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Plea wohl mit Ausstiegsklausel Verliert Gladbach bald sein Topscorer-Genie?

Alassane Plea von Borussia Mönchengladbach (l.) am 4. November 2022 im Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart im Zweikampf mit Pascal Stenzel.

Alassane Plea von Borussia Mönchengladbach (l.) am 4. November 2022 im Zweikampf mit Pascal Stenzel vom VfB Stuttgart.

Es war ein überraschendes und großes Signal, als Alassane Plea (29) im vergangenen Juli seinen Vertrag in Gladbach verlängerte.

Sein bisheriger Kontrakt wäre im Sommer 2023 ausgelaufen, wie so viele im Kader von Borussia Mönchengladbach. Plea galt als ein Verkaufskandidat im Sommer, zahlreiche Klubs aus der französischen Ligue 1 zeigten Interesse.

Doch Sportdirektor Roland Virkus (56) gelang der erste große „interne Transfer“ seiner Amtszeit, Plea verlängerte bis 2025 mit einer Option auf ein weiteres Jahr. 

Auf ihn folgte sogar auch noch Nationalspieler Jonas Hofmann (30), der ebenfalls bis 2025 mit Option unterschrieb. Gladbach konnte zwei Leistungsträger binden, die einen großen Einfluss aufs Spiel der Fohlen haben. 

Gladbach: Alassane Plea ist der Top-Scorer

Im Sommer 2018 kam Alassane Plea vom OGC Nizza an den Niederrhein, für die Rekordsumme von 23 Millionen Euro. Seitdem war kein Gladbach-Profi an mehr Toren direkt beteiligt, 40 Tore und 32 Assists sind beides Höchstwerte in dieser Zeit.

In der abgelaufenen Hinrunde zeigte Plea erneut, warum er so wichtig für Borussia ist. Zwar erzielte er nur zwei Tore selbst (davon eins per Elfmeter), dafür legte er aber sieben Treffer auf – die meisten im Team. Das alles schaffte er in nur elf von 15 Spielen, ein Muskelfaserriss sowie eine Corona-Erkrankung zwangen Plea mehrfach zum Zuschauen.

Mit seiner Torausbeute kann der 29-Jährige selbst noch nicht zufrieden sein, die Torbeteiligungen sprechen dennoch eine deutliche Sprache. Im Kalenderjahr 2022 waren nur zwei Spieler ligaweit an mehr Treffern direkt beteiligt. 

Leipzigs Christopher Nkunku (25) überstrahlt mit 37 Scorern alles, Leverkusens Moussa Diaby (23) liegt mit 24 Scorern auf Rang zwei. Dann aber folgt schon Plea, der 23 Torbeteiligungen vorweisen kann (9 Tore, 14 Assists).

Diese beachtlichen Zahlen legt Gladbachs Nummer 14 auf, obwohl immer wieder der Eindruck entsteht, er würde sein Potenzial nicht voll ausschöpfen. Die eigentlich so laufintensiven Positionen auf dem Flügel oder der Zehn bespielt Plea meist nur mit rund zehn gelaufenen Kilometern. 

So bringt er sich weniger ins Spiel ein, seine Qualität sorgt dennoch immer wieder für Glanzmomente, auch in dieser Saison. „Er ist voller Kreativität und Spielintelligenz“, schwärmte auch schon Trainer Daniel Farke (46). „An guten Tagen kann ‚Lasso‘ genial sein.“

Farke setzte Plea meist auf dem linken Flügel im 4-2-3-1 ein. Unter den Vorgängern Dieter Hecking (58), Marco Rose (46) und Adi Hütter (52) spielte der Franzose aber auch schon links in einem 4-3-3, als klassischer Neuner oder als (Doppel-)Zehner.

„Man muss schauen, in welcher Rolle er für dein System am wertvollsten ist. Diese Flexibilität ist eine seiner großen Qualitäten“, betonte Sportdirektor Virkus in der vergangenen Woche im „Kicker“.

Der berichtet aber nun, dass Gladbach ab der kommenden Spielzeit möglicherweise ohne „Lasso“ auskommen muss. Teil der Vertragsverlängerung im Sommer soll nämlich auch eine Ausstiegsklausel gewesen sein. 

Laut dem Sportmagazin liegt die im kommenden Sommer bei etwas über zehn Millionen Euro. Ein Preis für einen dann 30-jährigen Angreifer mit einer solchen Quote, bei dem viele Klubs in Europa Interesse zeigen dürften. 

Im Gegensatz zu anderen Leistungsträgern wie Ramy Bensebaini (27), Marcus Thuram (25) oder Yann Sommer (34) deren Abgang wohl ebenfalls bevorsteht, würde Plea wenigstens eine Ablöse einbringen. Dennoch dürfte der Verlust seiner Genialität schwer aufzufangen sein.