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Von Achim Müller

Matchball zur Champions League Halten die Nerven? Gladbach greift nach dem Millionen-Jackpot 

Borussia kann Samstag im Heimspiel gegen Hertha BSC das Ticket zur Champions League einlösen. Trainer Marco Rose (l.) und Manager Max Eberl (r.) dürften am Spielfeldrand entsprechend mitfiebern.

Borussia kann Samstag im Heimspiel gegen Hertha BSC das Ticket zur Champions League einlösen. Trainer Marco Rose (l.) und Manager Max Eberl (r.) dürften am Spielfeldrand entsprechend mitfiebern.

Mönchengladbach - Es ist ohne Wenn und Aber ein Endspiel um Millionen. Gladbach hat es Samstag (15.30 Uhr) daheim gegen Hertha BSC, am letzten Bundesliga-Spieltag, in eigener Hand, in die Champions League einzuziehen.

Es geht um über 20 Millionen Euro 

Verliert die Fohlen-Elf diesen finalen Saisonauftritt nicht, dürfte ihr die Königsklasse von Verfolger Leverkusen nicht mehr zu nehmen sein. Jede Menge Zaster steht auf dem Spiel. Konkret: Rund 21 Millionen Euro aus dem Geldspeicher der UEFA dürften dem VfL mindestens sicher sein, sollte der Traum vom großen Europapokal-Wurf beim Machtball gegen Berlin gelingen.

Zum Vergleich: Für das bereits klargemachte Ticket zur Europa League könnte Gladbach zunächst „nur“ mit einer Summe im Bereich von sieben Millionen Euro planen. Kurzum: Am Niederrhein ist zum letzten Saison-Akt wohl Fingernägelkauen angesagt, weil so viel auf dem Spiel steht.

Enteilt Borussia den Rivalen weiter?

In Zeiten der Coronakrise wäre das Champions-League-Paket für Borussia gleichzusetzen mit einer Gesundheits-Injektion. Der Klub würde nicht nur Millionen-Löcher aus eigenen Mitteln stopfen und sein Tafelsilber (Zakaria, Plea, Thuram & Co.) beisammenhalten können – er würde auch in seinem Streben zur Rheinland-Großmacht den Nachbarn aus Düsseldorf und Köln weiter enteilen.

Darüber hinaus dem durch das Bayer-Werk hochgepimpten Starensemble aus Leverkusen noch enger auf die Pelle rücken. Hochspannungs-Alarm für Gladbach-Fans.

Von denen haben einige in diesem Kontext womöglich immer noch das vergeigte Europa-League-Gruppenphase-Endspiel vom vergangenen Dezember gegen Istanbul Basaksehir FK (1:2) in Erinnerung. Seinerzeit hätte den Fohlen auch schon ein Remis zum Topf an weitere UEFA-Millionen gereicht – aber die Rose-Elf verdaddelte das Ding nach einer Führung noch. Ein zweites „Basaksehir“ soll es gegen Berlin nicht erneut im Borussia-Park geben.

Rose: Anspannung im Normal-Bereich

Trainer Marco Rose (43) sagt: „Die Anspannung ist wie vor jedem Bundesliga- oder Pokalspiel. Die ist eigentlich immer gleich bei mir. Das bedeutet, dass ich ordentlich angespannt bin, aber auch die nötige Lockerheit samt Vertrauen in unsere Arbeit habe. Der Optimismus ist groß. Ich traue meiner Mannschaft alles zu. Wir wissen aber auch, dass da ein Gegner kommt, der sich wehren wird. Das ist die Aufgabe. Wir werden eine sehr gute Leistung benötigen, aber, auch wenn ich mich wiederhole: Diese traue ich meiner Mannschaft auch zu.“

Gladbach, eine ganze Region, fiebert, trotz Geisterspiel-Bedingungen, dem Ligafinale und dem möglichen Champions-League-Coup entgegen. Rose betont: „Wir wissen um die Aufgabe, wir wissen um die Chance, wir wissen um die Risiken. Die Voraussetzungen sind klar: Samstag um 15.30 Uhr wird ein Spiel gespielt – und danach wissen wir, in welche Richtung es geht. Und die Richtung wollen und können wir auch selber bestimmen.“

Borussia erzielte Rekord-Umsatz

Das vergangene Geschäftsjahr 2019 hat der VfL Borussia übrigens, wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) jüngst veröffentlicht hat, mit einem Rekordumsatz von 200,5 Millionen Euro abgeschlossen. Der Gewinn lag bei rund 12,2 Millionen – nach Steuern. Das Eigenkapital betrug 103,3 Millionen. Besteht die Fohlen-Elf jetzt gegen Hertha BSC den Psycho-Krimi und zieht in die Königsklasse ein, dürften die Gladbach-Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 sich auch (noch) sehen lassen können – trotz Corona.