweile bereut

Gladbach kann Europa nicht mehr aus eigener Kraft erreichen

Nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart am Samstag (15. Mai) steht Borussia Mönchengladbach vor dem letzten Bundesliga-Spieltag nicht mehr auf einem Europapokal-Platz. Hatten die Fohlen zuvor noch den siebten Platz und somit auch die Teilnahme an der UEFA Conference League sicher, kann das VfL-Team dieses Ziel nun nicht mehr aus eigener Kraft erreichen, muss auf Schützenhilfe anderer Klubs hoffen und auch das eigene Match gegen Bremen (22. Mai/15.30 Uhr) gewinnen.

Borussia-Coach Marco Rose steht mehr denn je in der Kritik. Hatte er die Fohlen in der vorherigen Saison noch auf einen Champions-League-Platz gebracht, droht nun eine Saison ohne europäischen Wettbewerb. Zudem wechselt der 44-Jährige im Sommer zu Borussia Dortmund, was der ganzen Sachlage einen noch bittereren Beigeschmack verleiht.

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Bei Roses zukünftigen Arbeitgeber hingegen läuft es nach einer kritischen Phase mittlerweile wieder rund. Am Donnerstag (13. Mai) bezwangen die Dortmunder RB Leipzig im DFB-Pokal-Finale mit 4:1 und holten so zum ersten Mal seit 2017 wieder einen Titel. Zudem hat der Klub gute Chancen doch noch das angepeilte Ziel Champions-League-Qualifikation zu erreichen. Ein Verdienst, den die Kritiker vor allem Interims-Coach Edin Terzic (38) zuschreiben. Das allerdings könnte Rose nun zum Verhängnis werden, wie die Gäste in der Talkrunde „Doppelpass“ am Sonntagmorgen diskutierten.

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Ex-BVB-Spieler Kevin Großkreuz (32) beispielsweise glaubt, dass die Dortmunder ihre Entscheidung, Rose zu verpflichten, im Nachhinein bereuen. Der ehemalige Nationalspieler: „Ich denke schon, im Nachhinein ärgert sich der BVB ein bisschen. Er (Anm. d. Red. Edin Terzic) ist einer, der aus Dortmund kommt, der einfach ein Dortmunder ist, der gute Arbeit leistet und dann haben sie frühzeitig aber den Rose klargemacht... im Nachhinein werden sie sich auf jeden Fall ärgern, weil er sehr beliebt bei den Fans ist und er eigentlich perfekt nach Dortmund passt.“

Ex-Gladbacher Stefan Effenberg, der 1995 den Pokal mit den Fohlen holte, geht sogar noch einen Schritt weiter. Er glaubt: „Mit dem Wissen von heute hätte Borussia Dortmund Marco Rose nicht verpflichtet.“ Auch er sieht Terzic beim BVB als Vater des zurückgekehrten Erfolgs an und sieht die Verpflichtung von Rose daher kritisch.

„Dortmund wird die Qualifikation für die Champions League klarmachen, sie haben den Pokal geholt – eindrucksvoll, finde ich. Und das ist auch alles Terzic zu verdanken. Und das macht jetzt die Sache mit Rose zum großen Problem“, so „Effe“. Der Ex-Gladbacher weiter: „Aus einem ganz einfachen Grund: Natürlich kommt Rose, aber er hat ja schon mal die fünf Millionen Ablöse im Rücken, damit kommt er. Das Abschneiden hinten raus mit Gladbach ist schlecht, wenn nicht noch mehr als schlecht. Und jetzt kommt er und steht von Anfang an unter enormem Druck, also  sprich: Terzic würde bleiben, aber nur noch in der zweiten Reihe. Dann lass es mal nicht so gut laufen, dann geht doch die Diskussion von vorne los. Und das macht die Sache halt total verzwickt. “

Effenberg ist sich sicher: „Wenn Dortmund sich nicht so früh um Rose bemüht und einen Vertrag mit ihm unterschrieben hätte, sie hätten es bis heute nicht gemacht und würden es auch nicht mehr machen. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass sie weiterarbeiten würden mit Edin Terzic.“

Rose bringt Trainer-Team mit nach Dortmund, Terzic soll auch bleiben

Vor allem die Tatsache, dass Terzic dem BVB als Co-Trainer erhalten bleiben soll, wird von Effenberg problematisch angesehen. Unter Rose rutscht er in der Rangordnung allerdings viel weiter nach hinten, da neben Rose auch dessen Trainerteam, bestehend aus Alexander Zickler (47), René Maric (28) und Patrick Eibenberger (33) in den Ruhrpott wechseln wird.

Die Gefahr sei groß, dass Spieler bei Problemen zu Terzic gehen und bei der Vereinsführung dessen erneuten Einsatz fordern, wenn es sportlich nicht so läuft, wie man sich vorstellt. „Die unzufriedenen Spieler würden immer zu ihm gehen und sich dort beschweren und dann legen die kleine Feuerchen und wenn das Feuer irgendwann zu groß ist, kannst du das gar nicht mehr löschen“, warnt Effenberg.

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Ex-Fußballer Patrick Helmes sieht das ganze nicht ganz so problematisch. Er kann sich vorstellen, dass der BVB Terzic „ausleiht“, um ihn bei Bedarf wieder zurückzuholen. Im Gegensatz zu seinen Kollegen im „Doppelpass“ glaubt er immer noch daran, dass Rose beim BVB Erfolg haben kann. „Ich glaube, dass Rose immer noch gut ist und ich glaube, er wird noch besser mit der Nummer aus Gladbach. Ich glaube, Rose ist noch immer eine sehr gute Entscheidung“, sagte er.

Effenberg hingehen sieht auch die Erfolge von Terzic als schwierigen Punkt für Rose an. Der Ex-Gladbacher: „Marco Rose ist natürlich ein guter Trainer, keine Frage. Und das ist jetzt das nächste Level. Er kann ja froh sein, dass er nächstes Jahr, eine Mannschaft trainiert, die in der Champions League spielt. Aber es ist auch eine Bürde mit dem Pokalsieg und dem Erfolg von Borussia Dortmund.“

Effenberg: Hütter wird es in Gladbach leichter haben als Rose beim BVB

Rose müsse auch wissen, dass er sich eine Saison wie die derzeitige in Gladbach in Dortmund nicht erlauben könne, so Effenberg. „Das sind ganz andere Ansprüche: Oben um die Meisterschaft mitzuspielen, wieder den Pokal zu gewinnen...da ist der Wechsel von Adi Hütter nach Gladbach einfacher im Vergleich. Aufgrund der ganzen Konstellation in den letzten Tagen und Wochen.“