Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von GladbachLIVE Redaktion

Abstiegs-Alarm für Regionalliga-Team So erklärt Gladbach-Manager Virkus den U23-Absturz

Roland Virkus (l.) und Heiko Vogel (r.) bei einem Spiel der U23 von Borussia Mönchengladbach am 28. Mai 2021 im Rheydter Grenzlandstadion. Beide lächeln.

Roland Virkus (l.) und Trainer Heiko Vogel (r.) bei einem Spiel der U23 von Borussia Mönchengladbach am 28. Mai 2021 im Rheydter Grenzlandstadion.

Roland Virkus ist aufgestiegen bei Borussia Mönchengladbach. Vom Nachwuchschef zum Sportdirektor. Seit dem 15. Februar 2022 ist der 55-Jährige offiziell der Nachfolger von Max Eberl (48). Virkus ist derzeit der wichtigste sportliche Entscheider im Fohlen-Stall.

Und als solcher hat er vor dem Bundesliga-Duell des VfL am Sonntag (3. April, 17.30 Uhr) gegen Mainz 05 sich jüngst Fragen zum, aus sportlicher Sicht, besorgniserregenden Zustand der U23 gefallen lassen müssen.

Gladbach: U23 muss um den Klassenerhalt in der Regionalliga bangen

Die von Heiko Vogel (46) trainierte Mannschaft spielt eine ganz schwache Saison in der Regionalliga West und befindet sich nach 31 Partien in der Tabelle (Stand 1. April) nur noch drei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Bezeichnend in diesem Kontext, dass Gladbachs „Zwote“ gleich Hin- und Rückspiel gegen den krassen Außenseiter und Nachbarverein Wegberg-Beeck verloren hat.

Abstiegsalarm also beim Unterbau von Borussia Mönchengladbach. Dass das aktuell so ist, dazu sagt Roland Virkus, der bis zum Aufstieg als Gladbach-Manager noch für die U23 verantwortlich gewesen ist: „Es gibt einige Ansätze, warum es so gekommen ist. Eine personelle Stabilität, gerade in so einer Mannschaft, ist immens wichtig. Es ist einfach so, dass uns Jungs aufgrund von Corona und auch Verletzungen eine lange Zeit einfach nicht zur Verfügung gestanden haben.“

Verletzungen und Coronaausfälle – Probleme, von den sicherlich auch weitere Klubs in der Regionalliga West berichten könnten.

Virkus: „Es gibt immer wichtige Basisspieler in Mannschaften. Die sind in der U23 ausgefallen. Wenn ich an Jacob Italiano denke, ein Junge, der immens wichtig ist. Wenn ich an Tom Gaal denke, der dir defensive Stabilität bringt. Und dann gibt es einige junge Spieler, die in der ersten Saison wirklich gut performt haben, aber in der zweiten Saison vielleicht eine kleine Delle haben. Das kommt alles aufeinander.“

Virkus ergänzt: „Dann führt das dazu, dass du in eine Schleife gerätst, in der du kein Selbstbewusstsein hast, dann fallen dir Dinge einfach schwerer. Für uns ist die U23 in der Struktur eine wichtige Mannschaft. Hinzu kommt, dass wir oben eben auch Probleme hatten.“

Oben – damit spricht Virkus die Bundesliga-Elf der Borussia an, um dann wieder den Blick auf die U23  zu schwenken. „Diese Mannschaft ist von oben immer veredelt worden. Es sind immer Jungs von der ersten Mannschaft runtergekommen, die dann in der U23 Spielpraxis bekommen haben. Das ging aber nicht, weil wir im Profibereich auch teilweise einen dünnen Kader aufgrund von Verletzungen und Corona hatten. Das kommt alles aufeinander und führt zu so einer Situation. Ich bin trotzdem davon überzeugt, (...) dass die Mannschaft den Klassenerhalt schaffen wird.“

Was Virkus nicht erwähnt hat: Im Sommer 2021 hat Borussias U23, nach einer zu diesem Zeitpunkt bereits enttäuschenden Spielzeit, einen großen Umbruch erlebt.

Ganze 15 (!) Spieler verließen die Borussia. Namentlich: Felix Thienel, Noah Holtschoppen, Nils Friebe, Marcel Benger, Thomas Kraus, Florian Mayer, Jonas Pfalz, Noah Oke Eyawo, Ryan Adigo, Justin Steinkötter, Julian Niehues, Markus Pazurek, Christian Theoharous, Lukas Müller und Jan Niklas Pia.

Im Gegenzug sind im Sommer 2021 in Innenverteidiger Tom Gaal (U23 VfL Wolfsburg), Linksverteidiger Phil Kemper (U19 Bayer Leverkusen), Mittelfeldspieler Enrique Lofolomo (U23 Fortuna Düsseldorf), den beiden Offensivakteuren Lamin Touray (U19 Viktoria Köln) und Steffen Meuer (U23 Fortuna Düsseldorf) sowie Außenbahnspieler Phil Beckhoff (SC Wiedenbrück) sechs Spieler von anderen Klubs geholt worden.

Darüber hinaus sind einige Akteure aus dem eigenen Nachwuchs hochgerückt. Im Winter kamen dann noch Joshua Holtby (Preußen Münster), Semir Telalovic (FV Illertissen) und Dillon Hoogewerf (Manchester United U23) hinzu.

U23-Trainer Vogel sagte Anfang Juli 2021 zum Umbruch in einer Stellungnahme auf Borussias Homepage: „Es hat ein großer Wechsel bei uns stattgefunden. Alles ist etwas enger zusammengerückt. In der zurückliegenden Saison hatten wir einen recht großen Kader. Den haben wir jetzt verkleinert. Wir sind davon überzeugt, dass wir dadurch die Qualität insgesamt erhöhen können.“

Diese Einschätzung hat sich in dieser Spielzeit allerdings eher selten bei den Auftritten der U23 auf dem Platz widergespiegelt. Wozu sicherlich die finanzielle Situation – Stichwort Coronakrise – bei Borussia, Verletzungspech und auch Coronainfektionen ihren Teil zu beigetragen haben. Doch, wie zuvor bereits erwähnt, hatte mit diesen Problemen bislang nicht nur Gladbachs Unterbau in der Regionalliga zu kämpfen.

Adi Hütter (52), Cheftrainer bei Borussia, sagt: „Die U23 ist wahnsinnig wichtig, gerade im Konstrukt Borussia Mönchengladbach.“ Weshalb nun alle Kräfte gebündelt werden dürften, dass diese nicht aus der Regionalliga absteigt.