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Von Jannik Sorgatz

Wenig bewegt Borussias „Büffel“-Power tat dem Gegner zu selten weh

Werder-Keeper Jiri Pavlenka kommt raus und trifft nicht den Ball, sondern den Bauch von Gladbach Marcus Thuram.

Werder-Keeper Jiri Pavlenka kommt raus und trifft nicht den Ball, sondern den Bauch von Gladbach Marcus Thuram.

Mönchengladbach - Irgendwo hatten die Statistiker noch einen gefunden: Nach dem Abpfiff wurden aus acht Borussia-Torschüssen bei der Nullnummer gegen Werder Bremen neun. Am Fazit änderte es nichts: Die Fohlen hatten beim Tabellenvorletzten eine der schwächsten Offensivleistungen der Saison hingelegt.

Gladbach will Harmlosigkeit gegen Union Berlin abstellen

Dank der ersten weißen Weste der Rückrunde nahmen sie einen Punkt mit, sprangen zurück auf den vierten Platz. Doch die Harmlosigkeit seiner Mannschaft dürfte Trainer Marco Rose (43) in der Vorbereitung aufs Heimspiel gegen Union Berlin am Sonntag (15.30 Uhr) die meiste Arbeit bereiten.

Im Schnitt kommt sie auf mehr als zwei Expected Goals („zu erwartende Tore“) pro Spiel, die Qualität der Chancen kann sich also sehen lassen. Nur Bayern München und RB Leipzig produzieren mehr Torgefahr. In Bremen erreichte Gladbach seinen Negativwert der Saison: 0,34. „Erwarten“ konnte Roses Teams damit nicht viel. Nur zwei von neun Torschüssen wurden von innerhalb des Strafraums abgegeben, sieben von draußen. Normal ist das Verhältnis bei den Fohlen umgekehrt: zehn von drinnen, vier aus der Distanz.

Was Neuhaus und Kramer bemängeln

Nicht umsonst vermisste Florian Neuhaus (23), der gefährlichste Borusse in Bremen, „Durchschlagskraft und Präsenz“. Christoph Kramer (29) hatte höchstens vielversprechende Ansätze gesehen: „In der ersten Halbzeit sind wir in ein paar gute Positionen gekommen. Nur in den Halbräumen und im letzten Drittel auf den Flügeln haben wir es nicht gut aufgelöst.“

Beim 1:3 gegen Bayer Leverkusen hatte Rose nach der Pause von einer Viererkette auf eine Dreierkette umgestellt. Anschließend kam Borussia auf den Außenbahnen deutlich besser durch. Gegen Werder begannen die Fohlen direkt in einem 3-4-2-1, ohne Erfolg. „Gegen einen aggressiv spielenden Gegner geht es darum, sich mit Ball viel zu bewegen“, bemängelte Rose.

Borussia in Bremen ohne „Büffel“-Power

Diesen Satz hätte er nach der 0:2-Hinspielpleite bei Union Berlin genauso verwenden können. Dort ließ Borussia in der ersten Hälfte zwei Großchancen liegen und gab in der zweiten – wie am Dienstag in Bremen übrigens – keinen Schuss aufs Tor des Gegners mehr ab.

Seit dem Restart steht und fällt Borussias Offensivpower mit den Akzenten, die die „Büffel“ vorne drin setzen. Beim 3:1 gegen Eintracht Frankfurt brillierten alle drei. Gegen Leverkusen musste Breel Embolo (23, Wadenprellung) früh raus, erst in der zweiten Halbzeit fanden Marcus Thuram (22) und Alassane Plea (27) als Duo zueinander und lieferten immerhin die Co-Produktion zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Auf Plea und Thuram kommt es weiter an

Gegen Werder war Plea, dessen „Top-Verfassung“ Rose zuvor noch gelobt hatte, an keinem einzigen Torschuss beteiligt. Thuram hatte einen harmlosen Kopfball und ließ die Faust von Werder-Keeper Jiri Pavlenka (28) an seinen Bauchmuskeln abprallen. Nur in dieser Szene tat Borussias Sturm dem Gegner mal weh. Gerne wäre „Tikus“ als Vorbereiter in Erscheinung getreten: Doch entweder mangelte es an mitgelaufenen Kollegen oder die Zuspiele missrieten.

Das Gute an der englischen Woche: Schon am Sonntag haben Plea und Thuram die Chance, den Beweis anzutreten, dass aus der Leistungsdelle so schnell kein Leistungsloch wird.