Fußballer des Jahres Auch Sturm-Zugang mit einer Stimme: Gladbach-Trio überraschend dabei

Vergangene Saison, wie hier am 14. Dezember 2024, noch Gegenspieler, jetzt Kollegen: Rocco Reitz (l.) und Shuto Machino.
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Florian Wirtz (22) ist zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt worden. Der kürzlich für bis zu 150 Millionen Euro zum FC Liverpool gewechselte Ex-Leverkusener folgt bei der seit 1960 jährlich vom „Kicker“ organisierten Wahl auf Vorjahressieger Toni Kroos (35).
Mit 191 der insgesamt 633 Stimmen, die von Mitgliedern des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) abgegeben werden, setzte sich der Nationalspieler vor Bayerns Michael Olise (81 Stimmen) und Stuttgarts Nick Woltemade (71) durch. Auch Spieler von Borussia Mönchengladbach finden sich im Ranking wieder.
Fußballer und Trainer des Jahres gewählt: Gladbach-Coach enttäuscht
Die vergangene Saison sah für die Fohlen lange vielversprechend aus, der Europapokal schien zum Greifen nahe. Dann vergeigte aber ein viel zu schwacher Schlusssprint die Saison.
Dass sich kein Borussia-Profi empfahl, Fußballer des Jahres zu werden, überrascht folglich nicht. Dennoch haben zwei Gladbacher und ein Sommer-Zugang von einer Handvoll Journalistinnen und Journalisten Stimmen abbekommen.
Mit gleich drei Stimmen ist Stürmer Tim Kleindienst (29) der am häufigsten im Ranking vertretene VfL-Profi. In seiner Premierensaison am Niederrhein erzielte der Knipser 16 Tore und bereitete zehn weitere vor.
Aber auch Mittelfeld-Motor Rocco Reitz (23) darf sich über eine Stimme freuen. Der fleißige Fanliebling überzeugte nicht nur in der Bundesliga, sondern auch mit der U21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in der Slowakei.
Ebenfalls eine Stimme erhielt Gladbachs neuer Stürmer Shuto Machino (25). Der Japaner war bei Absteiger Holstein Kiel der große Lichtblick der vergangenen Spielzeit, spielte sich so auch in den Fokus mehrerer Bundesliga-Klubs. Den Zuschlag für etwa acht Millionen Euro erhielt letztlich Borussia Mönchengladbach.
Etwas enttäuschend aus Borussia-Sicht endete die Wahl zum Trainer des Jahres. Freiburg-Coach Julian Schuster landete mit 97 Stimmen noch vor Horst Steffen (76) und Hansi Flick (72). Dass Gerardo Seoane „dort oben“ ein Wörtchen mitzureden hätte, würde sich der 46-Jährige wahrlich genauso wenig anmaßen, wie wohl der Gladbacher Anhang.
Aber die nur zwei abgegebenen Stimmen für den Schweizer sind angesichts der kleinen Auswahl an Fußballlehrern im Profi-Bereich dann doch eher mager. Zumal ausgerechnet Ex-FC-Trainer Friedhelm Funkel, der die Geißböcke nur für zwei (!) Spiele coachte und zum Aufstieg verhalf, mit vier Stimmen doppelt so viel Zuspruch wie Seoane erhielt.