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Von Daniel Thiel

Ein Fehler zu viel in Gladbach? Borussias Patzer-Profi wohl fest im Sattel – ein anderer hat ein Problem

Dina Ebimbe bezwingt Jonas Omlin beim Eintracht-Treffer in Gladbach.

Dina Ebimbe (Nummer 26) bestrafte am 11. Mai 2024 einen Fehler von Nico Elvedi (3.v.r.) zum 1:1-Ausgleich. Zuvor sah der Frankfurter beim Gladbach-Treffer alles andere als gut aus.

Es gab einige Gründe, am Samstagnachmittag (11. Mai 2024) zwischen 15.30 Uhr und 17.20 Uhr im Borussia-Park den Kopf zu schütteln!

Ein Leckerbissen war die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt (1:1) nun wahrlich nicht. Nach einer Anfangsphase, in der beide Teams zeigten, dass sie offensiv jede Menge Potenzial haben, defensiv aber enorme Schwächen aufweisen, schalteten beide Trainer nach und nach in einen Am-besten-keine-Fehler-Modus.

Gladbach-Spiel gegen Frankfurt von Fehlern geprägt – nicht das erste Mal

Das Problem: Zu dem Zeitpunkt gab es auf beiden Seiten schon Fehler, die knallhart bestraft wurden. Im Fokus standen dabei Dina Ebimbe (23) bei den Gästen und Nico Elvedi (27) im Gladbach-Trikot.

Ebimbe wurde sogar zweimal zum Protagonisten der phasenweisen Fehler-Festivals im Borussia-Park. In der neunten Minute ging Gladbach eigentlich nur in Führung, weil der Franzose Joe Scally (21) auf der linken Seite einen 50-Meter-Pass von Jonas Omlin (30) erst in aller Ruhe mit der Brust annehmen und dann im Laufduell davonziehen ließ.

Robin Hack (25) ließ sich nicht bitten, verwandelte die Scally-Hereingabe und durfte seinen zehnten Saisontreffer bejubeln. Ebimbe war dann aber der Torschütze zum 1:1-Ausgleich, letztlich auch dem Endstand.

Diesmal war er der Profiteur eines Fehlers, der auf Bundesliga-Level nicht passieren darf. Nach einer Klärungsaktion von Alassane Plea (31) am eigenen Strafraum hatte Elvedi Zeit, um auf den Ball, der einige Meter vor ihm lag, zuzulaufen.

Der 27-Jährige mit über 300 Pflichtspielen Erfahrung im Gladbach-Trikot zögerte aber aus unerklärlichen Gründen. So kam Ebimbe an den Ball, nahm Tempo auf, spielte einen Doppelpass mit Hugo Ekitike (21) und bezwang Jonas Omlin (30).

Nach dem Bock von Elvedi gab es laute Pfiffe im Borussia-Park. Was Elvedi und Ebimbe aktuell eint, bei beiden war es wahrlich nicht der erste Patzer in den vergangenen Wochen.

Beim vorherigen Heimspiel gegen Union Berlin (0:0) ermöglichte Elvedi Kevin Volland (31) mit einem Katastrophen-Pass einen Pfostenschuss. Es war die gefährliche Union-Szene der Partie.

Gerardo Seoane (45) war am Spielfeldrand schon vor dem 1:1 mehrfach anzumerken, dass er über einige Entscheidungen von Elvedi alles andere als begeistert war. Frustriert reagierte der 45-Jährige etwa auf die schwache Zweikampfführung seines Landsmanns bei einer Top-Chance für Etikite knapp 20 Minuten vor dem Gegentreffer.

Die zuletzt ausgesprochen schwachen Leistungen des Nationalspielers blieben bisher aber ohne Folgen. Seit seiner Vertragsverlängerung im September 2023 stand Elvedi, wenn er spielberechtigt war, immer in der Startelf.

Fabio Chiarodia (18) bekam zwei Wochen nach seinem Startelf-Debüt für Borussia in der Bundesliga wieder die Anweisung, in der Regionalliga West Spielpraxis zu sammeln. Der Deutsch-Italiener kam beim 3:2-Sieg der U23 in Ahlen zum Einsatz.

Es ist auch davon auszugehen, dass Elvedi in Stuttgart (18. Mai, 15.30 Uhr) in der ersten Elf steht. Deutlich mehr Sorgen scheint sich Ebimbe machen zu müssen, sein Trainer macht den Eindruck, deutlich gewillter zu sein, auch mal durchzugreifen.

„Ich habe tatsächlich überlegt, ihn gleich auszuwechseln“, sagte Dino Toppmöller (43) auf der Pressekonferenz nach dem Remis in Gladbach. Nach einem Fehler in der neunten Minute aus dem Spiel genommen zu werden, viel drastischer kann ein Spieler während der laufenden Partie nicht bestraft werden.

Toppmöllers Entscheidung, davon doch abzusehen, hatte wohl mit dem zu tun, was der Eintracht letztlich auch den Ausgleich einbrachte – Ebimbes Offensivstärke: „Aber wir kennen ihn ja, nach vorne hat er immer mal geniale Momente.“

Dem 43-Jährigen reicht’s so langsam aber wohl, in der zweiten Halbzeit fiel die Abwägung, ob Ebimbes Offensiv-Impulse wichtiger sind als seine kapitalen Böcke in der Defensive, dann gegen den Franzosen aus.

Nachdem er Tomas Cvancara (23) nach knapp einer Stunde eine gute Abschluss-Chance durch einen Wahnsinns-Fehlpass ermöglicht hatte, war für Ebimbe Schluss. Er wurde prompt ausgewechselt.

Es kann zumindest angezweifelt werden, dass der 23-Jährige am 34. Spieltag nach Toppmöllers Geständnis, Ebimbe eigentlich schon in der Anfangsphase auswechseln zu wollen, weiterhin seinen Platz in der Startelf sicher hat.