„Fühle mich unfassbar wohl“ Verlängerung statt Wechsel – steiler Aufstieg nach Gladbach-Abschied

Training am Borussia-Park: Jonas Kersken (r.) am 28. Oktober 2022.
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So darf es für ihn gerne weitergehen – erst mit dem Abschied aus Gladbach kam die Karriere so richtig ins Laufen.
In der vergangenen Saison lief es für Borussia Mönchengladbach sportlich gerade zum Ende hin eher enttäuschend. Zwischenzeitlich war der Europapokal zum Greifen nah, doch im Endspurt ging den Fohlen die Luft aus. Auch im DFB-Pokal durfte der VfL früh nur noch zuschauen – und im Finale einen ehemaligen Wegbegleiter bestaunen.
Ex-Fohlen verlängert Vertrag in Bielefeld – trotz zahlreicher Angebote
Überraschend hatte sich Drittligist Arminia Bielefeld bis in das Endspiel durchgeboxt, wo die Ostwestfalen dann auf den VfB Stuttgart trafen. Gegen die Schwaben unterlag Arminia zwar und der große Traum vom Pokaltriumph blieb aus, stolz durften die Bielefelder aber allemal sein.
Allen voran auch Jonas Kersken (24). Der Torhüter war einer der Gründe, warum es der DSC überhaupt bis nach Berlin geschafft hatte. Auch an der erfolgreichen Drittliga-Saison, die mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga gekrönt wurde, hatte der Keeper seine Aktien.
Kersken, der von 2019 bis 2024 für Borussia Mönchengladbach unter Vertrag stand, war in der Vorsaison von den Fohlen an die Arminia verliehen worden. Nach einem für alle Seiten als Erfolg gewerteten Leihgeschäft verpflichtete Bielefeld den Schlussmann im vergangenen Sommer dann für etwa 300.000 Euro Ablöse fest.
Eine Investition, die sich auszahlen sollte. Nach der Aufstiegssaison wurde der gebürtige Düsseldorfer wohl mit Anfragen überhäuft, entschied sich aber dafür, weiter in Bielefeld zu bleiben. Im Rahmen des 1. Spieltags der neuen Zweitligaspielzeit – die Arminia feierte einen fulminanten 5:1-Heimerfolg über Fortuna Düsseldorf – wurde die Vertragsverlängerung des 24-Jährigen öffentlich gemacht!
Drei Jahre nachdem Kersken für die Zweitvertretung Gladbachs noch in der Regionalliga West den Kasten sauber gehalten hatte, wird er also unumstrittener Stammkeeper in der 2. Bundesliga sein. Ein steiler Aufstieg, für den das Ex-Fohlen vor allem seinem aktuellen Klub Bielefeld dankbar ist.
„Die Gründe liegen auf der Hand. Wir hatten letztes Jahr eine unfassbare Saison hier. Ich kann die geilen Spiele, die wir hier vor allem zu Hause hatten, nicht an zwei Händen abzählen. Ich fühle mich hier einfach unfassbar wohl und freue mich, dass ich jetzt noch länger bleiben kann“, begründet Kersken seine Entscheidung zur Vertragsverlängerung am „Sky“-Mikro.
Über die Trennung wird sich am Niederrhein derweil dennoch kaum jemand nachhaltig ärgern. Kaum eine Position ist bei Profis und Amateuren derzeit so stark besetzt, wie die der Torhüter. Regelmäßigen Profi-Fußball hätte Kersken bei einem Borussia-Verbleib heute wohl eher nicht gespielt.